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Du bist das Licht ... trotz allem

Du bist das Licht ... trotz allem

Titel: Du bist das Licht ... trotz allem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samarkand
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gelesen,
dass Trauer eine Form von Egoismus ist:
    „Er/Sie hat mich allein gelassen. Wie
soll ich jetzt klarkommen? Es ist so
ungerecht, wir hatten doch noch so viel
vor.“
    „Ich hätte mich doch so gerne noch
Jahre um meine kranken Eltern gekümmert. Wozu lebe ich denn jetzt
noch?“
„Was jetzt? MEIN Sinn des Lebens
ist nicht mehr da …“
    Ein paar von solchen Fällen kenne ich. Es ist auch
nachvollziehbar, sprich, diese Art von Trauer verständlich ist. Weil ich mir sicher bin, dass wirklich
deren - wie diese Menschen meinen - Sinn des Lebens
gestorben ist. Diese Menschen lebten nicht ihr
eigenes Leben. Sie lebten ihr Leben für andere.
Gerade an dieser Stelle sind jetzt nicht die Menschen
gemeint, die aus einer Berufung heraus ihr Leben in
den Dienst des Nächsten stellen. Hier sind die ganz
persönlichen Beziehungen gemeint.
    Sicher bin ich mir auch in der Aussage, dass diese
Art von Trauer sehr schlimm ist. Es ist eine Art von
„Nicht-Loslassen-Können“, die wirkliche Trauerarbeit
nicht auf- beziehungsweise anzunehmen. Deren Glück
ist es, wenn dann Menschen um sie herum sind, die
sie auffangen und sie irgendwie in das normale Leben
zurückführen. Klappt oftmals aber nur oberflächlich,
denn innerlich sieht es nicht anders aus, hat sich keine
Änderung zur Trauer des hiergebliebenen Menschenkindes eingestellt. Andere Menschen können nicht die
Aufgabe des Trauernden übernehmen, in diesem Fall
eben den Umgang mit eben derselben. Leider ist es
auch oft der Fall, dass man nicht an diese Menschen
herankommt. Keine Chance, denn da will jemand
klammern, will das Leben nicht alleine leben. Die
Aufgaben sind verschwunden, sie sind gestorben.
Diese Art von Egoismus besagt sehr oft, dass man vor
allen Dingen um sich selbst trauert. Ein geliebter
Mensch hat
mich
verlassen (der Partner ist zum
Beispiel in frühen Jahren gestorben). Ich bin meiner
Aufgaben beraubt worden (etwa bei Pflegefällen). Das
ist mit Egoismus gemeint. Es ist nicht böse gemeint.
Es hat nur mit einem Stückchen Ehrlichkeit zu tun.
Jetzt andere Wege zu gehen oder auch nicht. Jetzt um
das eigene Leben kümmern oder auch nicht. Jetzt zu
lernen, um den geliebten Menschen zu trauern und ihn
gehen zu lassen oder zu klammern.
    Trauer ist eine Lernaufgabe, sie bedeutet Arbeit
mit sich selbst, sie wird früher oder später jedem von
uns über den Weg laufen. Trauern will gelernt
werden. Richtig zu trauern, meine ich. Trauern und
damit einhergehend vielleicht wütend zu sein und
auch viel zu weinen ist wichtig. Jeder sollte mit
seinem Schmerz so umgehen dürfen, wie er meint,
dass es gut für ihn ist. Wir sollen die Menschen, die
diese Welt verlassen haben, nicht vergessen, nicht
aufgeben. Nein, wir sollten ihnen alles Gute wünschen. Wir dürfen uns wünschen, dass, wenn sie
„drüben angekommen“ sind und sich ausgeruht und
„eingelebt“ haben, uns beschützen, ein Stück unseres
Weges begleiten. Wir können immer noch mit ihnen
sprechen. Wir werden meistens keine Antwort in der
Form erhalten, als wenn jetzt eine von Euch und ich
uns in einem netten kleinen Café treffen und ein
wenig plaudern würden. Aber fangt an, auf Eure
innere Stimme, sprich auf Euren Bauch, auf Eure
Intuition zu hören. Wenn Ihr dran bleibt, werdet Ihr
schon das ein oder andere vernehmen. Wenn man
vielleicht auch nichts hören wird, so vielleicht eines
Tages Bilder erhalten; selbst Erinnerungen gehören
dazu. Es gibt Menschen, die haben diese ganz speziell
ausgeprägte Intuition von Geburt an. Diese Menschen
meine ich hier aber nicht. Obwohl ich es wunderbar
finde, wenn Menschen diese Gabe besitzen. Nein, ich
meine hier Menschen wie uns, die diese Gabe nicht
haben oder, besser gesagt, verloren haben, ganz tief
vergraben, weil uns unsere Realität oftmals keinen
Raum mehr für solche Gedanken lässt. Ich bin mir
sicher, dass wir alle bei unserer Geburt diese und auch
andere Gaben mitgebracht haben, aber durch Erziehung, Schul- und Ausbildung, die verschiedenen
persönlichen Kontakte, Arbeit, private Probleme, so
vieles vergessen und verdrängt haben. Aber es ist da.
Jedenfalls unbewusst. Aber wir können es uns
wiederholen. Sollten es uns sogar wiederholen. Einen
Teil jedenfalls. Und möglich ist es. Nicht über Nacht
– wieder einmal nicht. Und wohl auch nicht einfach so
– obwohl man über Erfahrungen anderer Menschen
lesen kann, die sich überhaupt nicht mit dem Glauben
nach einem Leben nach dem Tod, mit Engeln,
Erzengeln, Feen, beschäftigt haben, die nicht

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