Du bist mein Traummann
die Wange.
Roman straffte die Schultern.
Channing blickte auf. “Willst du uns nicht vorstellen, Kallista?”
“Wir werden nächste Woche heiraten. Ich bin Roman Blaylock.” Roman erwiderte über Kallistas Kopf hinweg Channings Blick.
“Übernächste”, verbesserte ihn Kallista. “Wenn seine Manieren sich bessern.”
“Das ist schnell. Sie lassen wohl nichts anbrennen, Mister. Aber es ist typisch Kallista. Wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, kann nichts sie davon abbringen. Ich verliere dich ungern, Kallista. Sie ist die Beste in ihrem Job. Darling, ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Du bist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen, also habe ich es mir auf deinem Futon bequem gemacht.”
“So so”, brummte Roman, und Kallista stieß ihm den Ellbogen zwischen die Rippen.
“Wunderbar!”, rief sie. “Du bleibst natürlich hier, du kannst bei mir wohnen. Ich mache uns erst einmal einen Kaffee. Tut mir leid, dass ich keine Biscotti habe.” Channings Darling strahlte ihren Boss an, offenbar sehr zufrieden mit diesem Tag.
Roman hatte wenig Lust, den beiden weiter zuzuhören. Dieser Mann sah aus, als passte er viel besser zu Kallista als er. Plötzlich fühlte er sich sehr einsam. “Ich muss leider gehen. Es gibt vor der Hochzeit noch einiges zu tun”, murmelte er mit einem viel sagenden Blick in Channings Richtung.
“War nett, Sie kennenzulernen”, erwiderte Channing.
Kallista verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich zu Roman herum. “Ich denke, du könntest schon bleiben, wenn du wolltest. Es sind ja schließlich genug Leute mit dem Anbau an deinem Haus beschäftigt, oder nicht?”
“Darling, ich bin sicher, Roman hat viel zu tun …”
Roman stellte die Frage, die ihn beunruhigte. “Wird er hier bleiben? Über Nacht?”
Kallistas Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, doch der Ton ihrer Stimme hatte etwas Herausforderndes. “Natürlich. Ist das etwa ein Problem für dich?”
“Keineswegs”, log er. Er versuchte, mit den Lippen das Wort “Darling” zu formen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Channing benutzte das Wort andauernd. Was für ein Mann benutzte so ein Wort?
Er betrachtete das zerwühlte Futonbett. Es war für ihn ein Problem.
Channing trat zu ihm. “Kallista hat mit Ihnen eine überraschende Wahl getroffen”, sagte er. “Sie ist eigentlich Großstadtpflanze und sehr … kosmopolitisch. Aber ich denke, ihre Wahl war richtig. Sie sehen aus wie ein Mann, der zu seinem Wort steht. Sie würden Ihr Leben für sie geben, nicht wahr?”
“Das würde ich.” Roman führte Kallistas Hand, die sie gerade in seine gelegt hatte, an die Lippen. Dann nahm er seinen Hut und überließ widerwillig seine zukünftige Braut diesem Fremden, den sie offenbar sehr mochte.
Auf dem Weg zu Boones Haus wurde Roman bewusst, dass er nie zuvor in seinem Leben eifersüchtig gewesen war und dass Eifersucht ein quälendes Gefühl war. Aber er hatte ja auch noch nie zuvor eine Frau wirklich geliebt. Und jetzt konnte er nichts tun, als abzuwarten. Die Frau, die er liebte, wohnte mit einem anderen Mann zusammen – einem gut aussehenden, kultivierten Playboy-Typen. In den kommenden zwei Wochen würde er, Roman, nicht viel Zeit haben, sich um sie zu kümmern. Der Anbau musste fertig werden, und mit der Verwaltung von Boones Nachlass war er im Rückstand.
Da stand Rio plötzlich vor ihm und lächelte arglos. Sein Bruder brauchte eine Abreibung, und er stürzte sich auf ihn.
Else war gleich zur Stelle und setzte ihren Holzlöffel ein. Die beiden Brüder wälzten sich auf der Erde und lachten.
“Entweder, sie kommt zur Hochzeit, oder sie kommt nicht”, sagte Roman später zu Else.
“Sie wird kommen. Ihr beiden gehört zusammen.”
“Wie meinst du das, wir gehören zusammen?”
“Ich kenne dich, seit ich dir die Windeln gewechselt habe, Roman Blaylock. Und ich sehe ganz deutlich, was mit dir los ist. Und ich sehe, wie ihre Augen aufleuchten, wann immer ihr euch begegnet.”
In den folgenden zwei Wochen klammerte Roman sich an diese Hoffnung. Und er entdeckte, wie erotisch telefonieren sein konnte.
Und fünfmal in diesen zwei Wochen ging er nachts zu ihr. Ohne ihre zärtlichen Umarmungen, ihre leidenschaftlichen Küsse, ihre kleinen Schreie der Ekstase, hätte er den Verstand verloren. Und immer, wenn der Morgen graute, schmiegte Kallista sich erneut an ihn, weich und betörend und voller Begierde …
Kallista hielt sich an Channings Arm fest, als sie
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