Du bist mein Traummann
fasst?”
Zornig versuchte Kallista erneut, ihn wegzustoßen. Ihre Augen schleuderten Blitze. “Du weißt ja wohl, dass ich nicht viel geschlafen habe heute Nacht … aber auch ganz Jasmine und Umgebung wissen schon, dass ich die Nacht mit dir verbracht habe. Wahrscheinlich wird es bereits in den Regionalnachrichten durchgegeben, gleich nach der Werbung. Das ist mein Privatleben, Roman Blaylock. Ich bin es nicht gewohnt, dass alle Welt die Nase in meine Angelegenheiten steckt. Geh sofort da runter.”
Roman bemühte sich, ganz ruhig zu sprechen. Von dem Gefühl, frisch verliebt zu sein und wie auf Wolken zu gehen, war im Augenblick nicht mehr viel übrig. “Äh … Honey. Du fährst direkt auf die Scheune zu.”
“Ich weiß. Du warst eine Woche verschwunden. Keine Erklärungen. Dann warst du … waren wir … ich bin auf all das nicht vorbereitet, Mr. Blaylock. Und dann noch diese Massenansammlung von Blaylocks heute Morgen. Dabei waren das nur die Männer. Was, wenn ich den Frauen begegne und den Kindern und … wem auch immer?”
Kallista trat mit aller Kraft auf die Bremse, und der Transporter kam wenige Zentimeter vor der Scheune zum Stehen. Bevor Roman sich überlegt hatte, was er sagen sollte, hatte sie schon die Wagentür aufgestoßen und war herausgesprungen.
Roman sah ihr nach. Ihre Mähne flatterte im Wind, und ihr wohlgeformter Po bewegte sich rhythmisch, als sie mit langen, energischen Schritten zum Haus ging. Oh, wie er diesen Anblick liebte. Wenn er nur daran dachte, wie sie ihn mit diesen Beinen festgehalten hatte … Roman fluchte leise und setzte sich in Bewegung.
“Mach die Tür auf, Honey.” Er versuchte, seine tiefe Stimme, so sanft wie möglich klingen zu lassen. Da hörte er, dass jemand den Motor des Holztransporters anließ. Roman fuhr herum.
James saß auf dem Fahrersitz und winkte ihm schmunzelnd zu. “Frauen!”, rief er. “Willkommen im Club. Du kannst es ihnen niemals recht machen.”
“Verschwinde, James.” Nach diesem brüderlichen Gedankenaustausch wandte Roman sich wieder der Tür zu, die zwischen ihm und seiner Liebe stand. Seine Liebe. Was für ein großes Wort. Aber er meinte es wirklich ernst.
“Na schön”, brummte er. “Ich liebe sie, nichts weiter. Aber es sollte reichen.”
“Du bist ganz schön von dir eingenommen, Roman Blaylock”, hörte er Kallista von drinnen rufen. “Du hast einfach mir nichts dir nichts deiner Familie und der ganzen Welt erklärt, dass wir heiraten. Wie kannst du dir nur so sicher sein! Im Moment möchte ich dich am liebsten umbringen.”
“Ich bin jedenfalls sicher, dass diese Tür uns nicht trennen wird”, erwiderte Roman und griff nach dem Schlüssel, der versteckt über dem Türrahmen hing.
“Oh ja, natürlich, ich hätte es wissen müssen”, rief Kallista und schwang eine Bratpfanne durch die Luft, als er ins Haus trat. “Jeder weiß, dass ich die Nacht mit dir verbracht habe, Blaylock. Findest du nicht, dass das etwas peinlich für mich ist?”
“Na hör mal, Honey …” Roman nahm ihr die Bratpfanne aus der Hand und fing dann den Schuh auf, den sie nach ihm warf. Insgeheim bewunderte er Kallista für ihre hemmungslose Wut. Wie unverfälscht ihre Gefühle waren.
Kallista schob das Kinn vor und ging mit hoch erhobenem Kopf zum Badezimmer. In der Tür drehte sie sich noch einmal zu Roman um. “Wenn ich fertig bin, bist du hoffentlich weg.”
9. KAPITEL
Roman lehnte sich gegen die Wand im Badezimmer und wartete darauf, dass Kallista mit Duschen fertig wurde. Durch den nach Shampoo duftenden Dampf hindurch sah er sein kantiges, dunkles, unrasiertes Gesicht im Spiegel. Der Mann, der ihm da entgegenblickte, konnte wohl mit vielen Hektar Land umgehen und mit Boones verschlungenem Kontensystem, doch er wusste nicht, wie er mit der Frau umgehen sollte, die er liebte.
Roman versuchte, nicht nach der wohlgeformten Silhouette hinter dem Duschvorhang zu schielen. Am liebsten hätte er Kallista gepackt und … Keine Frau hatte jemals ein solches Verlangen in ihm geweckt. Nun, eine Woche mit ihr im Bett hätte ihm vielleicht Erleichterung verschafft, aber er wünschte sich mehr, für sich und für Kallista. Was für geheimnisvolle Wesen Frauen doch waren. Er hatte nie ernsthaft versucht, sie in ihrer Kompliziertheit zu verstehen, und jetzt fühlte er sich völlig hilflos angesichts Kallistas rätselhaften Gefühlsausbrüchen.
Nachdenklich betrachtete er die Ansammlung von Fläschchen, Flakons und anderen weiblichen
Weitere Kostenlose Bücher