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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuria Wood
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Gebäudes. Moos überwucherte die Wände und füllte die Risse aus. Und in dieser unwirklichen Umgebung erzählte Elda ihre Geschichte.
    “Es ist eigentlich alles ganz einfach”, begann sie, als Colin sie in die Arme nahm und sie seinen Herzschlag fühlte. “Die Geschichte ist gar nicht so ungewöhnlich. Eigenartig, wie unbedeutend so etwas ist, wenn es jemand anderem passiert, und so schrecklich, wenn es einem selbst passiert.”
    “Ich weiß.” Colin lächelte sie an.
    “Mein Mann hat mit seinen Studentinnen geschlafen”, platzte sie heraus, weil sie glaubte, wenn sie es schnell hinter sich brächte, sei der Schmerz nur halb so groß. Colin zuckte nicht zusammen, und die Wände stürzten nicht ein bei ihrer Eröffnung, und das gab ihr irgendwie den Mut weiterzureden.
    “Peter und ich waren über das Wochenende bei meiner Mutter gewesen. Josef wollte nicht mitkommen. Er wollte nie mitkommen, und selbst ich hatte während unserer Ehe nur dreimal meine Mutter besucht, weil ich nicht sein Mißfallen erregen wollte. Na ja, irgend jemand bot uns an, uns mit zurückzunehmen, damit wir nicht mit dem Bus zu fahren brauchten. Wir würden früh genug zu Hause sein, um Josef noch zu treffen, ehe er zum Busbahnhof fuhr, um uns abzuholen, deshalb stimmte ich zu.” Elda räusperte sich, Colin zog sie fester an sich.
    “Ich fand ihn in unserem Bett, mit einer seiner Studentinnen.”
    Elda blinzelte und holte tief Luft. “Das Mädchen lief Gefahr, von der Schule gewiesen zu werden, wenn sie noch einmal durchfiel bei einer Prüfung…” Sie lachte ironisch auf. “Hinterher stellte sich heraus, daß sein Kurs der einzige war, den sie in diesem Semester bestanden hatte.” Sie sah auf in Colins Gesicht.
    Oh, wie hatte sie nur daran denken können, die Liebe dieses Mannes zurückzuweisen? “Möchtest du von unseren Streitereien hören?” fragte sie. “Ich habe sie so oft in Gedanken durchlebt, daß ich sie dir Wort für Wort wiedergeben könnte - all die Lügen, die Drohungen, die Gewissensbisse.”
    Colin schüttelte den Kopf. “Das möchte ich nicht hören”, sagte er.
    Elda holte tief Luft. “Nun ja, ich fand sehr bald heraus, daß dieses Mädchen nicht das erste gewesen war, aber ich hatte auch nicht die Absicht, dafür zu sorgen, daß es die letzte war. Nach all den Lügen und dem Betrug vertraute ich ihm nicht mehr und hatte auch allen Respekt für ihn verloren.” Sie schloß die Augen.
    “Genau wie Marias Sohn gesagt hat, Vertrauen ist wie Dampf…
    Schließlich zog er mit ihr in ein Haus, das nur fünf Häuser weiter weg von unserem lag. Ich habe ihm deswegen noch nicht einmal einen Vorwurf gemacht, du weißt schon, in einer Universitätsstadt sind Wohnungen schwer zu finden. Nur Peter tat mir leid. Ich konnte es kaum mit ansehen, wenn er mit seinem Dreirad seinen Vater besuchen fuhr.” Colin reichte Elda sein Taschentuch. “Peter hat es nur schwer verkraftet, als Josef schließlich ganz wegzog. Er und das Mädchen haben sich schon sehr bald wieder getrennt. Es hatte ihr nicht gefallen, daß sie zu Hause herumsitzen mußte und nichts zu tun hatte, während er zur Universität ging. Und ich glaube, auch er ist ihrer müde geworden, denn Josef ist eigentlich ein sehr intelligenter Mann.”
    Colin schüttelte verständnislos den Kopf, und Elda hatte beinahe das Gefühl, Josef verteidigen zu müssen.
    “Er war immer so sehr bemüht, alles unter Kontrolle zu behalten, er verachtete alles, was nicht ,erwachsen’ war, was er als kindisch betrachtete. Als wären seine Affären nicht auch kindisch gewesen!” platzte es aus ihr heraus.
    Elda legte die Hände gegen Colins Brust. “Erst als ich dich kennenlernte, ist mir klargeworden, daß auch ein Erwachsener kindliche Freude und Spontaneität entwickeln kann, ohne gleich kindisch zu sein.” Sie bemühte sich, es ihm näher zu erklären.
    “Du bist so frei, so lustig und so liebevoll, und dennoch bist du so großartig, so voller Selbstvertrauen und so tüchtig. Du kannst dir einfach alles erlauben, weil du die Verkörperung aller menschlichen Gefühle bist…”
    “Genug, genug!” unterbrach Colin sie. “Ob du es nun glaubst oder nicht, du hast dich in mich verliebt. Selbst meine eigene Mutter lobt mich nicht so, wie du es tust.” Er lachte leise, beugte sich zu ihr hinunter und küßte sie. Elda schmiegte sich in seine Arme, als er sanft ihre Brüste zu streicheln begann. “Ich muß es wissen, Elda”, flüsterte er. “Ich muß wissen, ob du ihn noch

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