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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuria Wood
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liebst.”
    “Ich weiß es nicht, Colin. Ein Teil von mir hängt noch immer an Josef, ein anderer Teil von mir aber haßt ihn wegen seiner Schwächen. Aber…”
    Colin drückte sie noch fester an sich, wartete darauf, daß sie weitersprach.
    “Aber”, fuhr Elda fort, “ich war noch nie so sehr verliebt wie an diesem Wochenende.”
    “Ich möchte diese Worte noch einmal von dir hören, wenn du dir sicher bist.”
    Elda war betroffen. “Aber Colin, ich bin mir sicher …”
    “Ich glaube nicht, daß du frei bist, Elda. Du bist vielleicht geschieden, und du bist auch vielleicht unabhängig, aber du hast dich noch nicht von Josef befreit.”
    Elda wußte, daß sie noch nicht frei war von dem Schmerz, aber bedeutete das, daß sie noch nicht frei von dem Mann war?
    Ihr drängte sich der Gedanke auf, daß Colin ihr Vertrauen mißbrauchte, weil er all das, was sie ihm erzählt hatte, jetzt gegen sie verwandte. Wie konnte ein Mann, der sie angeblich liebte, so etwas tun?
    Elda rauschte das Blut in den Ohren, daß sie kaum hörte, was Colin sagte. Erst beim zweitenmal drangen die Worte an ihr Bewußtsein. “Wann hast du Josef das letztemal gesehen?”
    “Etwa einen Monat bevor ich abgereist bin”, antwortete sie.
    “Er lebt jetzt außerhalb der Stadt - allein. Ich sehe ihn kaum, denn er unterrichtet Geologie und ich Englisch … aber warum fragst du?”
    “Und wie hast du reagiert, als du ihn sahst?”
    “Reagiert? Ich … ich weiß nicht. Betäubt, benommen … ganz bestimmt habe ich keine Liebe mehr für ihn empfunden, wenn es das ist, worauf du hinauswillst.”
    “Nein, aber du hast auch keines der anderen Millionen Gefühle für ihn empfunden.” Colin hielt sie auf Armeslänge von sich ab. Die Sonnenstrahlen brachen in diesem Moment durch das dichte Laubdach und hüllten sie in ein diffuses Licht ein.
    “Und du?” fuhr Elda ihn an und nutzte die Gelegenheit, die Frage zu stellen, die sie schon die ganze Zeit beschäftigte.
    “Wann hast du deine kostbare Donnatella zum letztenmal gesehen?”
    “Elda, du versuchst, die ganze Angelegenheit zu einem Zweikampf zu verwandeln, und das werde ich nicht zulassen.
    Ich habe nicht die Absicht, dir weh zu tun.” Er legte wieder die Arme um sie. “Wenn du vernünftig bist, müßtest du mir eigentlich sogar dankbar dafür sein, daß ich dir helfe, die Dinge im richtigen Licht zu sehen. Benommenheit ist nur das Verdrängen eines anderen, größeren Gefühls, das du nicht an die Oberfläche dringen läßt. Niemand fühlt sich benommen oder betäubt, Elda - man tut nur so.”
    Haltlos schluchzte Elda an seiner Brust. “O Colin, ich bin so verwirrt. Ich liebe dich. Ich liebe dich wirklich. Aber, bitte, du drängst mich so sehr. Du hast versucht, in so kurzer Zeit zu mir durchzudringen.”
    “Ich habe nur sehr wenig Zeit”, erklärte er. “Wie sonst kann ich mich dir verständlich machen? Wie sonst kann ich dich dazu bringen, dich von meinem Wagen, meinem Reichtum und wunderbaren Lebensstil beeindrucken zu lassen?”
    Beide begannen zu lachen, doch Eldas Lachen war gemischt mit Tränen. “O Colin”, seufzte sie. “Wenn ich nur ein bißchen Vernunft hätte, würde ich dich wegen deines Geldes heiraten.”
    “Aber du bist nicht so eine .vernünftige’ Frau”, antwortete Colin. “Du bist nicht berechnend, und gerade das liebe ich an dir. Na ja, wenigstens teilweise.” Seine Hände strichen beruhigend über ihren Rücken.
    “Du bist meiner Frage ausgewichen, Colin”, erinnerte sie ihn.
    “Das tut doch nichts zur Sache”, wehrte er ab.
    “Wann hast du sie zuletzt gesehen?” drängte sie.
    “Vor acht Monaten”, gab er schließlich zu.
    “Und fühltest du dich benommen?”
    “Nein, ich bin mir sehr klar über meine Gefühle für Donnatella. Ich liebe sie als meinen Kumpel - als eine Schwester, eine Freundin. Ich habe einmal geglaubt, daß ich sie heiraten wollte, daß ich sie begehrte …”
    “Aber?”
    “Elda, du scheinst nicht zu verstehen, was ich dir sagen will.”
    Er seufzte und schüttelte sie leicht. “Ich habe mich von Donnatella im Guten getrennt. Der Bruch zwischen uns kam ganz langsam, doch als er schließlich da war, waren wir beide erleichtert - und noch immer gute Freunde.” Er sah sie eindringlich an. “Schon vor einigen Jahren begann ich zu vermuten, daß unserer Beziehung etwas fehle - immer dann, wenn ich Menschen sah, die verliebt waren. Zuletzt begann ich von einer Frau zu träumen, ohne Namen und sogar ohne Gesicht. Ich weiß,

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