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Du bringst die Liebe in mein Leben

Du bringst die Liebe in mein Leben

Titel: Du bringst die Liebe in mein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nuria Wood
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Kinn anzuheben. Elda war entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen.
    “Ich möchte zum Hotel zurückgehen”, sagte sie beherrscht.
    Im nächsten Moment standen auch Chiave und Donnatella neben ihnen, Donnatella schnüffelte noch einmal, sie schien ihre Tränen unter Kontrolle zu haben.
    “Ich war gerade in der Garage”, erklärte Chiave geduldig.
    “Elda, es ist wirklich zu schlammig auf der unbefestigten Straße, um jetzt loszufahren.” Er lächelte sie väterlich an. “Ich würde mich wirklich freuen, wenn Sie heute nacht mein Gast wären.
    Sie können meine Bücher benutzen, wenn Sie sich auf die Vorlesung morgen vorbereiten wollen.”
    “Vorlesung?” fragte Donnatella. “Kommt nicht in Frage. Ich werde es nicht zulassen, daß heute abend jemand arbeitet.”
    Auch Colin lächelte sie freundlich an, dann blinzelte er ihr zu. “Wollen Wir es uns nicht gemütlich machen und uns die Fotos ansehen?” Er legte einen Arm um Donnatella, den anderen um Elda und führte die beiden ins Wohnzimmer zur Couch, wo er sich zwischen sie setzte. Donnatella schien sich in dieser Situation ganz wohl zu fühlen, und Elda suchte verzweifelt nach einem Ausweg aus diesem Durcheinander. Doch der einzige Ausweg war, in den Regen hinauszulaufen und damit eine Szene zu machen. Daher entschied sie sich, abzuwarten und zu sehen, wie die Dinge sich entwickelten.
    Chiave brachte ein großes, ledergebundenes Album und legte es Colin in den Schoß. Hinter Colins Rücken stieß Donnatella Elda an und blinzelte ihr zu. “Wir sind doch Freunde, oder?”
    fragte sie lächelnd.
    Elda lächelte zurück. “Natürlich sind wir das.” Nach allem, was im Hotel zwischen ihr und Colin geschehen war, war es wirklich völlig verrückt, hierhergekommen zu sein.
    “Hier!” rief Colin triumphierend aus. “Sieh dir dieses Bild an, Elda. Ist sie nicht eine Ciccione?”
    Alle blickten auf das kleine, ernste Mädchen auf dem Bild. In seinem Badeanzug sah es wirklich recht pummelig aus. Neben ihm stand ein fröhlicher, sehr dünner und sehr blonder Junge, der mit beiden Armen in die Kamera winkte.
    “Ich habe doch gesagt, ich werde mich nicht äußern”, meinte Elda.
    “Hier ist noch ein Bild, das im Winter aufgenommen ist.”
    Dicker Schnee bedeckte die Berge, Donnatella, in einem unförmigen Schneeanzug, sah noch pummeliger aus als vorher.
    Trübe blickte sie den Fotografen an. Neben ihr hatte die Kamera noch den Schatten eines vorbeilaufenden Jungen eingefangen.
    Elda dachte an die Bilder ihres Sohnes, der auch viel zu beweglich war, um sich von einer Kamera einfangen zu lassen.
    “Wer ist denn dieser Sausewind?” Doch schon als Elda diese Frage stellte, wußte sie, daß es Bilder von Colin waren, die ihn als kleinen Jungen zeigten. Aufgeregt nahm sie ihm das Album aus der Hand und sah sich die Fotografien der beiden Seiten an.
    Eine eigenartig zärtliche Wärme stieg in ihr auf. Sie blätterte die Seiten um, sah, wie die Jahre ihn veränderten, die Jahre, die er mit Donnatella verbracht hatte. Dann sah sie Colin an, der ihr liebevoll zulächelte.
    “Nun, was denkst du?” flüsterte er.
    Elda deutete auf ein Bild, auf dem Colin sich die Nase am Bullauge eines Schiffes plattdrückte und unverschämt grinste.
    “Du mußt deine Mutter zur Verzweiflung getrieben haben”, antwortete sie. Doch tief in ihrem Inneren war sie gerührt: Sie hatte einen Blick in das Leben ihres Geliebten getan. Und gleichzeitig mit diesem Gefühl wurde ihr die Hilflosigkeit ihrer jetzigen Situation bewußt. Am liebsten hätte sie gesagt: Oh, von diesem kleinen Jungen möchte ich sechs Stück haben.
    “Ach, schließlich ist meine Mutter doch mit mir fertig geworden”, sagte Colin, offensichtlich von Eldas Bemerkung enttäuscht.
    “Aber Donnatella”, begann Chiave noch einmal. “Ist sie nicht wirklich eine Ciccia?”
    “Gib mir mal das Album”, bat Donnatella. “Dann zeigen wir Elda meine besseren Jahre.”
    Sie fand ein großes Foto, auf dem sie, schlank und rank, zwischen Colin und noch einem anderen Jungen stand. “Ja, das ist die Donnatella von heute”, meinte Elda. “Sie lacht und scheint sehr glücklich zu sein.”
    “Und schlank”, meinte Donnatella. “Damals war ich in der Schule, weg von Papas gutem Essen.”
    “Wer ist denn der Freund?” fragte Elda.
    Zu spät bemerkte sie Colins warnenden Blick.
    “Das ist Ammadeo”, erklärte Donnatella, und ihre Stimme klang ungewöhnlich kalt. “In diesem Jahr hatte ich ihn in der Schule

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