Du hast mich wach gekuesst
Smaragde an.
Dann strich sie sich die Haare zurück und drehte den Kopf hin und her. "Wie stehen sie mir?"
"Ausgezeichnet." Er runzelte die Stirn.
"Was ist denn?"
"Ich habe gerade gedacht, dass du einen besonderen Anlass brauchst, um sie zu tragen."
"Heute ist doch ein besonderer Anlass."
"Das meine ich nicht." Seine Miene verfinsterte sich noch mehr.
"Was hast du denn?"
"Nichts weiter. Nur, dass ich heute zum ersten Mal seit... seit langer Zeit ausgegangen bin."
Seit Evelyn tot ist, dachte Cathy. "Ich sage dir schon seit Monaten, dass du öfter ausgehen solltest."
"Ich weiß. Mir ist nicht wohl dabei, aber ich habe gesellschaftliche Verpflichtungen, die ich schon zu lange ignoriere." Seine Miene erhellte sich. "Vielleicht gibt es einen Weg."
"Welchen denn?"
"Ein Maskenball. Ich gehe als Phantom der Oper."
Beide lachten lauthals. Art kam die Teller abräumen und starrte sie verwundert an, doch sie ignorierten ihn und lachten weiter.
11. KAPITEL
Cathy lief die Treppe hinauf und stürmte in Stones Arbeitszimmer. Er stand vom Schreibtisch auf und trat ihr entgegen. "Du warst großartig!"
"Danke." Sie lachte. "Ich hatte befürchtet, dass sie mich für eine Betrügerin oder einen Dummkopf halten, aber es ist alles glatt gegangen."
"Natürlich. Du bist ja auch intelligent und fachkundig."
Sie stellte ihren Aktenkoffer auf den Sessel vor seinem Schreibtisch und ließ sich von Stone zu dem Ledersofa führen.
Sie sank in die weichen Polster und seufzte. "Du schmeichelst mir nur, aber mach weiter. Es gefällt mir." Sie lächelte immer noch, wie schon während der gesamten Heimfahrt.
Stone setzte sich neben sie. "Was hast du also für einen Eindruck?"
"Du hast ein ausgezeichnetes Team. Sie legen sich alle sehr ins Zeug für dich. Sie haben außerdem Angst vor dir, aber das gefällt dir vermutlich."
"Da hast du Recht."
Sie kicherten wie Schulkinder. Sie hatte die Konferenz erfolgreich gemeistert und war stolz darauf, dass sie ihre Ängste und Unsicherheit bezwingen konnte. Dennoch war sie froh, wieder dort zu sein, wo sie hingehörte. Bei Stone war ihre Welt in Ordnung.
Er erkundigte sich nach verschiedenen Leuten, und sie antwortete ihm ausführlich und anschaulich. Fasziniert beobachtete sie, wie er mit den Händen gestikulierte, während er sprach.
Sie hatte sich tatsächlich in ihn verliebt. Das war ihr am vergangenen Abend während der Geburtstagsfeier bewusst geworden, und der heutige Tag bestätigte es. Sie wollte, dass er stolz auf sie war. Nicht nur, weil sie für ihn arbeitete, sondern weil er der wichtigste Teil ihres Lebens geworden war. Sie wollte nicht an eine Welt ohne ihn denken, obwohl es unausweichlich war.
Er beugte sich zu ihr und umarmte sie flüchtig. "Du warst großartig, und ich bin sehr stolz auf dich."
Abrupt ließ er sie wieder los. Doch sie behielt kurz entschlossen die Hände auf seinen Schultern. Sie nahm all ihren Mut zusammen und drückte die Lippen auf seine.
Sie wartete, dass sich das wohlige Prickeln einstellte, das der letzte Kuss ausgelöst hatte, doch nichts geschah. Denn Stone blieb völlig passiv. Offensichtlich hatte sie sich geirrt, und er war nicht auf diese Weise an ihr interessiert. Wie hatte sie sich derart täuschen können?
Gedemütigt, mit glühenden Wangen, wich sie zurück. "Es tut mir Leid", brachte sie erstickt hervor. "Du musst denken, dass ich ..." Ihre Stimme verklang. Sie wusste nicht, was er von ihr dachte, und sie wollte es gar nicht wissen. Sie wollte weglaufen und ihn nie wieder sehen. Mit zitternden Knien stand sie auf.
Unvermittelt umfasste Stone ihr Handgelenk und hielt sie fest. "Warum hast du das getan?" Seine Stimme klang leise und schroff. Offensichtlich war ihr Kuss ihm so widerwärtig, dass er kaum sprechen konnte.
"Es tut mir Leid", flüsterte sie.
Er schüttelte sie. Seine Miene wirkte streng, und ein Muskel zuckte an seinem Kiefer. "Warum?"
"Ich dachte, du wärst an mir interessiert. Nicht auf romantische Weise", fügte sie hastig hinzu, um sich nicht noch mehr zu demütigen. Sie schluckte schwer und wandte den Blick ab. "Gestern Abend, als wir getanzt haben, dachte ich ..."
"Ich war erregt", bestätigte er tonlos.
Sie nickte. "Ich dachte, es würde bedeuten, dass du mich begehrst." Ihre Worte waren kaum zu hören. Noch vor wenigen Minuten hatte sie sich obenauf gefühlt, voller Zuversicht und Stolz auf ihr Aussehen und ihre Fähigkeiten. Nun wäre sie am liebsten im Boden versunken.
"Ich kann nicht. Meine
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