Du hast mich wach gekuesst
einem Tisch für zwei Personen war durch Blumen, Topfpflanzen und spanische Wände abgeteilt worden, so dass eine intime Atmosphäre herrschte. Romantische Musik ertönte leise im Hintergrund.
Art nahm Cathy das Cape ab. Stone stockte der Atem, als er ihr Kleid erblickte. Ein tiefer, runder Ausschnitt enthüllte den Ansatz ihrer Brüste. Der Rückenausschnitt war noch tiefer. Der rostrote eng anliegende Stoff brachte ihre vollkommene Figur hervorragend zur Geltung, betonte die rötlichen Glanzlichter ihrer Haare und ließ ihre Augen so grün wie die einer Katze wirken.
Art starrte sie bewundernd an und wollte ihr den Stuhl zurechtrücken, doch Stone verkündete verdrießlich: "Ich erledige das selbst."
Art trat zurück. Bisher hatte er den Narben keine Beachtung geschenkt. Ula musste ihn vorgewarnt haben. Obwohl Stone ihr dafür dankbar war, wünschte er sich, dass es nicht nötig gewesen wäre.
"Der Chef hat ein spezielles Menü zubereitet, wie Sie es bestellt haben", sagte Art. "Der Champagner liegt auf Eis.
Möchten Sie ihn jetzt?"
"Ja, bitte." Stone nahm Cathy gegenüber Platz. Der Tisch war so klein, dass sie sich dennoch sehr nahe waren. Außerdem waren sie allein und mussten nicht befürchten, von anderen Gästen belauscht zu werden.
Als Art hinausging, fragte Stone: "Nun? Was sagst du?"
Sie lachte. "Ich muss an eine Stelle aus einem Film denken, den ich vor Jahren gesehen habe: Es ist schön, der King zu sein."
"Ich bin kaum ein King."
"Aber es fehlt nicht viel." Ihre Miene wurde ernst. "Ehrlich, Stone, ich weiß es sehr zu schätzen. Du hast mir eine wundervolle Zeit beschert. Ich kann kaum glauben, was mir in den letzten Monaten widerfahren ist."
"Ich bin froh, dass ich dir helfen konnte", entgegnete er mit einem Gefühl der Genugtuung. Das, war sein Ziel - ihr Leben zu verändern, zu verbessern. Es war ihm gelungen. Bald würde der Zeitpunkt kommen, an dem er sie gehen lassen musste. Sie hatten keine gemeinsame Zukunft.
Bisher war es ihm sehr vernünftig erschienen. Doch nun, in dem gedämpften Licht, mit der sanften Musik und Cathys wundervollem Anblick, war er sich nicht mehr so sicher. Er würde sie vermissen. Mehr, als er erwartet hatte. Mehr, als er wollte. Obwohl es nicht geschehen sollte, obwohl er es sich nicht gestatten wollte, hatte er sie ins Herz geschlossen.
Dennoch musste er sie zu ge gebener Zeit gehen lassen und sie vergessen. Weil sie nur ein Mittel zum Zweck war. Um die Vergangenheit zu bewältigen.
Art kehrte mit dem Champagner zurück und erkundigte sich, wann er das Essen servieren sollte.
"In einer Viertelstunde", erwiderte Stone.
Cathy blickte sich anerkennend um. "Ich kann es noch gar nicht fassen, wie du das alles arrangiert hast."
"Ula war es."
Sie lachte. "Sie ist eine erstaunliche Frau. Es überrascht mich, dass du sie nicht in deiner Firma angestellt hast."
"Ich habe mit dem Gedanken gespielt. Aber da ich so viel Zeit zu Hause verbringe, brauche ich sie dort mehr."
Cathy beugte sich vor. "Es musste nicht so sein. Ich will nicht behaupten, dass die Leute es nicht bemerken würden, aber du siehst dich selbst in einem viel härteren Licht als der Rest der Welt."
Stone wollte an diesem Abend nicht daran denken, dass er entstellt war. Er wollte ein normaler Mann sein, der mit einer attraktiven Frau ausging. "Du weißt nicht, wie es ist", entgegnete er.
"Ich kann es mir vorstellen. Ich habe mich einen Großteil meines Lebens versteckt aus Angst davor, was andere Leute von mir denken könnten. Zuerst ging es um meine Mutter, aber dann um mich selbst. Denk doch nur mal an unsere Beziehung. Vor ein paar Monaten wäre mir nie in den Sinn gekommen, dass du an der Person, die ich war, interessiert sein könntest. Ich hatte das Bedürfnis, eine andere, falsche Welt zu erfinden, um mich interessanter zu machen. Ich will nicht behaupten, dass ich diese Ängste völlig überwunden habe, aber ich habe große Fortschritte gemacht."
"Lass es gut sein, Cathy. Du kannst mich nicht ändern."
Sie nickte. "Okay. Aber nur, weil wir meinen Geburtstag feiern. Glaube nicht, dass ich es vergessen und nicht mehr erwähnen werde." Sie lächelte. "So groß ist dein Glück nicht."
"Oh, ich finde, es ist ziemlich groß. Schließlich musst du morgen zu dieser Sitzung gehen, nicht ich."
Sie stöhnte. "Erinnere mich bloß nicht daran! Ich habe die ganze Woche versucht, nicht daran zu denken. Ich kann es kaum glauben, dass ich mich dazu habe überreden lassen."
"Ich habe dich nicht
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