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DU HÖRST VON MIR

DU HÖRST VON MIR

Titel: DU HÖRST VON MIR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luis Algorri
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und rauchte.
    »Wie war das Wasser?«
    »Höllisch kalt, du hattest Recht. Aber nach zwei Minuten gewöhnt man sich dran.«
    »Na gut, dann bin ich jetzt dran. Ich beeile mich, ja?«
    »O.k.«
    Als ich anfing, mich an der Badestelle am Fluss auszuziehen, schoss mir – ich weiß nicht, ob Unsinn, oder Vorahnung  – die Idee durch den Kopf, dass José mich ebenso beobachten könnte, wie ich ihn beobachtet hatte. Ich wurde auf der Stelle geil. Ich schaute verstohlen zu dem Versteck, wo ich gestanden hatte: nichts regte, nichts bewegte sich, aber das musste nichts heißen, man konnte sich hier überall verstecken. Ich zog mich langsam aus, mit dem Rücken zum Weg: Wenn er da war, musste er dort irgendwo stehen. Ich knöpfte langsam mein Hemd auf, die Hose, zog mir aufreizend den Slip herunter und dann, völlig nackt, ging ich ganz natürlich zum Wasser. Es war eiskalt, aber ich gestattete mir kein einziges Zucken oder Zögern. Ich machte mir die Hände nass, und danach den gesamten Körper, immer mit dem Rücken zum Weg. Dann begann ich mich einzuseifen. Den Kopf, die Achseln, meine behaarte Brust, den Bauch... Als meine schaumigen Finger meinen Schwanz erreichten, drehte ich mich ganz langsam um und präsentierte den Bäumen, den Steinen, dem Weg, den majestätischen Bergen, und wer weiß, vielleicht auch José meine prachtvolle Erektion. Im prallen Sonnenlicht. Ich machte die Beine breit, schloss die Augen und begann ganz langsam zu wichsen, ganz leicht. Ich verteilte den Schaum auf der gesamten Länge meines Schwanzes, streichelte mir provozierend die Eier, während ich vor meinem inneren Auge José nackt unter seiner Jeans sah. Ich fing an, nur durch die Nase zu atmen, ich fühlte mich seltsam, wie ein Exhibitionist, wie einer jener Pornodarsteller, die umso erregter werden, je mehr Leute ihnen zugucken, wie einer jener Jungs, die in den Sexshows arbeiten und vor Leuten masturbieren, die, versteckt hinter den verspiegelten Scheiben der Kabinen, alles Mögliche dafür geben würden, das anzufassen, was sie nur anschauen dürfen. Dort stehend, meine linke Hand in die Hüfte gestützt, stieß ich mit meinem Becken nach vorn, meine rechte Hand fuhr immer schneller an meinem harten, seifigen Schalt auf und ab. Ich fühlte mich herrlich schmutzig, befriedigt, verrucht, großartig und elend; verführt, ja; gefangen, ja; Gefangener meiner eigenen Sehnsucht, ja. Aber auch verführerisch und rachsüchtig, wie es nur jemand sein kann, der einen anderen mehr liebt als sich selbst. Ich spürte, wie ich mich dem Ende näherte. Ich öffnete halb meine Augen: Es war keine Spur von José zu entdecken, dafür sah ich ganz klar die Schritte, mit denen er im weiteren Verlauf des Tages vor mir wandern würde, den lockeren Schwung seines perfekten Hinterns in der zu weiten Jeans, gleich nachher und nur für mich, seinen Schwanz, den man bei jedem Schritt würde sehen können, wie er sich pendelnd unter dem Jeansstoff abzeichnete. Ich sah vor meinem inneren Auge, was ich mit Sicherheit in den nächsten Stunden sehen würde. Erregt, entrückt, mit einem Gefühl, das der  Trunkenheit nicht unähnlich war, stellte ich mich mit dem Profil in die Richtung, aus der er mich möglicherweise beobachtete, und schob ohne zu zögern, die linke Hand zwischen meine Arschbacken, fuhr mit zwei Fingern über mein Loch, streichelte mir sanft die Stelle zwischen Eiern und Arsch, wichste dabei immer schneller und heftiger: José, José, hörte ich mich sagen, hörte ich mich denken, ich wusste nicht, ob ich laut gesprochen hatte oder ob es nur der Widerhall meiner Gedanken war, der in meinem Gehör dröhnte, nur dieses Wort, das unwahrscheinliche Bild Josés, wie er, hinter den Büschen versteckt, mich beobachtete, vor Erregung Speichel schluckend, José, José, das wirst du mir büßen... Mein Samen spritzte wieder weit aus mir heraus, diesmal von der Sonne vergoldet, wie ein funkelndes Insekt, das aus meinem Innersten hinaus in die Freiheit flog. Ich stöhnte übertrieben, absichtlich, dass er mich nicht nur sehen, sondern auch hören sollte. Danach, mit einstudiertem Lächeln, fing ich die letzten Tropfen meines dicken Spermas mit der Hand auf und verteilte sie auf meinem Bauch, meiner Brust, verrieb es mit der Seife in meinen dunklen Haaren. Anschließend, genauso wie er es gemacht hatte, setzte ich mich in das steinige Flussbett, um mich zu waschen, mich zu entspannen und meinen Kopf klar zu bekommen.
    Als ich einen Moment später, bereits

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