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DU HÖRST VON MIR

DU HÖRST VON MIR

Titel: DU HÖRST VON MIR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luis Algorri
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Felswänden von Caín de Arriba erhob sich in der blauen Ferne beeindruckend und großartig der Peña Santa de Castilla, dessen Spitze von ewigem Schnee bedeckt war. Etwas näher lag der Peña Luenga, ein Berg, wie mit dem Messer geschnitten, senkrecht und bedrohlich. Ein unmöglicher Weg schlängelte sich an ihm in die Höhe, hoch hinauf zu den kalten Höhlen, in denen die Einheimischen den Käse reifen lassen. Wenige Meter von der verträumten Alm, auf der wir uns befanden, standen die leeren  Häuser des verlassenen Dorfes, die sich zu weigern schienen, zusammenzustürzen, obgleich von Zeit und Vergessen bedroht. Das Gras, hoch und schön, wucherte überall so unkontrolliert, dass die Buchen, die riesigen Eichen und Farne auf einem grünen, immer wogenden Meer zu segeln schienen.
    »Komm mal her, ich will dir was zeigen.«
    José kam näher, an einen großen Stein heran, der genau in der Mitte der Wiese lag.
    »Und was siehst du?«, fragte ich.
    »Sieht aus wie Wachs, oder?«
    »Es ist Wachs. Das sind noch Reste von meinem letzten Besuch. Hiervor wird nachts ein Lagerfeuer gemacht und auf dem Stein werden Kerzen angezündet. Das machen wir heute Abend auch, wenn wir zurück sind.«
    José sah mich an, lächelnd, glücklich. Zumindest erschien er mir glücklich. Ich drängte zur Eile. »Wir sollten uns auf den Weg machen.«
    »Schon?«
    »Na klar. Oder was willst du sonst machen?«
    »Hm... keine Ahnung. Es käme gar nicht schlecht, sich ein
    bisschen zu waschen, oder?«
    Ich guckte ihn mir an.
    »Wie du dir denken kannst, gibt's hier keine Duschen... aber da unten, den Weg da runter, da ist der Fluss. Und mach dir keine Gedanken, hier oben ist niemand, der sich darüber aufregen könnte. Wir sind ganz allein. Hast du Seife dabei?«
    »Hab ich.«
    »Also dann. Ich warte hier auf dich, wenn du zurück bist, geh ich«, sagte ich mit leichtem Unterton, »und pass auf mit dem Wasser.«
    »Warum? Ist es tief?«
    »Nein, aber es ist eiskalt. Du wirst es schon merken...«
    Selbstverständlich folgte ich ihm, ohne dass er etwas davon mitbekam. Er ging zu der breiten Ausbuchtung des Flusses, wo das Wasser ruhig war, schaute sich in alle Richtungen um und begann sich auszuziehen. Es war das dritte Mal, dass ich ihn völlig nackt sah, doch diesmal wusste er es nicht. Der Anblick Josés, wie er in der Morgensonne unbeholfen über die Steine stolperte, schlank und schön; wie er einen Fuß ins Wasser tauchte und ihn sofort wieder zurück zog, als hätte er sich verbrannt, ihn dann wieder eintauchte, ein paar Schritte weiter hineinging und sich dann inmitten des glasklaren Wassers tief bückte, um sich das Gesicht zu waschen, war wie die Auferstehung eines antiken Gottes. Niemals habe ich etwas Schöneres gesehen, nichts Unschuldigeres und zugleich Anziehenderes und Aufregenderes. Das war zu viel für mich, das war mehr, als ich nach der morgendlichen Frustration in der Hütte ertragen konnte. Ich holte meinen Schwanz aus der Hose und begann mich zu streicheln, zuerst langsam, dann mit mehr Energie. José balancierte im Wasser und seifte sich langsam die Arme ein, die Brust, den Stummelschwanz. Ich merkte, wie meine Zähne aufeinander schlugen. Als José mit der seifigen Hand mit atemberaubender Langsamkeit durch seine Arschritze fuhr, und um seine Eier, an denen weißer Seifenschaum hängen blieb, explodierte ich mit all meiner Wut, ich spritzte gewaltig, wild, nachtragend meinen zu lange Zeit und während zu vieler erregender Momente aufgestauten Saft in hohem Bogen durch die Luft, bevor er einige Meter entfernt auf die Kieselsteine klatschte. José hatte sich mittlerweile in den Bach gesetzt, wusch sich die Seife vom Körper, völlig unbefangen und ahnungslos. Das wirst du mir noch büßen, Kleiner, dachte ich, noch stöhnend, ich schwöre dir, das wirst du mir noch büßen, und zwar richtig. Ich schlich  mich, fast auf allen vieren, davon, zurück zum Zelt. Ich blieb einen Augenblick an jenem Punkt stehen, von wo ich die Badestelle am Fluss gerade noch sehen konnte. José war wieder am Ufer und trocknete sich in aller Eile ab. Als ich sah, wie er sich anzog, begann ich wieder nervös zu werden: Er zog sich nicht die Badehose an, sondern schlüpfte gleich in die Jeans. Allein die Vorstellung, wie José den ganzen Tag über unter seiner abgewetzten Jeans nackt sein würde, ließ schon wieder Blut in meinen Schwanz strömen.
    Als er zum Zelt zurückkam, lächelnd und sein nasses Haar in der Sonne schüttelnd, saß ich im Gras

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