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DU HÖRST VON MIR

DU HÖRST VON MIR

Titel: DU HÖRST VON MIR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luis Algorri
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Lippen wieder feucht und fordernd auf die seinen gleiten, schob meine Zunge erneut in seine warme Mundhöhle. Unsere Zungen suchten sich, fanden sich und tanzten voller Verlangen miteinander. Lange unendliche Minuten küssten wir uns. José ließ mich machen, ließ sich unerfahren und gelehrig leiten, folgte schweigend meinen Bewegungen; ja, eigentlich lernte er gerade Küssen. Er lernte die Berührung kennen, mit der seine unschuldigen Lippen die meinen streiften, den feuchten Dialog unserer sich endlich begegnenden Zungen, die sich umschlangen, sich hingaben; meine Zähne, die mit Delikatesse die Unterlippe Josés mit kleinen Bissen liebkosten; seine Finger, die sich vorsichtig und ganz sanft auf mein Gesicht legten, meinen Hals streichelten, unsicher und zaghaft nach den Knöpfen meines Hemdes tasteten und einen nach dem anderen öffneten; Josés  lange schlanke Finger, die durch mein dichtes schwarzes Brusthaar fuhren und mit ihm spielten; Josés Arme, die unter meinem Hemd meinen Rücken umschlangen, ohne sich aus dem Kuss zu lösen, aus mir trinkend, seinen Durst an mir stillend; seine Arme, die mich langsam näher an ihn heranzogen; José, wie er sich ins Gras legte und mich über sich zog, unaufhörlich meine breite Brust gegen seine schmale, geschmeidige, haarlose, fast kindliche Brust rieb; sein harter Schwanz legte sich augenblicklich herausfordernd gegen meinen harten Schwanz, ihn suchend, aufreizend, durch die Jeans hindurch; unsere Hüften bewegten sich im gemeinsamen Rhythmus, pressten sich aufeinander, bis es fast schmerzte, bis ich fast spritzte; Josés Hände, gierig, nervös, streichelten meinen Rücken, umarmten ihn, fuhren immer hastiger an ihm hoch und runter und dann plötzlich unter meine Hose. Seine Hände legten sich flach auf meine angespannten Arschbacken. José löste sich aus dem Kuss und lächelte, ohne die Augen zu öffnen. »Du hast gar keine Unterhose an.«
    »Du auch nicht.«
    »Ach, woher weißt du denn das?«
    Ich küsste ihn auf die Wange, ganz langsam.
    »Ich habe dich heute Morgen gesehen, als du dich am Fluss gewaschen hast«, gab er zu.
    »Ach, du hast mich also bespannt?«
    »Ja.«
    »Na ja«, er hustete, lachte kurz und öffnete schließlich die Augen, »ich hab dich gesehen. Aber nur ganz kurz.«
    »Nur ganz kurz? Und was hast du gesehen?«
    »Na ja, als du dich gewaschen hast, dich eingeseift hast und so. Du weißt schon, oder?«
    »Nein, ich weiß nicht. Erzähl es mir.«
    »Ist mir irgendwie peinlich«, er lachte, suchte nach der Flasche, trank, liegend, ohne sich aufzurichten; ein dünner Rinnsal Whiskey lief ihm aus dem Mundwinkel über die Wange.
    »Du hast dir einen abgekeult wie die Typen in den Heften.«
    »In welchen Heften?«
    »Hehe, Miguel hat so welche, der Kellner vom Schwimmbad, der, von dem ich erzählt hab, der hinter dir her ist.«
    »Ja.«
    »In einem von denen ist ein Typ, der dir ähnlich sieht. Also, das sagt Miguel.«
    »Und, sehe ich ihm ähnlich?«
    »Na ja, hehe, ein bisschen. Du hast mehr Haare auf der Brust, logo. Und er, na ja... er hat einen... na, er hat einen größeren... hey, du erdrückst mich, du bist echt schwer; komm leg dich hier neben mich.«
    Ich legte mich neben ihn. Er schnaufte noch, auf dem Rücken liegend, mit dem Arm um meinen Hals, seine nackte Brust hob und senkte sich schnell.
    »Wo sind wohl die Zigaretten?«
    »Wart mal, ich hab welche hier.«
    Ich zündete zwei Zigaretten an und gab ihm eine. José blieb still liegen, rauchte und schaute in den Himmel.
    »Küsst du Ani auch so?«
    Ein plötzlicher Windstoß belebte die Flammen im Feuer.
    Einer der Scheite brach in der Mitte durch und sackte mit Getöse in die Glut.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Es ist anders.«
    José nahm einen letzten Zug von der Zigarette und warf sie, fast ungeraucht, weit von sich. Danach suchte er meine Hand, mit der ich die Zigarette hielt, nahm diese mir weg und warf sie in die Dunkelheit.
    »Na, sie weiß nicht, was ihr entgeht.«
    Seine Hand griff nach meinem Nacken und seine Lippen drückten sich auf meine.
    Diesmal ließ ich ihn mich küssen. Langsam und unbeholfen versuchte er mit seiner Zunge, seinen Lippen und seinen Zähnen das nachzumachen, was ich ihm gerade gezeigt hatte. Ich genoss seinen Kuss, wie man ein Glas Wasser genießt, wenn man kurz vor dem Verdursten ist: bis zum letzten Tropfen, bis zum letzten Seufzer, bis zur letzten Süße. Danach löste ich meinen Mund von seinem Mund und machte

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