Du + Ich: Wir Zwei, 2 (Erotischer Roman)
Menschen war. Mit Sicherheit einer von uns, ein Angestellter von King Productions. Aber wer?
Gegen 19 Uhr schlug mir Maximilian Finn – alias der eifrige Assistent – vor, sich näher kennenzulernen. Er zögerte nicht eine Sekunde, mich anzuquatschen. Ich glaube übrigens, dass er schwul ist, aber ich muss gestehen, dass er mir ein bisschen leid tut. Vadim ist ohne ihn nach London gefahren, und der junge Mann war völlig hilflos ohne seinen Mentor. Ich begleitete ihn deshalb zur Buddha Bar, um mit ihm einen Cocktail zu trinken. Nur einen. Der reicht völlig. Mir wurde klar, dass Maximilian weitaus reifer und scharfsinniger ist, als ich dachte. Die Bar war schick, im Ethno-Stil dekoriert und hatte ein gedämpftes Ambiente. Gut eine Stunde haben wir uns über alles und nichts unterhalten … auch über Vadim.
Alle Mittel sind erlaubt, um mehr über den Mann zu erfahren, den ich liebe …
Der spindeldürre und kokett gekleidete Braunhaarige zeigte sich mir gegenüber auch sehr neugierig. Manchmal zu neugierig. Er versuchte, mich zum Sprechen zu bringen, vor allem über mein Privatleben und meine Vergangenheit. Ich beantwortete einige seiner Fragen, den meisten wich ich aber aus. Dann wurde es Zeit für uns zu gehen. Als der junge Mann gerade die Rechnung verlangte, klingelte mein Handy – mit „Vogelgesang“ als Klingelton … Niels hatte ihn ausgewählt. Clémentines hübsches Gesicht wurde auf dem Display angezeigt, ich hob ab.
„Clem? Kann ich dich in ein paar Minuten zurückrufen? Ich bin in der Buddha Bar mit einem Koll…“
„Raphaël liegt im Krankenhaus! Es ist ernst, Alma. Komm ins Pitié-Salpêtrière-Krankenhaus!“
3. Das Herz hat seine Gründe …
In den düster wirkenden Gängen des Krankenhauses im 13. Arrondissement ist es eiskalt. Nachdem ich dem Feierabendverkehr in Paris – mit Hupen und Beschimpfungen – getrotzt habe, habe ich endlich mein Ziel erreicht. Nach einem schnellen Verhör hat die mürrische Krankenschwester am Empfang die Güte, mir doch noch ein paar spärliche Informationen mitzuteilen. Raphaël Coste, mein Ex-Verlobter, liegt immer noch auf der Intensivstation. Zimmer 113.
Das mit Raphaël und mir hat ungefähr zwei Jahre gehalten. Ich war 26, er 27. Den größten Teil meines Lebens widmete ich damals meiner Arbeit. Er auch. Er war Ingenieur für Informatik und hatte gerade seinen eigenen Laden eröffnet. Er zählte nicht die Stunden. Ich bewunderte ihn für seinen Ehrgeiz. Er war so charmant, großzügig, aufmerksam: Ich hatte mir gerade den perfekten Mann unter den Nagel gerissen. Jedenfalls habe ich versucht, mir das einzureden. Aber je mehr Zeit verging, desto mehr entfernte ich mich von ihm. Er hingegen klammerte sich an mich. Ich habe mehrmals versucht, ihn zu verlassen. In unserem Liebesleben fehlte es an Leidenschaft, Spontanität. Der Alltag schlich sich stattdessen allmählich ein. Raphaël war nicht Vadim. So einfach war das. Meine große Liebe fehlte mir wahnsinnig und ich konnte mich nicht damit abfinden, ihn aus meinem Gedächtnis zu löschen, um in meinem Leben vorwärtszukommen.
Alles änderte sich, als ich mit 28 Jahren ungewollt schwanger wurde. Ich glaubte, dass mir das Leben ein Zeichen gab, dass Raphaël endgültig der Richtige war, dass meine Zukunft mit ihm vorbestimmt war. Die Schwangerschaft hat uns einander wieder nähergebracht und ich freute mich darauf, Mama zu werden. Unser sogenanntes Glück war jedoch vorbei, als ich mitten in der Nacht in die Notaufnahme gebracht wurde. Ich hatte eine Fehlgeburt. Ich habe unser Baby im sechsten Monat verloren. Der Schmerz saß so tief, war so unerträglich, dass ich keine andere Wahl hatte … Ich musste ihn verlassen. Das Einzige, was uns zusammenhielt, war das Kind. Mit seinem Tod war auch das Ende unserer Beziehung besiegelt. Raphaël und ich hatten keinen Grund mehr zusammenzubleiben.
Ich versuche, all diese Erinnerungen zu verdrängen, und nähere mich Zimmer 113. Clémentine stürzt auf mich zu. Sie ist voller Panik.
„Alma, da bist du ja endlich! Ich habe schon gedacht, du kommst überhaupt nicht mehr! Er hatte einen Unfall. Er war auf der Ringautobahn unterwegs. Die Notärzte haben es mir gesagt … Ein Autofahrer hat ihn geschnitten, sein Wagen ist gegen einen Tunnel geprallt. Anscheinend war der Aufprall extrem stark“, sagt sie stotternd.
Ich nehme sie sofort in den Arm. Ich bin völlig fertig von dem, was ich gerade gehört habe. Sie weint sich an meiner Schulter aus. Ich halte
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