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Du + Ich - Wir Zwei, 2

Du + Ich - Wir Zwei, 2

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma M. Green
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das für mich tun?“, fragt sie zaghaft.
    „Lily, ich will einfach nur, dass du etwas findest, was dich morgens aus den Federn bringt, was dich begeistert, dich überwältigt und was dir ermöglicht, unabhängig zu sein …“
    „Hast du die Schnauze voll von mir? Willst du, dass ich woanders wohne?“, fragt sie traurig.
    „Nein, das ist es nicht. Du kannst so lange hierbleiben, wie du willst. Im Grunde genommen finde ich es schön, dich bei mir zu haben“, antworte ich und lächle sie an. „Du bist mein kleiner Sonnenschein.“
    „Siehst du, das könnte mein Job sein: dir Gesellschaft leisten!“, ruft sie und beißt in ihr Croissant.
    „Und was ist mit Design? Du bist begabt. Das solltest du nutzen und es zu deinem Beruf machen!“
    „Dafür müsste ich wieder studieren. Nein, danke!“
    „Lily …“
    „Ich weiß, ich weiß. Ich werde mich erkundigen, damit ich eine Schule oder eine Ausbildung finde“, murrt sie und zieht ihre Perücke vom Kopf.
    „Das stand dir gut.“
    „Was? Rote Haare zu haben?“
    „Ja. Clem würde dich bestimmt gerne so sehen. Sie würde sich dann nicht mehr so alleine fühlen“, ziehe ich sie auf, um meine kleine Schwester wieder zum Lachen zu bringen.
    „Ich verstehe nicht, was die Leute an roten Haaren auszusetzen haben, vor allem jetzt, wo rot die Farbe der Saison ist!“, sagt sie.
    „Und ich verstehe nicht, was unsere Eltern an dir auszusetzen haben. Du bist perfekt so wie du bist“, antworte ich und streichle ihr zärtlich über die Wange.

    Seit fünf Tagen ist Vadim in L.A. Seine Abwesenheit ist für mich unerträglich, trotz der paar Anrufe und E-Mails. Mich quält es, dass er nicht hier ist. Das ist idiotisch, aber seitdem ich weiß, dass unsere Beziehung etwas Besonderes ist, seitdem er selbst darum gebeten hat, mache ich mir mehr Sorgen denn je, ihn wieder zu verlieren. Niels hat beschlossen, mich in ein angesagtes Restaurant mitzunehmen, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Wir treffen uns in einer Stunde inmitten des Pariser Stadtviertels Marais, und ich kann mich immer noch nicht entscheiden. Kurzes Kleid oder Retrokombi? Offene Haare oder geflochtener Knoten? Hohe Absätze oder flache Stiefeletten? Coco Mademoiselle oder Orangenblüte? Mir ist bewusst, dass mein Dilemma relativ ist, dass gerade in diesem Moment viel schlimmere Dinge überall auf der Welt passieren, aber dieses eine Mal räume ich mir das Recht ein, unentschlossen und oberflächlich zu sein. Letztendlich drehe ich mich zu meiner engagierten Verbündeten um, um dieses Problem zu klären und zu verhindern, dass ich meinen begehbaren Kleiderschrank in Brand stecke. Lily erfüllt stets ihre Pflicht, wenn es darum geht, eine Kleiderkrise zu bewältigen. Wortwörtlich folge ich ihren Empfehlungen und eine halbe Stunde später bin ich bereit, meinen
gay boyfriend
zu treffen!
    „Schwarzes, tailliertes Kleid, genagelte Stiefeletten und straff angezogener Knoten?
So grunge chic
. Ich bete dich an!“, ruft Niels, während er meinen Look eingehend mustert. „Willst du mich dazu bringen, das Ufer zu wechseln?“
    „Nein. Das ist Lilys Meisterwerk …“
    „Deine Schwester hat Talent. Du siehst zehn Jahre jünger aus! Du musst ihr sagen, dass ich ihre Dienste gerne für mein nächstes Date in Anspruch nehmen möchte.“
    „Schon vermerkt. Das wird sie vielleicht überzeugen, auf diesem Gebiet eine Arbeit zu suchen …“
    „Da wir gerade von Arbeit sprechen … Ich bin zum
photo shoot
gegangen, von dem du mir erzählt hattest. Ich glaube, ich habe einen guten Eindruck hinterlassen. Und der Leiter des Castings war eine Kanone, die ihr Pulver nicht vergeudete …“
    „Super! Ich habe auch noch andere, die ich dir vorschlagen möchte. Ich habe dir eine Liste zusammengestellt.“
    „Alma, was würde ich nur ohne dich machen? Die Rechnung geht heute auf mich, weil du dir so viel Mühe gemacht hast.“
    „Sehr gut. Das Menü für 180 Euro zwinkerte mir gerade zu“, lüge ich und beobachte seine Reaktion.
    „Herr Ober, eine Cola, einen hausgemachten Burger, eine Mousse au Chocolat und das alles zackig, bitte!“, ruft er vergnügt.
    Wir brechen gerade wie kleine Kinder in schallendes Gelächter aus, als ich am anderen Ende des luxuriösen und modernen Restaurants einem Blick begegne, der meine Eingeweide zusammenkrampfen lässt. Ich glaube zu träumen, senke den Blick, um wieder zu mir zu kommen, und richte den Blick dann wieder auf mein Zielobjekt. Immer noch dieser Blick mit den perfekt

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