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Du Mich Auch

Du Mich Auch

Titel: Du Mich Auch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Mal sah, roch er …«
    »Aber doch nicht Robert!«, rief Evi. »Der Hund! Wir haben uns im Tierheim einen Hund geholt!«
    Sie lachten, bis ihnen die Tränen kamen.
    »Es ist genau genommen eine Hündin«, sagte Evi. »Noch einen Mann im Haus ertrage ich nicht.«
    »Wie sieht deine neue Mitbewohnerin denn aus?«, erkundigte sich Beatrice.
    »Hässlich wie die Nacht«, erzählte Evi. »Ein Mix aus Mops und Schäferhund. Sie bellt ohne Pause. Und vor lauter Glück, dass wir sie gerettet haben, pinkelt sie auf sämtliche Perserteppiche. Die Jungs sind happy, Werner tobt. Aber seit icheinen soliden Valiumvorrat angelegt habe, ist der Mann zu ertragen.«
    »Dich hätte man früher auf dem Scheiterhaufen verbrannt«, grinste Beatrice. »Schlaftränke, Abführmittel – in dir steckt eine echte Kräuterhexe. Pass bloß auf, dass du deinen Werner nicht auf den Friedhof abführst.«
    »Klar passe ich auf«, sagte Evi. »Ein toter Werner wäre nur der halbe Spaß. Wie sollte ich dann meine Rache auskosten?«
    Wieder lachten sie los. Es war aber auch zu schön, endlich dem Tal der Tränen zu entfliehen und Tatsachen zu schaffen.
    Schon kam das Essen. Evi atmete die Lasagne förmlich ein, während Katharina eher unkonzentriert in ihren Vorspeisen herumstocherte.
    »Schön essen«, befahl Evi mit mütterlicher Strenge. »Jetzt kommen die guten Zeiten.«
    Katharina nickte ergeben, und tatsächlich nahm sie eine ganze Scheibe Zucchini auf einmal. Es schien sie einige Überwindung zu kosten.
    »Und, Beatrice? Wann hast du deinen Termin in dem Saunadings?«, fragte sie, nachdem sie brav heruntergeschluckt hatte.
    Beatrice zuckte zusammen. »Sonntag ist Chicken check«, stöhnte sie. »Ich hab schon eine Familienpackung Kondome gekauft. Just in case.«
    »Dieser Notfall wird nicht eintreten«, erwiderte Katharina. »Ich habe gehört, dass die meisten Männer sowieso nur reden wollen, wenn sie ins Bordell gehen.«
    »Also, meiner nicht«, widersprach Beatrice. »Hans-Hermann hat einen Wortschatz, der locker in eine Hosentasche passt. Es können Wochen vergehen, in denen ich nur vierWorte von ihm höre: ›Wo ist die Fernbedienung?‹ Und das sind schon die gesprächigen Tage.«
    »Genau deshalb habe ich nie geheiratet«, erklärte Katharina.
    Evi hatte nachdenklich zugehört. »Glaubt ihr eigentlich noch an die Liebe?«
    Katharina und Beatrice sahen einander an.
    »Also, ich glaube nur noch an Sex«, sagte Beatrice schließlich. »Und zwar an den, für den ich bezahle.«
    »Und du?« Evi schaute zu Katharina.
    »Liebe …«, Katharina atmete hörbar aus. »Keine Ahnung. Die Liebe zu einem Kind vielleicht. Das habe ich mir immer gewünscht. Aber …« Sie verstummte.
    »Signorine! Warumme so traurig? Iste schön das Leben, iste schön die Liebe!«
    Es war Pietro, der seine ebenso schlichte wie sympathische Philosophie zum Besten gegeben hatte. Sein gebräuntes Gesicht unter der angegrauten Lockenmähne strahlte.
    »Bella Beatrice, willste du mir nicht vorstelle diese schöne Damen?«
    Auch Beatrice strahlte auf einmal. »Certo. Bello Pietro, das sind Evi Forever und Katharina die Große, meine besten Freundinnen!«
    »Warumme haste du nie gebracht hierher? Ich mache speziale Aufmerksamkeit von Haus für euch!«
    »Danke, caro mio«, lächelte Beatrice.
    Sie sahen ihm hinterher, wie er mit seinem Tablett unter dem Arm zum Tresen tänzelte. Pietro war kein aufsehenerregender Mann, doch er hatte was, fand Evi.
    »Bello Pietro – das wäre doch ein hübscher Name für Evis Hund«, sagte Katharina. »Ich meine, weil er dauernd bellt.«
    »Pietro ist ein viel zu schöner Name für einen Hund«, protestierte Beatrice. »Der Mann ist fast so was wie ein Freund. Ich komme seit zehn Jahren hierher.«
    »Und seit zehn Jahren macht er dir den Hof, oder?«, fragte Katharina.
    »Na ja …« Beatrice war sichtlich verlegen. »Erzählt ihm bloß nichts von dem Saunaclub. Er hält mich für eine Heilige.«
    Evi nahm ein Stück Brot und knabberte daran. Beatrices Augen glänzten heute auffällig. Und das lag nicht an ihrem silbernen Lidschatten. Merkte sie denn gar nichts?
    »Überleg’s dir«, raunte Evi. »Ein Mann, der kochen kann, ist ein Sechser im Lotto.«
    Beatrice rollte mit den Augen. »Bevor ihr mich wahllos verkuppelt, sollten wir lieber überlegen, wie ich den morgigen Abend unfallfrei hinter mich bringe. Die Idee mit Robert ist ziemlich gut.«
    »Dann rufen wir ihn gleich an!«, befand Katharina. »Hast du seine Nummer noch?«
    »So einen

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