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Du Mich Auch

Du Mich Auch

Titel: Du Mich Auch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Beatrice. »Modern strukturiert, frech im Abgang.«
    »So wie wir«, kicherte Katharina.
    Sie machte ihrem Fahrer ein Zeichen, draußen zu warten. Zeugen konnte sie nicht gebrauchen und schon gar keine Ohrenzeugen. Was sie hier mit ihren Freundinnen verhandeln würde, überstieg vermutlich sogar die Phantasie eines altmodisch strukturierten Machos. Insgeheim ärgerte Katharina sich, dass sie ihn nicht längst entlassen hatte.
    »Was essen wir denn?«, fragte Evi. »Ich habe einen Riesenhunger!«
    Zu Hause nahm sie nur noch das Nötigste zu sich. Der Anblick von Werner schlug ihr merklich auf den Appetit.
    »Die Lasagne ist ein Brenner«, sagte Beatrice. »Ich habe hier schon alles probiert, aber die ist top act. Ihr müsst wissen: Das Amore mio ist mein zweites Wohnzimmer mit Familienanschluss. Betreutes Essen sozusagen.«
    »Mit einem sehr ambitionierten Betreuer«, warf Katharina augenzwinkernd ein.
    Beatrice machte eine wegwerfende Handbewegung. »Pietro ist ein genialer Koch und hat jede Menge social skills. Mehr nicht. Aber nehmt’s mir nicht übel, wenn ich nur was trinke. Mein Fetischoutfit ist hauteng. Ich kriege sowieso kaum Luft darin. Ein Gramm zu viel, und ich hänge ohnmächtig unter der Saunabank, wenn mein Goldstück die Damen bespringt.«
    Evi und Katharina nickten teilnahmsvoll. Beatrice war wirklich tapfer.
    »Du hast also deine Pläne nicht geändert«, stellte Katharina fest.
    »Warum sollte ich?«, fragte Beatrice. »Wenn ich erst mal ein paar peinliche Handyfotos mein Eigen nenne, ist Hans-Hermann geliefert.«
    »Hans-Hermann heißt er?«, kicherte Katharina. »Wir hätten schon an den Namen erkennen müssen, dass wir voll danebengegriffen haben. Werner. Hans-Hermann. Geht’s noch schlimmer? Ja, geht es. Meiner heißt Horst.«
    »Ist ja auch so’n Horst!«, rief Evi.
    »Na, Politiker eben«, sagte Katharina achselzuckend. »Ist ja eigentlich kein Beruf. Wichtig gucken. Reden halten, die andere geschrieben haben. Geistig-moralische Sülze absondern.«
    Evi runzelte die Stirn. »Aber du bist doch auch in der Politik.«
    »Stimmt!« Katharina strich ihr verzurrtes Haar glatt. »Aber letztlich ist es ein Festival der Narzissten. Horst zum Beispiel googelt sich ständig, weil er hofft, dass jemand was Lobendes über ihn schreibt. Richtig kindisch.«
    »Und was will er werden, wenn er groß ist?«, fragte Beatrice.
    »Das Übliche«, antwortete Katharina. »Ein Aufsichtsratssitz hier, ein Vorstandsposten da. Noch mehr Kohle für noch mehr Rumsitzen. Darauf spekulieren sie alle. Doch daraus wird ja leider nichts.«
    »Leider, leider«, sagte Beatrice schadenfroh. »Wie weit bist du eigentlich mit deinem Racheplan?«
    »Ich habe mir überlegt, dass ich einen verlässlichen Partner brauche, einen Pressemann, der im richtigen Moment loslegt.«
    Evi hörte mit großen Augen zu. »Und gibt es den schon?«
    »Ich hab da was im Auge«, erzählte Katharina. »Jung, hungrig und versessen auf einen echten Scoop. Er schreibt für ein Käseblatt und träumt vom Ruhm eines handfesten Skandals. Genau das Richtige. Ich werde seine Loyalität vorher testen. Demnächst gebe ich ihm ein Interview.«
    »Sei vorsichtig«, sagte Beatrice. »Einen Fehlstart kannst du nicht gebrauchen.«
    Pietro stellte drei Gläser auf den Tisch, nicht ohne Beatrice einen tiefen Blick zuzuwerfen. Skeptisch begutachtete Evi die rötliche Flüssigkeit.
    »Ist garantiert ohne Abführmittel«, versicherte Beatrice. »Für immer …«
    »… für ewig, für uns!«, riefen alle drei.
    Katharina bestellte einen Vorspeisenteller, Evi nahm die Lasagne. Sie dachte an Sven und Kalli, die seit Tagen begeistert mit dem neuen Hund spielten. Sie fütterten das Tier mit Evis exquisitesten Fleischvorräten, warfen unermüdlich Stöckchen und wetteiferten darin, den Hund zum Schlafen in ihre Zimmer zu locken. Die Jungen waren wie ausgewechselt. Ihre gelangweilte Attitüde war längst verschwunden.
    »Ich habe einen neuen, sehr charmanten Mitbewohner«, verkündete Evi freudig
    »Das ging aber schnell«, sagte Katharina. »Muss ja ein Vermögen kosten, so eine Vierundzwanzig-Stunden-Betreuung.«
    »Wieso? Wir haben ihn einfach aus dem Heim geholt«, erwiderte Evi. »Er roch ein bisschen streng, aber nach einer kräftigen Dusche ging’s. Danach hat er ein Kilo rohes Rinderfilet verputzt.«
    »Robert wohnt in einem Heim?«, fragte Beatrice entgeistert.
    »Und isst rohes Fleisch?«, fragte Katharina ebenso verblüfft. »Außerdem – als ich ihn das letzte

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