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Du oder das ganze Leben

Titel: Du oder das ganze Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Elkeles
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sehen, Brit.«
    »War ich denn mit Alex glücklich?«
    »Besessen trifft es eher. Aber ja, du schienst sehr glücklich. Glücklicher als du seit langer, langer Zeit gewesen bist. Wenn du mit jemandem zusammen bist, den du so gern hast, sind die Tiefen tiefer und die Höhen höher. Ergibt das einen Sinn?«
    »Ja. Aber es klingt auch, als hätte ich einen an der Waffel.«
    »Genau das macht Liebe mit einem Menschen.«

50
    Alex
    Am Morgen nach Brittanys Besuch im Lagerhaus sitze ich gerade beim Frühstück, als ich einen kahl rasierten Schädel entdecke, der vorsichtig zur Haustür hereinlugt.
    »Paco, wenn du es bist, würde ich mich an deiner Stelle nicht näher wagen«, rufe ich ihm zu.
    Mi’amá verpasst mir eine Kopfnuss. »So geht man nicht mit seinen Freunden um, Alejandro.«
    Ich esse weiter, während sie diesen … Verräter hereinlässt.
    »Du bist doch nicht etwa immer noch sauer auf mich, Alex?«, sagt Paco. »Oder doch?«
    »Natürlich ist er nicht sauer auf dich, Paco. Jetzt setz dich und iss. Ich habe chorizo con huevos gemacht.«
    Paco besitzt die Dreistigkeit, mir auf die Schulter zu klopfen. »Ich vergebe dir, Mann.«
    Da sehe ich doch hoch, erst zu mi’amá , um sicherzugehen, dass sie nicht zuhört, dann zu Paco. » Du vergibst mir ?«
    »Du hast dir da eine ziemlich dicke Lippe geholt, Paco«, sagt mamá , als sie wieder zum Tisch kommt, und untersucht den Schaden, den ich angerichtet habe.
    Paco berührt vorsichtig seine aufgeplatzte Lippe. »Ja, ich bin auf eine Faust gefallen. Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Nein, das weiß ich nicht. Wenn du auf zu viele Fäuste fällst, wirst du eines Tages noch im Krankenhaus landen«, sagt sie
warnend und wackelt mit dem Zeigefinger. »Ich gehe jetzt zur Arbeit. Und Paco, halte dich heute von Fäusten fern, sí ? Schließ die Tür hinter dir ab, wenn du gehst, Alejandro, porfis …«
    Ich starre Paco wütend an.
    »Was ist?«
    »Das weißt du genau. Wie konntest du Brittany nur zum Lagerhaus bringen?«
    »Es tut mir leid«, sagt Paco zwischen zwei Bissen.
    »Nein, tut es nicht.«
    »Okay, du hast recht. Mir tut es nicht leid.«
    Ich sehe angewidert zu, wie er seine Finger benutzt, um das Essen in seinen Mund zu schaufeln.
    »Ich weiß nicht, warum ich mich überhaupt noch mit dir abgebe«, sage ich.
    »Also, was war letzte Nacht noch mit dir und Brittany?«, fragt Paco, als er mir nach draußen folgt.
    Mein Frühstück droht den Weg zurück an die Freiheit anzutreten und das hat nichts mit Pacos Essmanieren zu tun. Ich packe ihn am Kragen: »Zwischen mir und Brittany ist es aus. Ich möchte ihren Namen nie wieder hören.«
    »Wenn man vom Teufel spricht …«, sagt er und fixiert einen Punkt hinter mir. Ich lasse Paco los und drehe mich um, da ich erwarte, Brittany zu sehen. Aber sie ist nicht da und das Nächste, was ich registriere, ist Pacos Faust in meinem Gesicht.
    »Jetzt sind wir quitt. Und Junge, dich hat es schwer erwischt, wenn du mir drohst, ihren Namen auch nur zu erwähnen. Ich weiß, du könntest mich locker mit diesen zwei Händen töten, aber ich muss zugeben, ich glaube nicht, dass du es tun wirst.«
    Als ich meinen Unterkiefer bewege, um zu prüfen, ob alles okay ist, schmecke ich Blut. »An deiner Stelle wäre ich mir da nicht so sicher. Ich sag dir was. Ich werde dir keine Abreibung verpassen, wenn du ab sofort aufhörst, dich in mein Leben einzumischen.
Und das bezieht sich sowohl auf die Sache mit Hector, als auch auf die mit Miss Ellis.«
    »Ich muss dir sagen, mich in dein Leben einzumischen, verleiht meinem erst die richtige Würze. Verflucht, selbst die Prügel, die ich letzte Nacht von meinem alten Herrn bezogen habe, als er sternhagelvoll war, sind nicht halb so unterhaltsam wie dein Leben.«
    Ich senke beschämt den Kopf. »Es tut mir leid, Paco. Ich hätte dich nicht schlagen sollen. Du musst schon genug von deinem alten Herrn einstecken.«
    Paco murmelt: »Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd.«
    Gestern Abend habe ich zum ersten Mal bereut, jemanden geschlagen zu haben. Paco ist so oft von seinem Vater verprügelt worden, dass er wahrscheinlich Narben auf dem ganzen Körper zurückbehalten hat. Ich bin ein beschissenes Arschloch, dass ich ihn geschlagen habe. Zum Teil bin ich froh, dass es aus ist zwischen mir und Brittany. Denn offensichtlich bin ich nicht in der Lage, meine Gefühle zu kontrollieren, wenn sie in der Nähe ist.
    Deswegen hoffe ich, dass ich ihr außerhalb des Chemiekurses aus dem Weg gehen kann. Schon klar.

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