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Du oder die grosse Liebe

Du oder die grosse Liebe

Titel: Du oder die grosse Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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anzurufen und per SMS zu erreichen, aber du hast nicht geantwortet. Deswegen habe ich Marco geschrieben und ihn gefragt, wo du bist. Er hat es mir verraten.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Darauf hat er gemeint, er will auch wieder andere treffen. Dann hat er gesagt, er hänge schon die ganze Zeit mit den Blood-Leuten rum und dass wir Freunde bleiben könnten. Freunde mit gewissen Vorzügen, Kendall. Kannst du das glauben? Als könnte ich meine Gefühle einfach abdrehen wie einen Wasserhahn.«
    Allein die Worte Freunde und Vorzüge in einem Satz auszusprechen, lässt mich zusammenzucken.
    Kendall seufzt. »Ich weiß, im Moment scheint es dir undenkbar, aber du wirst jemand anderen kennenlernen.«
    »Ich packe das nicht ohne ihn.«
    »Was packen?«, fragt sie verwirrt.
    Ich blicke zu ihr hoch, zu der einen Freundin, der ich mehr vertraue als irgendjemand sonst. »Ich bin vielleicht … schwanger.«
    Ihr schockierter Blick, in den sich eine überwältigende Menge Mitgefühl mischt, reicht aus, dass ich schon wieder losheule.
    Sie legt ihre Hände rechts und links an mein Gesicht und zwingt mich, sie anzusehen. »Es wird alles gut werden, Nikki. Ich bin für dich da. Das weißt du, oder?«
    Ich nicke. Ich wünschte nur, diese Worte wären aus Marcos Mund gekommen.
    »Wie überfällig bist du?«, fragt sie.
    »Anderthalb Wochen.«
    »Hast du schon einen Schwangerschaftstest gemacht?«
    Ich schüttle den Kopf. Ich war davon ausgegangen, Marco und ich würden zusammen einen besorgen, sobald ich es ihm erzählt hätte. Ein paar Vororte weiter, wo niemand uns kennt.
    Kendall drängt mich aufzustehen. »Zuerst besorge ich dir einen Test. Dann finden wir es raus. Hör zu, es ist, wie es ist, und du kannst nichts daran ändern. Lass es uns rausfinden, damit wir es mit Sicherheit wissen. Okay?«
    Ich bin mir im Moment gar nicht sicher, ob ich es wissen will. Unwissenheit ist ein Segen, oder?
    Ich sage kein Wort, während Kendall mit mir zu einem Drogeriemarkt fährt und mich dann zu sich nach Hause mitnimmt. Ich sitze auf dem Badewannenrand und kaue nervös an meinen Fingernägeln, als sie mir die Anweisungen vorliest und mir den Stab reicht, auf den ich pinkeln soll, um herauszufinden, ob ich Marcos Baby in mir trage.
    Ich gucke den Stab an. »Ich kann nicht«, eröffne ich Kendall. »Es ist nur … ich muss Marco unbedingt noch mal sehen. Ich muss von Angesicht zu Angesicht mit ihm reden, bevor ich das hier tun kann. Er wird im Malnatti’s sein. Wenn ich es schaffe, ihn von der Party loszueisen und mit ihm zu reden, finden wir vielleicht eine Lösung.«
    »Ich … ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.«
    »Ich muss ihn heute Abend sehen, Kendall.« Ich gucke auf den Schwangerschaftstest in meiner Hand. »Ich kann das hier nicht ohne ihn tun.«
    Ich weiß, ich klinge verzweifelt. Ich muss einfach herausfinden, ob es in meiner Macht steht, seine Meinung über die Latino Blood … und mich … und das Drogendealen zu ändern.
    Kendall steht auf. »Bist du sicher, dass du heute Abend mit ihm reden willst?«
    »Ja.« Ich habe ihm so viel zu sagen und war vorhin zu überrumpelt, um es zu tun. Wenn er erfährt, wie viel er mir wahrhaft bedeutet, muss er einfach seine Meinung ändern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mädchen ihn mehr lieben könnte als ich. Ich stecke den Schwangerschaftstest zurück in die Schachtel und stopfe ihn in meine Handtasche.
    »Also schön, dann wollen wir dich mal zurechtmachen«, sagt Kendall, bringt mich in ihr Zimmer und durchforstet ihren Kleiderschrank nach etwas zum Anziehen für mich. »Ich denke zwar, Marco jetzt treffen zu wollen, ist eine abartige Idee, aber wenn du fest entschlossen bist, werde ich dich nicht davon abhalten. Als Erstes sorge ich dafür, dass du so heiß aussiehst, dass Marco sich bei deinem Anblick in die Hose macht.«
    Schließlich entscheidet sich Kendall für eine hautenge Jeans und ein Designertop, das ihre Mom ausrangiert und ihr geschenkt hat. Auf der Party angekommen, hole ich tief Luft und stolziere mit Kendall an meiner Seite erhobenen Hauptes durch das große weiße Zelt vor dem Malnatti’s.
    Mein Blick gleitet suchend über den Hauptbereich. Es scheint, als wäre die gesamte Schule hier, um den Beginn der Sommerferien zu feiern.
    Musik läuft.
    Ein paar Leute essen.
    Ein paar Leute tanzen.
    Ich suche das Zelt nach dem vertrauten Gesicht ab, das mein Herz jedes Mal rasen lässt, wenn mein Blick darauf fällt.
    Endlich entdecke ich ihn

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