Du sollst nicht hassen
Parlaments, Hans-Gert Pöttering, anlässlich einer Ausstellung mit dem Titel »Von Hebron nach Gaza«. In seiner Rede erinnerte er sich an einen Besuch in Gaza:
»Ich habe Elend gesehen und einen Mangel an den grundlegendsten medizinischen Erfordernissen, ich habe die Sorgen und die Trauer der Zivilbevölkerung geteilt, die physisch wie moralisch hart getroffen wurde. Aber ich habe auch Hoffnung gespürt, Hoffnung auf Frieden und Versöhnung … Das stärkste Zeichen der Hoffnung habe ich erfahren, als ich an diesem Nachmittag Dr. Izzeldin Abuelaish kennenlernte. … Trotz des Verlustes seiner drei Töchter hat er, als Gläubiger, als Moslem, die Stärke, den Friedensprozess fortzusetzen. Das ist eine der stärksten Botschaften an uns Politiker, unsere Anstrengungen fortzusetzen. Und ich schließe mit Ihrer Botschaft der Hoffnung, Dr. Abuelaish, die eine Botschaft an uns Politiker ist, an uns in Europa. Das, was in Europa möglich war, zwischen Frankreich und Deutschland, warum sollte das im Nahen Osten nicht möglich sein? Nach dem Zweiten Weltkrieg schien es nicht möglich zu sein, aber wir haben die Situation erfolgreich bewältigt und haben die Völker zusammengebracht. … Lassen Sie uns die menschliche Würde verteidigen. Alle Menschen sind gleich.«
Es gibt eine Geschichte, die ich bei meinen Reden gern erzähle: Ein Mann geht bei Ebbe am Strand entlang, das ablaufende Wasser legt eine Menge gestrandeter Seesterne frei. Bald trifft er auf ein junges Mädchen, die die Seesterne einen nach dem anderen einsammelt und ins Meer zurückträgt. Er fragt das Mädchen: »Was tust du da?« Und sie antwortet: »Sie sterben, wenn ich sie nicht ins Wasser zurückbringe.« »Aber es gibt so viele von ihnen«, sagt der Mann, »wie kann da irgendetwas, das du tust, einen Unterschied machen?« Das Mädchen hebt noch einen Seestern auf und trägt ihn ins Meer. »Für diesen macht es einen Unterschied.«
Ich habe drei wundervolle Töchter verloren, aber ich bin mit fünf anderen Kindern gesegnet. Ich glaube, Einstein hatte recht, als er sagte, das Leben sei wie Fahrradfahren: Um in der Balance zu bleiben, muss man sich bewegen. Ich werde mich weiter bewegen, aber ich brauche Ihre Begleitung auf diesem langen Weg. Zum Abschluss liste ich einige der Lektionen auf, die ich aus den Erfahrungen meines bisherigen Lebens gelernt habe. Lassen Sie mich diese Erfahrungen mit Ihnen teilen und gemeinsam aus ihnen lernen:
• Frieden ist Menschlichkeit. Frieden bedeutet Respekt. Frieden ist ein offener Dialog.
• Die Abwesenheit von Krieg bedeutet noch nicht, dass Frieden herrscht.
• Hass macht blind und führt zu irrationalem Denken und Verhalten. Er ist eine chronische, schwere und zerstörerische Krankheit.
• +Hass kann vergehen, wenn wir es zulassen.
• Wut ist nicht dasselbe wie Hass. Wut kann produktiv sein. Doch sie sollte Veränderung mit sich bringen.
• Wir müssen nicht zwingend akzeptieren, was um uns herum geschieht. Wir alle haben das Potenzial, Veränderungen herbeizuführen.
• Es ist Zeit, dass die Frauen die Führung übernehmen. Wir müssen ihnen alle Möglichkeiten geben und uns nach dem richten, was sie für das Beste für die gesamte Menschheit halten.
• Wenn die eigenen Grundwerte dem Herzen folgen, sind sie nicht verhandelbar. So geleitet, trifft man Entscheidungen von höchster Integrität.
• Wenn man sein Urteil stets auf die Wahrheit gründet, wird man Respekt und Vertrauen ernten.
• Von anderen als vertrauenswürdig angesehen zu werden, ist eines der größten Geschenke, die einem gemacht werden können.
• Man muss den Ansichten der Kinder vertrauen. Sie sprechen mit großer Wahrscheinlichkeit die Wahrheit und verfolgen in der Regel keine persönlichen Interessen.
• Gute Gedanken werden groß, wenn man sie mit anderen teilt.
• Es ist nicht genug, den Samen der Weisheit zu säen; wir sind zu Taten aufgerufen, wenn wir eine üppige Ernte einbringen wollen.
• Was immer man tut – wenn man es aufrichtigen Herzens tut, dann werden sich die Dinge so fügen, wie man es sich ausgemalt hat.
Diese Liste wird wachsen, solange ich lebe. Ich werde Einsteins Rat beherzigen, und ich hoffe, Sie schließen sich mir an.
DANK
Vieles in meinem Leben verdanke ich meiner Mutter Dalal, meinem Vater Mohammed, meiner verstorbenen Frau Nadia und meinen Töchtern Bessan, Dalal, Shatha, Mayar, Aya und Raffah und
Weitere Kostenlose Bücher