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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Stelle, die der Profiler Dr. Julius Proudfoot vorhergesagt hatte.
    Möglicherweise hatte der Vorfall nichts mit dem Schuh-Dieb zu tun, doch nach seinen begrenzten Informationen sprach alles für denselben Täter. Wie würden sie dastehen, wenn der Mann, den sie soeben entlassen hatten, doch der Schuldige war?
    Glenn schaltete Blaulicht und Sirene ein, um ihnen den Weg am Kreisverkehr vor dem Palace Pier zu ebnen. Die Hälfte der Fahrer in dieser Stadt war zu senil, taub oder blind, um am Steuer zu sitzen – oder alles zusammen, dachte Grace. Sie kamen am Old Ship Hotel vorbei. An der Einmündung West Street fuhr Glenn auf der falschen Seite an einer Verkehrsinsel vorbei und kollidierte um ein Haar mit einem entgegenkommenden Lkw.
    Vermutlich war es keine gute Idee, jemanden fahren zu lassen, dessen Ehe gerade in die Brüche gegangen war und der keinen Sinn mehr in seinem Leben sah. Zum Glück näherten sie sich ihrem Ziel. Die Chance, lebend aus dem Wagen steigen zu können, statt von der Feuerwehr herausgeschnitten zu werden, stieg beträchtlich.
    Kurz darauf hielten sie neben dem Grand Hotel, das sich in einem Belagerungszustand zu befinden schien. Streifenwagen und Mannschaftswagen mit Blaulicht blockierten den Eingang zur Tiefgarage.
    Grace war ausgestiegen, noch bevor der Wagen richtig zum Stehen kam. Eine Gruppe uniformierter Polizisten stand vor einem karierten Absperrband, dazu die üblichen Zuschauer.
    Nur Kevin Spinella war nirgendwo zu sehen.
    Einer der Beamten, Roy Apps, wartete schon auf Grace.
    »Zweites Geschoss, Chef, ich bringe Sie hin.«
    Glenn Branson folgte ihm mit dem Handy am Ohr. Sie duckten sich unter dem Band und eilten in die Tiefgarage. Es roch nach Motoröl und trockenem Staub. Apps brachte ihn auf den neuesten Stand. »Wir haben Glück gehabt. Ein junger Kollege, Alec Davies, ein wirklich helles Köpfchen, war gerade mit dem Wachmann im Überwachungsraum. Er ließ alles absperren, noch bevor wir gekommen waren.«
    »Habt ihr was gefunden?«
    »Ja, da ist etwas, das interessant sein könnte. Ich zeige es Ihnen.«
    »Was ist mit dem Lieferwagen?«
    »Er wurde zuletzt von einer Überwachungskamera gesichtet, als er nach rechts in die Queen Victoria Avenue einbog. Wir haben alle verfügbaren Streifenwagen hinterhergeschickt, bislang ohne Erfolg.«
    »Haben wir das Kennzeichen?«
    »Ja. Der Wagen ist auf einen Dekorateur in Moulsecoomb zugelassen. Ich lasse sein Haus bewachen. Außerdem observieren wir sämtliche Ausfallstraßen in der Richtung, die der Wagen genommen hat. Zudem haben wir Hotel 900 in der Luft.« Hotel 900 war der Polizeihubschrauber.
    Sie erreichten das zweite Geschoss, das ebenfalls abgesperrt war. Ein hochgewachsener junger Polizeibeamter stand mit einem Klemmbrett davor.
    »Das ist der Junge«, erklärte Roy Apps.
    »PC Davies?«, fragte Grace.
    »Ja, Sir.«
    »Gut gemacht.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Können Sie mir das Fahrzeug zeigen?«
    Der junge Polizist zögerte. »Die Spurensicherung ist unterwegs, Sir.«
    »Das ist Detective Superintendent Grace, er leitet die Operation ›Schwertfisch‹«, beruhigte ihn Apps.
    »Ach so, ich verstehe. Tut mir leid, Sir. Hier entlang, bitte.«
    Grace folgte ihm an einer Reihe freier Parkplätze vorbei. Ganz am Ende stand ein glänzender schwarzer VW Touareg, dessen Hintertür geöffnet war.
    PC Davies hob warnend die Hand, als sie sich näherten, und deutete auf einen Gegenstand, der genau unter der Türschwelle auf dem Boden lag. Er sah aus wie ein Wattebausch. Der PC holte seine Taschenlampe heraus und leuchtete hin.
    »Was ist das?«
    »Es riecht eigenartig, Sir. Da es sich so nahe am Tatort befand, dachte ich, es könnte wichtig sein, und habe es nicht angerührt. Für den Fall, dass wir Fingerabdrücke oder DNA finden.«
    Grace schaute dem jungen Mann ins ernste Gesicht und lächelte. »Sie haben das Zeug zu einem guten Ermittler, mein Sohn.«
    »Das würde ich nach meinen zwei Jahren in Uniform auch gerne machen, Sir.«
    »So lange brauchen Sie gar nicht zu warten. Wenn Sie die ersten zwölf Monate hinter sich haben, könnte ich Sie zur Kripo holen.«
    Die Augen des jungen Mannes leuchteten auf. »Danke, Sir. Vielen, vielen Dank!«
    Roy Grace kniete sich hin und roch an der Watte. Der Geruch war süß und beißend zugleich. Er kannte den Geruch ziemlich gut, da er vor einigen Jahren einen Kurs in Toxikologie besucht hatte.
    Die Berichte von Nicola Taylor und Roxy Pearce wiesen große Ähnlichkeiten auf und deckten sich mit

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