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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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hatte, das an einer Straße in Shoreham parkte.
    Um zu verhindern, dass dieser Lieferwagen wegfuhr und sie im schlimmsten Fall vom selben Streifenwagen überprüft wurden, hatte er einige Tütchen Zucker in den Tank geschüttet. Ihm gefiel die Vorstellung, dass er sich nach allen Seiten hin abgesichert hatte. Nur sc blieb man frei. Man musste immer seine Spuren verwischen. Immer für alles eine Erklärung haben.
    Er stieg auf den Rücksitz und zog die schwarze Maske über den Kopf. Dann hockte er sich auf den Boden zwischen Vorder- und Rücksitzen, damit ihn niemand von außen sehen konnte. Zum Glück hatte der Wagen getönte Scheiben. Er holte tief Luft und drückte den Knopf, um die Türen zu verschließen.
    Gleich wäre es soweit.

81
Jetzt
Donnerstag, 15. Januar
    Dee Burchmore hielt sich gewöhnlich an eine goldene Regel: niemals vor einer Rede trinken. Doch danach konnte sie einen gebrauchen! So oft sie sich auch erhob und in der Öffentlichkeit sprach, war sie doch immer wieder nervös; und aus unerfindlichen Gründen war sie bei ihrem Spendenaufruf für das Martlets-Hospiz sehr viel nervöser gewesen als sonst. Vielleicht weil es einfach eine besonders große und wichtige Veranstaltung war.
    Obwohl sie rechtzeitig nach Hause musste, um ihre Gäste zu empfangen, hatte sie noch ein bisschen mit Freundinnen geplaudert. Zu spät wurde ihr klar, dass sie drei große Gläser Weißwein getrunken hatte. Nicht sonderlich klug, denn sie hatte kaum etwas gegessen.
    Als sie die Tiefgarage betrat, war sie ziemlich wacklig auf den Beinen.
    Eigentlich müsste sie den Wagen stehen lassen und ein Taxi nehmen oder zu Fuß gehen, der Weg war nicht weit. Andererseits hatte es angefangen zu regnen, und ihre nagelneuen Manolos sollten nicht nass werden.
    Dennoch, es war keine gute Idee, in ihrem Zustand zu fahren. Von der Gefahr einmal abgesehen, wäre es auch ungeheuer peinlich für ihren Mann, wenn man sie erwischte. Sie ging zum Kassenautomaten und wühlte in ihrer Tasche nach dem Parkschein. Als sie ihn herausholte, fiel er ihr aus der Hand.
    Fluchend kniete sie sich hin, doch er rutschte ihr aus den Fingern.
    Mann, bin ich blau!
    Sie überlegte, ob sie einen Regenschirm im Auto hatte. Ganz bestimmt. Und die flachen Schuhe, die sie beim Fahren trug, waren auch dort drin! Super! Sie würde zu Fuß nach Hause gehen, dann würde sie schnell wieder nüchtern.
    Sie steckte den Parkschein ein und wankte in die zweite Etage.

82
Jetzt
Donnerstag, 15. Januar
    Er hörte das Klacken ihrer Schuhe auf dem Betonboden. Sie kam näher, und sie ging schnell.
    Er mochte das Geräusch von hohen Absätzen, die näher kamen. Das hatte er immer gemocht. Viel besser, als wenn sie in der Ferne verklangen. Doch als Kind hatte ihm das auch Angst gemacht. Wenn die Schritte verklangen, verließ seine Mutter das Haus. Wurden sie lauter, kehrte sie zurück.
    Dann würde sie ihn vermutlich bestrafen. Oder ihn zwingen, Dinge mit ihr zu tun.
    Sein Herz hämmerte. Er spürte das Adrenalin wie eine Droge. Er hielt die Luft an. Sie kam näher.
    Das musste sie sein. Hoffentlich trug sie die blauen Satin-Manolos.
    Ein lautes Geräusch ließ ihn zusammenschrecken. Es klang wie fünf Schüsse, als sämtliche Türschlösser gleichzeitig aufsprangen. Fast hätte er geschrien. Dann wieder das Klacken.
    Schritte, die sich zum Kofferraum bewegten. Gefolgt von einem leisen Zischen, als sich die Klappe öffnete. Was hatte sie vor? Hatte sie eingekauft? Etwa weitere Schuhe?
    Fast lautlos und mit geübter Hand öffnete er den Deckel der Seifendose aus Plastik, die in seiner Tasche steckte, und holte mit der behandschuhten Hand das chloroformgetränkte Tuch heraus. Gleich würde sie einsteigen, die Tür schließen und sich anschnallen. Dann würde er zuschlagen.
    Doch zu seiner großen Überraschung öffnete sie die hintere Tür, und er starrte in ihr erschrecktes Gesicht. Sie wich zurück, als sie ihn entdeckte.
    Schrie auf.
    Er stieß sich hoch, wollte hinausspringen und ihr das Tuch ins Gesicht drücken, verschätzte sich aber mit der Höhe des Wagens und fiel flach aufs Gesicht. Als er sich aufrappelte, trat sie einen Schritt zurück und schrie wieder, drehte sich um, rannte schreiend davon, begleitet vom Klacken ihrer Schuhe.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße, Scheiße.
    Er beobachtete sie, kauerte in der Lücke zwischen dem Touareg und seinem Lieferwagen. Überlegte, ob er ihr folgen sollte. Sie wäre jetzt im Blickfeld der Kameras. Jemand würde ihre Schreie

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