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Du sollst nicht sterben

Titel: Du sollst nicht sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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den letzten Angriffen eine Rolle spielten, weder auf diese vier Paar noch auf irgendein anderes Paar passt, bitte ich respektvoll darum, meinen Mandanten umgehend aus der Untersuchungshaft zu entlassen, damit er nicht noch weitere finanzielle Einbußen erleidet.«
    Potting bestand darauf, mit der Befragung fortzufahren. Acott wies daraufhin seinen Mandanten an, bei jeder Frage kein Kommentar zu sagen. Nach eineinhalb Stunden ging Potting hinaus, um mit Roy Grace zu sprechen, und als er zurückkam, gestand er seine Niederlage ein.
    »Ich bin bereit, Sie nach Paragraph 47(3) ohne Kaution freizulassen, sofern Sie sich in zwei Monaten wieder hier vorstellen. Wir werden im übrigen unsere Ermittlungen fortsetzen«, erklärte Potting.
    »Er fordert auch sein Eigentum zurück«, entgegnete Ken Acott. »Gibt es irgendwelche Gründe, aus denen man ihm die Schuhe, die Zeitungsausschnitte, seinen Computer und sein Handy nicht aushändigen sollte?«
    Obwohl Kerridge einen Tobsuchtsanfall erlitt, bestand Potting darauf, Schuhe und Zeitungsausschnitte zu behalten. Telefon und Computer waren kein Problem, da die High-Tech Crime Unit bereits alle erforderlichen Informationen entnommen und eine Kopie der Festplatte angefertigt hatte, die sie analysieren konnten.
    Also gab Acott bei den Schuhen und Zeitungsausschnitten nach, worauf Jak zwanzig Minuten später entlassen wurde. Der Anwalt brachte ihn samt Laptop und Telefon nach Hause.

80
Jetzt
Donnerstag, 15. Januar
    Er hatte den Verkehr auf der Promenade leider unterschätzt. Es schienen auch mehr Polizeiautos als sonst unterwegs zu sein.
    Um kurz nach drei fuhr er in die Tiefgarage hinter dem Grand Hotel. Hoffentlich war sie noch nicht weg. Samt ihren neuen blauen Satin-Manolos. Zu seiner Erleichterung entdeckte er ihren schwarzen VW Touareg auf dem üblichen Parkplatz.
    Der ideale Ort für seine Zwecke. Sie hätte sich keinen besseren aussuchen können. Gott sei Dank. Es war eine der wenigen Stellen auf diesem Parkdeck, die sich außerhalb der Sichtweite aller Überwachungskameras befand.
    Mehr noch, der Parkplatz neben ihrem war frei.
    Und er hatte ihre Autoschlüssel in der Tasche. Die Ersatzschlüssel, die er wie erhofft in einer Schublade der Garderobe gefunden hatte.
    Er setzte rückwärts in die Parklücke und ließ genügend Platz, so dass er die hinteren Türen öffnen konnte. Dann stieg er eilig aus und sah sich gründlich um. Die Tiefgarage war verlassen.
    Bald würde Dee Burchmore von ihrem Ladies-Lunch kommen, denn sie musste nach Hause. Um vier Uhr stand schon der nächste Termin an, eine Versammlung des West Pier Trust. Um 19.00 Uhr musste sie wieder in der Stadtmitte sein, um im Rathaus von Brighton einem Sektempfang zugunsten von Crimestoppers beizuwohnen. Sie war eine beispielhafte Bürgerin, die viele karitative Einrichtungen in Brighton unterstützte. Und auch die Läden der Stadt.
    Außerdem war sie ein braves Mädchen, das sämtliche Termine auf Facebook ankündigte.
    Hoffentlich hatte sie ihre Meinung nicht geändert und trug tatsächlich die blauen Manolos mit den Diamantschnallen. Frauen änderten gern ihre Meinung, auch das mochte er gar nicht an ihnen. Er wäre sehr ärgerlich, wenn sie andere Schuhe trüge. Dann müsste er ihr eine Lektion erteilen, dass man andere Menschen nicht enttäuschen durfte.
    Natürlich würde er sie noch mehr bestrafen, wenn sie sie tatsächlich trug.
    Er drückte den Knopf am Schlüssel, worauf die Blinker aufleuchteten. Mit einem lauten Geräusch öffneten sich die Türschlösser. Dann ging die Innenbeleuchtung an.
    Er öffnete die Fahrertür und stieg ein, wobei er den üppigen Ledergeruch und einen Hauch ihres Parfums einsog.
    Er sah durchs Fenster. Niemand da. Er holte eine dünne Klinge aus der Werkzeugtasche an seinem Gürtel und löste die durchsichtige Plastikabdeckung der Innenbeleuchtung. Mit Chirurgenhandschuhen holte er die winzigen Birnen heraus und steckte sie in die Tasche.
    Fertig.
    Es gab so vieles, an das er denken musste. Die ganzen Überwachungskameras. Es reichte auch nicht mehr, falsche Nummernschilder an den Lieferwagen zu schrauben. Viele Polizeiautos waren mit einer automatischen Nummernschilderkennung ausgestattet. Damit konnten sie in Sekundenbruchteilen sämtliche Angaben zum Fahrzeug von der Zentrale in Swansea beziehen. Passte das Nummernschild nicht zum Fahrzeug, wussten sie sofort Bescheid. Also hatte er eine Kopie der Nummernschilder angefertigt, die er an einem identischen Fahrzeug gesehen

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