Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)
Kost?
Beginnen wir mit den tierischen Nahrungsmitteln. Es ist bekannt, dass Tiere Emotionen haben. Emotionen sind Informationen, die in jeder Körperzelle gespeichert werden, ebenso wie alle anderen Eindrücke und Erlebnisse, die das Tier von seiner Geburt bis zu seinem Tod erfahren hat. Auch die Qualität der Milch und der Eier ist stark abhängig vom Wohlbefinden der Muttertiere. Die meisten „Nutztiere“ erleiden jedoch ein schlimmes Schicksal. In Massen gezüchtet, der Mutter viel zu früh entrissen, entweder einsam oder gemeinsam mit viel zu vielen Artgenossen eingepfercht, meist künstlich befruchtet, die eigenen Kinder an den Menschen verloren, selten oder nie im Tageslicht, ohne die Möglichkeit, sich artgerecht zu bewegen und zu ernähren, mit Schmerzen in den Gelenken und Beinen durch das unnatürlich angemästete Gewicht – ein freudloser Alltag voller Hoffnungslosigkeit, Depression, Schmerz und Angst. Eines Tages geht dann die Stall-oder Käfigtür auf, und das Tier wird, oft unter Anwendung brutaler Gewalt, in winzige Käfige oder auf Lastwagen getrieben und meist über weite Strecken zum Schlachthof transportiert. Die ganze Zeit über ist das Tier voller Angst, Panik, Verzweiflung und häufig Schmerzen, die beispielsweise von Verletzungen herrühren, die während des Verladens oder beim Transport entstanden sind. Dadurch werden im Körper reichlich Stresshormone ausgeschüttet, die ebenfalls im Gewebe gespeichert werden.
Alle diese Emotionen und Erlebnisse, die das Tier im Laufe seines Lebens erfahren hat, nimmt der Mensch dann mit jedem Bissen Fleisch in sich auf, wodurch seine Gesundheit, seine Stimmung, sein Verhalten und sein Bewusstsein nachweislich beeinflusst werden.
Wir quälen also nicht nur diese armen Geschöpfe, sondern durch die negative Energie, die wir dadurch erzeugen, ebenso uns selbst. Und über diesen Weg nehmen wir auch dann Schaden an unserer Seele, wenn wir das hinter schalldichten Mauern von uns abgeschirmte Leid nicht direkt sehen und hören können. Wen wundert es dann noch, dass die Menschheit immer kränker, depressiver, aggressiver und ängstlicher wird?
Der Fleischkonsum hat aber nicht nur direkt, sondern auch indirekt eine große Auswirkung auf unser Leben. Dazu die Klinische-und Gesundheitspsychologin Dr. Astrid Ana‘Tatjana Kaplan: „Fleischessen untergräbt unser Mitgefühl. Es widerspricht der wichtigsten und einfachsten moralischen, der goldenen Regel:
„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“
Wir selbst wollen auch nicht gequält und getötet werden, aber wir lassen andere es für uns tun. Wenn wir Fleisch essen, das wir irgendwo appetitlich verpackt und leblos kaufen, üben wir passiv Gewalt aus, da wir hierfür meist andere für uns haben töten lassen. Wir sind in diesem Fall die anonymen Dienstgeber der Auftragskiller. Dass dies auf unsere gesamte Psyche und damit auf unser allgemeines Verhalten und unser menschliches Zusammenleben negative Auswirkungen hat, dürfte einleuchten. Menschen, die kein wirkliches Mitgefühl haben, sind eine Gefahr für ihre Umwelt und sich selbst. Wirkliches Mitgefühl schließt alle Menschen aller Rassen und alle Tiere mit ein. Wenn wir Frieden wollen, müssen wir selbst auf Frieden eingestimmt sein und friedlich leben.“
Dieses durch die neuste Forschung bestätigte Wissen um die Auswirkungen des Fleischkonsums ist so alt wie das Denkvermögen der Menschheit. Nicht nur berühmte Philosophen der Antike wie Sokrates, Plato, Plutarch oder Phythagoras, sondern auch viele Heilige und spirituelle Meister unterschiedlicher alter Kulturen propagierten den Fleischverzicht – einerseits als Ausdruck des Mitgefühls und der allumfassenden Liebe, andererseits, um inneren Frieden, Harmonie und Selbsterkenntnis zu erlangen.
Der griechische Philosoph und Mathematiker Pythagoras (570 v. Chr. – 510 v. Chr.) lehrte: „Reichtum spendet die Erde verschwenderisch; friedsame Nahrung. Sie gewährt euch Gerichte, die frei sind von Mord und Blut.“ Und der heilige Basilius, Kirchenvater und Erzbischof von Cäsarea (329 – 379), verkündete: „Der Leib, der mit Fleischspeisen beschwert wird, wird von Krankheiten heimgesucht; eine mäßige Lebensweise macht ihn gesünder und stärker und schneidet dem Übel die Wurzel ab. Die Dünste der Fleischspeisen verdunkeln das Licht des Geistes. Man kann schwerlich die Tugend lieben, wenn man sich an Fleischgerichten und Festmahlen erfreut.“
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