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Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition)

Titel: Du sollst nicht töten!: Plädoyer für eine gewaltfreie Ernährung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Messinger
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Nahrungsaufnahme und frischen, naturbelassenen Nahrungsmitteln. Selbst Ramana Maharshi, dessen Lehren immer auf die direkte Möglichkeit der Erleuchtung hinwiesen und damit viele Zwischenstufen spiritueller Praktiken und Lebensregeln übersprangen, sagte, dass eine sattvische (reine, maßvolle, aus frischen vegetarischen Speisen bestehende) Ernährung die wichtigste Unterstützung eines Wegs der Erleuchtung sei.
    Eine wichtige Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist die nach dem Ausmaß an Aufmerksamkeit, die unsere Ernährung bekommen sollte. Generell wird im Mainstream der Bevölkerung die Ernährung immer noch maßgeblich durch die Werbung der Nahrungsmittelindustrie bestimmt, was natürlich eine tiefe Unbewusstheit ausdrückt. Wenn Menschen wirklich erkennen, wie tiefgreifend die Auswirkungen der Ernährung sind und von den Heilwirkungen zum Beispiel von Rohkost oder anderen speziellen Ernährungsweisen erfahren, kann es leicht geschehen, dass nun ein gegenteiliges Extrem einsetzt. Wichtig ist daher, darauf zu achten, dass eine natürliche Ernährung irgendwann ein Selbstläufer wird, die sich spontan durch ein gutes Körpergefühl von alleine gestaltet, ohne exzessiv daran zu denken. In der Praxis erlebe ich sehr häufig, dass aus der Ernährung quasi eine Religion wird und das eigene Selbstwertgefühl stark damit verknüpft ist, wie konsequent man eine als ideal angesehen Ernährungsweise befolgt. Dies kann man durchaus als Essverhaltensstörung bezeichnen, und es ist ein Zeichen für eine innere Spaltung von Kopf und Körpergefühl. Wir sind eben sehr viel mehr als das, was wir essen, und eine natürliche Ernährung sollte den Weg freimachen, dieses „Mehr“ zu erleben. Dr. Bircher–Benner, der große Schweizer Pionier der Ernährungsmedizin, drückte es sehr treffend aus:
    „Ernährung ist nicht das Höchste im Leben, aber sie ist der Nährboden, auf dem das Höchste gedeihen oder verderben kann.“ “
    „Sind Ihrer Ansicht nach Fleisch, Fleischprodukte und Fisch notwendige Bestandteile einer gesunden Ernährung?“
    „Nein, für ein gesundes Körper-Geist-System sind diese tierischen Produkte weder für Kinder noch für Erwachsene notwendig.“
    „Unsere Nahrung versorgt uns mit Nährstoffen und der entsprechenden Information. Was sind für Sie die entscheidenden Unterschiede zwischen einer Ernährung mit Fleisch und Fleischprodukten und einer vegetarischen Kost?“
    „Zunächst einmal halte ich es für sehr wichtig, den Zustand unserer modernen Zivilisation bei dieser Frage zu betrachten. Befürworter einer fleischreichen Ernährung weisen gerne auf gesunde Jägerkulturen hin, wie die Kalahari Buschmenschen oder die Shipibo-Indianer. Doch wir leben nicht mehr mit den Rhythmen der Erde, einer Besiedlungsdichte, die eine Versorgung mit Fleisch von wilden, gesunden Tieren möglich macht. Naturvölker sind Teil eines Ökosystems und achten die Tiere, die sie jagen. Diese Tiere leben ein natürliches, würdevolles Leben und sind eben auch Nahrung für andere Tiere oder Menschen. Sie bewegen sich frei in der Natur, essen nur wilde, gesunde Nahrung und formen ihre natürlichen sozialen Bindungen. Dies hat sehr wenig mit der modernen Massentierhaltung zu tun, die angesichts unserer Bevölkerungsdichte in westlichen Ländern die einzige Möglichkeit für eine Versorgung mit Fleisch darstellt. In Deutschland leben 250 Menschen pro Quadratkilometer Fläche, Jagd in freier Wildbahn wäre hier unmöglich als Versorgungsquelle mit Fleisch. Rein physiologisch betrachtet, hat das Fleisch aus dem Supermarkt mit dem gesunder, wildlebender Tiere etwa so viel gemein wie eine Flasche Ketchup mit frischen Tomaten aus dem eigenen Garten.
    Nun gibt es natürlich viele Bestrebungen in Richtung der artgerechten Tierhaltung. In einem gewissen Ausmaß ist dies aber ein Widerspruch in sich. Tiere zu halten, um sie kommerziell zu verwerten, ist nicht natürlich im ursprünglichen Sinn, und so ist die artgerechte oder biologische Tierhaltung ein Kompromiss, wesentlich besser sicherlich als die würdelose Massentierhaltung, aber oft noch weit von einem wirklich artgerechten Leben entfernt. Mit der Milchviehhaltung könnte man Tiere weitestgehend artgerecht halten, wie ich es bei manchen Bergbauern oder auch bei religiösen Gemeinschaften in Indien gesehen habe. Aber wenn Tiere wegen ihres Fleischs zur kommerziellen Nutzung gezüchtet werden, entsteht notwendigerweise ein erhebliches Stresslevel für die Tiere. Schweine

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