Du und ich und all die Jahre (German Edition)
Teich?»
«Am Donnerstag», sagt Dom. «Wir fliegen mittags, sodass wir am späten Nachmittag dort sind.»
Maureen schnaubt. Sie mag New York nicht und kann nicht verstehen, warum irgendjemand einen Fuß in diese Stadt setzen möchte.
«Wir feiern Silvester im Golfclub», sagt Peter.
«Hört sich gut an», lüge ich.
«Oh ja, die Silvesterparty dort ist immer sehr schön», sagt Peter, «Nicht wahr, Liebes?»
«Absolut», stimmt ihm Maureen enthusiastisch zu. «Ganz wunderbar. Die O’Neills kommen, Dom, und natürlich der gesamte Harris-Clan. Kannst du dich noch an Simon erinnern? Er hat eine so tolle Frau geheiratet. Die beiden erwarten im April ihr drittes Kind.»
«Die Silvesterparty dort ist immer sehr schön», wiederholt Peter. «Vielleicht könnt ihr ja im nächsten Jahr mitkommen?»
«Auf jeden Fall», versichert Dom, ohne mich dabei anzusehen. «Das sollten wir unbedingt machen.»
Erneutes Schweigen.
«Schmecken dir deine Eier nicht, Nicole?», will Maureen wissen.
Um elf sind sie weg, auf dem Weg zurück in die Zivilisation – Yorkshire. Sobald das Auto um die Ecke gebogen ist, zieht Dom mich an sich und küsst mich leidenschaftlich.
«Drei Tage und kein einziger richtiger Streit», sagt er und grinst. «Muss neuer Rekord sein.»
Ich lächle reumütig und habe ein schlechtes Gewissen, weil ich mich schon zwei Wochen vor dem Besuch seiner Eltern prophylaktisch aufgeregt hatte.
«Ist tatsächlich alles gutgegangen. Es war schön, die beiden zu sehen. Es ist immer schön, sie zu sehen.» Er lacht. «Das ist mein Ernst, Dom.» Und ich meine es ernst, irgendwie. Peter ist wirklich nett. Und ich glaube eigentlich nicht, dass Maureen es besonders auf mich abgesehen hat. Sie kann nur nicht aus ihrer Haut.
«Ich weiß. Und du hast dich tapfer geschlagen.» Wir gehen Arm in Arm zurück zur Haustür.
«Ich muss mir einfach mehr Mühe mit deiner Mutter geben. Nächstes Mal könnte ich ja mit ihr ins Theater gehen oder so.»
Dom lacht schon wieder. «Ins Theater? Gott im Himmel, holdes Weib, das ist jenseits jeder Pflichterfüllung.»
Als ich die Haustür öffne, zieht Dom mich wieder eng an sich.
«Lass uns nach oben gehen», flüstert er mir ins Ohr.
«Ich habe mich schon gefragt, wie lange es dauert, bis du Sex willst», sage ich und lache. «Nicht einmal eine halbe Minute nachdem deine Eltern weggefahren sind, ich bin beeindruckt.» Dom ist irgendwie komisch, was Sex angeht, wenn seine Mutter bei uns ist (nur bei seiner Mutter, wenn sein Vater da ist, geht Sex in Ordnung).
«Mund halten und ausziehen.» Er schiebt seine Hand in den Bund meiner Jeans.
Wir schaffen es gerade einmal halb die Treppe hinauf. Später liegen wir da und vergleichen unsere wunden Knie und Hände. Dom will wissen, was genau uns an Silvester erwartet.
«Wo findet die Party denn statt? In einer Bar?»
«Nein, nein, in Karls neuer Galerie. Viel glamouröser.»
«Aaaaah ja.» Dom klingt nicht überzeugt.
«Es wird super», sage ich und küsse die kleine Stelle an seiner Schläfe, an der ihm die blonden Haare ausgehen.
«Auf der Party werden sicher nur schrecklich coole Kunstfritzen rumrennen», sagt er grummelnd. «Da passen wir überhaupt nicht rein.»
«Was heißt denn hier wir?» Mühsam stehe ich auf. « Ich passe da hervorragend rein.»
Dom legt wieder die Arme um mich. «Meinst du?»
«Absolut. Außerdem hat Karl ganz bestimmt noch ein paar andere uncoole Nerds eingeladen, damit du nicht so allein bist.»
«Okay, du Miststück, du hast es nicht anders gewollt.» Er fährt mit den Fingern ganz leicht an meiner Seite entlang. Ich bin so kitzlig, dass ich wie wild anfange zu kichern. Er hört erst auf, als ich um Gnade winsele.
«Lass dir das eine Lehre sein», sagt er und zieht sich umständlich die Boxershorts wieder an.
«Ich habe meine Lektion gelernt», versichere ich ganz außer Atem. «Aber ich muss dir noch etwas sagen …»
«Und was?»
«Ich werde niemals einen Fuß in den verdammten Golfclub setzen, um dort Silvester zu feiern, vollkommen egal, wie sehr ich dich liebe oder wie nett du zu mir bist und wie gut du mich behandelst.»
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2. Kapitel
Silvester 1990
High Wycombe
Vorsätze fürs neue Jahr:
Tagebuch führen und jeden Tag reinschreiben!
Mehr lesen! Uhrwerk Orange, Früchte des Zorns, Unterwegs und ein paar Klassiker
Fünf Kilo abnehmen
Ein Ehrenamt übernehmen, Solidaritätsfasten
Julian Symonds küssen
Meine erste richtige Silvesterparty! Okay, zugegeben,
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