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Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Du und ich und all die Jahre (German Edition)

Titel: Du und ich und all die Jahre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Silver
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verbrachte den Großteil des Wochenendes damit, mich auf die Party vorzubereiten. Zusätzlich zu meinem Outfit, meiner Frisur, meinem Make-up und der Musik hatte ich mich um die Verpflegung zu kümmern. Es war der Preis dafür, dass ich dabei sein durfte. Außerdem musste ich am Tag der Party dabei helfen, das Haus zu putzen und Bierdosen und Seltersflaschen aus Dads Auto in die mit Eis gefüllte Badewanne zu schleppen.
    Meine Eltern waren gute Gastgeber. Vielleicht war es ein Ausgleich dafür, dass wir keine Disney-Familie waren, vielleicht hatten sie auch deshalb gern Gäste, weil die Stimmung dann nicht so angespannt war. Sie gaben ständig Grillfeste, Kostümpartys und laute Geburtstagsfeiern mit Karaoke. Die Planung dieser Ereignisse folgte einem strikten Ritual: Dad schlug die Party vor, doch dann fand er die Idee auf einmal blöd und hatte keine Zeit für die Vorbereitungen. Er steigerte sich in einen Wutanfall hinein und wollte nichts mehr mit der ganzen Sache zu tun haben. Also machte Mom die gesamte Arbeit, kaufte die Getränke, sorgte für das Essen und lud die Gäste ein. Wenn es dann losging, betrank Dad sich bis zur Besinnungslosigkeit und sagte am nächsten Morgen zu ihr: «Schöner Abend, oder? Gute Idee von mir, die Party!» Dabei lächelte er schief; möglicherweise seine Art, sich zu entschuldigen, aber da war ich nie ganz sicher.
    Ihre Partys waren aber wirklich gut. Sie hatten viele Freunde, vor allem Mom, und alle feierten und tranken gern. Es waren meistens viele Krankenschwestern dabei und Verwaltungsangestellte aus dem Krankenhaus, manchmal kam auch ein Pförtner oder, noch seltener, einer der Ärzte. Ansonsten ein paar von Dads Arbeitskollegen (weniger unterhaltsam) und Onkel Chris, die Nachbarn von gegenüber (mit unseren direkten Nachbarn kam Dad nicht so gut klar) und ein paar alte Freunde der Familie. Dieses Jahr zu Silvester erwarteten wir fünfunddreißig Gäste, für die wir in unserem kleinen Reihenhaus in High Wycombe Platz schaffen mussten. Es würde eng werden.
    Die Party sollte um sieben anfangen, auch wenn Dad und Onkel Chris schon ein paar Stunden zuvor die ersten Biere geleert hatten. Mom musste bis sechs Uhr arbeiten und schaffte es nur knapp, noch zu duschen und sich umzuziehen, ehe die ersten Gäste eintrafen. Sie sah wirklich gut aus in ihren engen schwarzen Hosen, dem fließenden geblümten Oberteil und den rosafarbenen Pumps mit Pfennigabsätzen. Sie war extra beim Friseur gewesen, ihre blonden Haare waren sehr kurz geschnitten, ein bisschen wie bei Annie Lennox. Cool und elfenhaft.
    Ich fieberte der Party entgegen. Mein Magen grummelte vor lauter Anspannung und zu viel Cola light. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, aber das war gar nicht so einfach. Möglichst unauffällig schlich ich um die Haustür herum, begrüßte die Gäste meiner Eltern und nahm ihnen die Mäntel ab, während ich den Blick nicht von der Straße vor dem Haus abwenden konnte, wo ich nach dem roten Volvo der Symonds Ausschau hielt.
    Schließlich war es schon nach acht, und noch immer war nichts von Julian zu sehen. Ich gab die Hoffnung auf. Niemand sonst hatte seine Kinder mitgebracht, und ich versuchte, mich höflich mit Leuten über dreißig zu unterhalten. Aber es war unglaublich langweilig. Nach einer Weile hatte ich genug und ließ mich schweren Herzens neben der Stereoanlage nieder, damit wenigstens keiner dieser Greise seine Musik auflegen konnte. Die Kassette, die ich zusammengestellt hatte, sollte erst später am Abend gespielt werden – ich hatte so an halb elf gedacht –, also suchte ich in unserer mageren CD-Sammlung und der umfangreicheren Kassettenauswahl herum, ordnete sie und erstellte mögliche Play-Listen.
    Ich war vollkommen in Gedanken versunken und musterte das Cover von Disintegration , als wie aus dem Nichts plötzlich Julian Symonds neben mir auftauchte. Er trug Jeans und eine schwarze Lederjacke, darunter schaute ein T-Shirt mit einem Smiley hervor. Das fröhliche Grinsegesicht stand in krassem Gegensatz zu seinem.
    «Nicht halb so gut wie The Head on the Door », sagte er und fuhr sich dabei durch seine perfekten, dunklen Haare. «Findest du nicht?»
    Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete, also sagte ich nur: «Ja genau, absolut», und fühlte, wie ich rot wurde. Schnell senkte ich den Blick und schaute mir das CD-Cover an, als sei es wahnsinnig interessant.
    Der große Augenblick war da. Julian hatte zum ersten Mal mit mir geredet. In der Schule hatte er

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