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Du wirst die Schönste sein - Ein Mallorca-Roman (German Edition)

Du wirst die Schönste sein - Ein Mallorca-Roman (German Edition)

Titel: Du wirst die Schönste sein - Ein Mallorca-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Posa
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allerlei Ausreden nach einem Auslandsjob umzusehen? Wieso hatte ich mich zum Idioten machen lassen?
    Aber es war ein Denken im Kreis herum, ich war zu müde, um noch klar denken zu können, immerhin schleppte ich den Vorsatz, in Zukunft a l l e s anders machen zu wollen hinüber in meine Luxusbude. Und bevor ich wegdämmerte, gaukelte mir meine übermüdete Fantasie ein hoffnungsvolles Bild vor. Ich sah mich ganz oben, stark, durchsetzungsfähig, selbstverständlich schön, die Männer würden mir nicht nur zu Füßen liegen sondern auch nach meiner Pfeife tanzen.
     
    Mittlerweile hatten wir August und schwülheiße Luft legte sich über die Insel. Weißliche Schlieren überdeckten das Postkartenblau des Himmels. Schweiß glänzte auf allen Gesichtern, meine Haare schienen auf dem Kopf zu kleben und der Wechsel zwischen vollklimatisierten Hotelräumen und der Waschküchenluft draußen nahm mir fast den Atem.
    Eines Abends meldete sich meine Mutter mit der Frage, was ich davon hielte, wenn sie und Dad mich für eine Woche oder so besuchten. Anscheinend verdiente der Sommer in Deutschland mal wieder seinen Namen nicht.
    „He! Tolle Idee!“ rief ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Nachmittags heizte die tief stehende Sonne mein Zimmer noch einmal kräftig ein. Ich kam mir vor wie Kuchenteig im Backofen.
    Ja, ja, tolle Idee. Vor allem, wenn ich mich daran erinnerte, wie ich von der chicen Wohnung geschwärmt hatte, vom wahnsinnig interessanten Job mit Sonne, Strand und Meer. Ein Glückskind hatte ich mich genannt. Was hätte es auch gebracht, hätte ich meinen Leuten die Ohren voll gejammert, dass manches eben doch nicht so war wie erträumt. Und Heimweh? Ich doch nicht. Auch dieser Sommer würde irgendwann vorbei sein.
    „Kind, freu dich nicht zu früh. Papa ... du kennst ihn ja, findet mal wieder ein Haar in der Suppe. Mallorca im August könne man vergessen, meint er. Zu voll, zu heiß ... was weiß ich. Dabei ... ich würde dich zu gerne auch mal in Aktion sehen. Beim Betreuen deiner Schäfchen. Na gut, sehn wir mal ... Lass es dir gut gehen, Kind, genieß deine restliche Zeit ...“
    Einige Tage später hatte ich zu ungewöhnlicher Zeit einen weiteren erwähnenswerten Anruf. Ich schlief bereits, war auch noch nicht wirklich wach, als ich nach meinen Handy angelte und konnte mit der nuschelnden Männerstimme im ersten Moment nichts anfangen. Schließlich kristallisierte sich ein „Ernesto“ aus dem Genuschel heraus. Alles Übrige blieb ein schwerfälliger Wortbrei. Ein Blick auf die Uhr, es war kurz vor vier Uhr morgens, die Augen fielen mir bereits wieder zu. Einmal glaubte ich „Mallorca“ aus dem Gefasel herauszuhören und einmal klang es wie „Sonnenaufgang“. Ein Wort, für das allerdings mehrere Anläufe nötig waren. Sieh mal einer an, der feine Señor Ernesto und sturzbetrunken. Ich schaltete mein Handy ab und sank auf mein Kopfkissen zurück und stellte mir im Einschlafen kichernd vor, wie einsam Ernesto im Moment an seinem Pool hockte und den Mond anjaulte.
     
    Zwei Tage später rief Ernesto erneut an. Wäre ich besser auf Zack gewesen, hätte ich nicht automatisch nach meinem Handy gegriffen, denn wer sonst rief tagsüber an. Wie immer meldete er sich mit seinem „Hallo, meine Kleine.“ Auch da hätte ich noch abschalten können, tat ich aber leider nicht.
    „Lassen Sie uns mal unsere Termine abstimmen.“
    „Moment ... Termine? Welche Termine?“
    „Ach, meine kleine Widerspenstige“, Ernesto gurrte geradezu.
    In dem Moment sah ich sie. Die kleine Gruppe, die durch den Garten auf uns zugeschlendert kam. Die Hoteldirektorin in Begleitung zweier Männer. Alle drei wie uniformiert in ihren kurzärmeligen weißen Hemden und schwarzen langen Hosen. Wenn ich sage, die drei kamen auf uns zu, meine ich damit die etwa neun bis zehn Leute, die momentan an Loch zwölf standen und auf mich warteten. Wir waren mitten im allwöchentlichen Minigolfturnier, unser Hotel gegen ein benachbartes derselben Hotelkette, und weil ich sozusagen Schriftführerin war, stockte das Turnier momentan.
    Auf die Schnelle ließ ich mein Handy in der Tasche meiner Animateurin-Shorts verschwinden, wohl wissend, dass Señora Alicia Remírez die Situation längst überblickt hatte. Die Remírez mit ihrem beneidenswert vollem langen Haar, das sie gerne von einer Seite zur anderen schwang und das dennoch immer perfekt aussah. Sie verfolgte, ebenso wie ihre Begleiter, einen Moment lang mit aufgesetzt wohlwollenden

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