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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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waren.« Sie sah Lola und James eindringlich an. »Ich will, dass ihr das richtig versteht. Ich würde es vielleicht noch hinnehmen, dass mich ein Mann einmal schlägt ... weil ich mir vorstellen kann, dass es bei jedem einen Punkt gibt, an dem er die Beherrschung verliert. Aber ein zweites Mal würde ich es mir ganz bestimmt nicht gefallen lassen.«
    »Was glauben Sie, wie Sie das verhindern könnten, Aunie?«, fragte James ruhig. »Sie sind ein zierliches kleines Ding, es gehört nicht viel dazu, Sie zu überwältigen. Und wenn er es einmal gemacht hat, besteht Grund zu der Annahme, dass er glaubt, er könnte es immer wieder machen.«
    »Früher oder später müsste er schlafen, nicht wahr, James.« Das war keine Frage. »Ein Schürhaken könnte in dem Fall gute Dienste leisten.«
    James ließ ein Schnauben hören. Für einen kurzen Moment stand ihm wieder das Bild vor Augen, wie sie sich an dem Tag, an dem Bob bei ihr aufgetaucht war, mit der spitzen Schere bewaffnet hatte. »Na gut, ich verstehe, was Sie meinen. Und es tut uns Leid, dass wir etwas anderes angenommen haben, okay?« Lola griff über den Tisch und drückte Aunies Hand, um der Entschuldigung Nachdruck zu verleihen. Aunie nickte.
    »Vielleicht erzählen Sie uns einfach, was passiert ist«, sagte James, und diesmal gelang ihm ein gemäßigter Ton. »Aber bitte langsam, damit wir mitkommen.«
    »Wesley wurde furchtbar wütend, als ich ihm sagte, dass ich mich scheiden lassen will, und stieß alle möglichen Drohungen aus.« Aunie sprach mit leiser Stimme und hielt den Blick auf ihre gefalteten Hände auf der Tischplatte gerichtet. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, als sie verwundert den Kopf schüttelte. »Aber dann schwenkte er plötzlich um, einfach so« - sie schnippte mit den Fingern -, »und erklärte sich einverstanden. Er bestand darauf, mir das Haus zu überlassen, den Wagen, den ich normalerweise fuhr, und mir eine beträchtliche Abfindung zu zahlen.« Sie blickte auf. »Und ich war dumm genug, auch noch dankbar dafür zu sein, dass alles so reibungslos über die Bühne ging, so ... zivilisiert.«
    James' Nackenmuskeln spannten sich an, weil ihm klar war, dass Wesley das zivilisierte Benehmen in der Zwischenzeit abgelegt hatte. Als er Aunie vorhin im Arm gehalten hatte, hatte ihr Herz vor Angst so heftig geschlagen, dass er es nicht nur an seiner Brust, sondern sogar noch an seiner Hand auf ihrem Rücken gespürt hatte.
    Aunie verschlang ihre Finger noch fester ineinander. »Er fing an zu ...« - sie suchte nach den passenden Worten, gab es nach einer Weile jedoch mit einem Achselzucken auf - »unangemeldet bei mir aufzutauchen. Das erste Mal ungefähr vier Monate nach unserer Scheidung. Ich besuchte mittlerweile das College. Dieses Mal wollte ich wirklich lernen und strengte mich an, anders als damals auf der Highschool. Ich wollte mir die nötigen Voraussetzungen schaffen, um zum ersten Mal in meinem Leben selbst die Verantwortung für mich übernehmen zu können.« Sie hielt inne und presste die Lippen aufeinander. Nach ein paar Sekunden entspannte sie sich wieder und löste ihre Finger voneinander, um einen Schluck Tee zu trinken. Dann stellte sie die Tasse zurück auf den Tisch und sagte an die Tischplatte gerichtet: »Jedenfalls war er eines Tages da und wartete auf mich, als ich nach Hause kam. Das Hausmädchen hatte ihn reingelassen.«
    Plötzlich schob sie ihren Stuhl zurück. »Ich glaube, ich hole mir ein Glas Wein. Lola, willst du auch?«
    Lola warf einen Blick auf ihre Uhr, stellte fest, dass es bereits kurz vor sieben war, und sagte ja. Dann schoss ihr auf einmal ein Gedanke durch den Kopf. »Aunie, hast du heute schon was gegessen?«
    Aunie zog eine Flasche Wein aus dem kleinen Regal auf dem Kühlschrank. »Ich habe gefrühstückt.« Sie kramte in einer Schublade nach dem Korkenzieher.
    »Was hältst du davon, wenn ich dir ein Omelett mache?«
    »Ach nein, danke, ich ...«
    »Ich hätte auch gern eins«, sagte James. »Normalerweise habe ich um diese Zeit schon zu Abend gegessen.«
    »Gut, dann mache ich dir auch eins«, sagte Lola. An Aunie gewandt fügte sie in vertraulichem Ton hinzu: »James wird unausstehlich, wenn er Hunger hat.«
    Aunie mühte sich eine Weile mit dem Korken ab, dann stellte sie die Flasche abrupt auf den Tisch. Sie streckte die Hände aus und starrte sie an. Sie zitterten. »Ich sollte wohl wirklich etwas essen«, murmelte sie vor sich hin. Sie nahm Flasche und Korkenzieher und reichte beides wortlos an

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