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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dass James Mühe hatte, ihren Worten zu folgen. »O Gott, James, ich habe solche Angst. Ich dachte, sie sperren ihn für eine lange Zeit ein. Jordan sagte, er würde eingesperrt werden -, aber jetzt ist er wieder frei, und ich weiß, dass er mich umbringt, wenn er mich findet. Er ist völlig verrückt und besessen ...«
    Sie stützte die Ellbogen auf die Knie, vergrub das Gesicht in den Händen und begann zu schluchzen. James und Lola wechselten einen ebenso besorgten wie verwirrten Blick. »Sieh zu, was du tun kannst«, flüsterte Lola. »Ich mache inzwischen Tee.« Sie verließ das Zimmer, und James richtete seinen Blick wieder auf Aunie.
    Die Decke war von ihren Schultern geglitten und bildete um sie herum auf dem Boden eine kleine Insel aus pastellfarbener Wolle. Darunter war ein schokoladenbraunes Satinhemdchen zum Vorschein gekommen, das sie in die Jeans gesteckt hatte. Einige Sekunden lang starrte James wie gebannt auf den zart gerundeten Ansatz ihrer Brüste, die sich hell gegen den dunkel schimmernden Stoff abhoben. Seit sein Bruder ein paar Wochen zuvor draußen auf dem Hausflur diese Bemerkung hatte fallen lassen, hatte er sich in den unpassendsten Momenten dabei ertappt, dass er über die Größe ihrer Brüste nachdachte. Wenn sie sich begegneten, trug sie immer weite Sweatshirts oder dicke Pullover, die ihre Figur verbargen und keine Rückschlüsse darauf zuließen, was sich unter ihnen versteckte. Jetzt stellte er jedoch fest, dass sie keineswegs so flachbrüstig war, wie Bob behauptet hatte. Sicher, ihre Brüste waren klein, wie alles an ihr, aber sie verfügte eindeutig über Kurven, und zwar sehr niedliche.
    James schüttelte unwillig den Kopf, ärgerlich auf sich selbst. Was zum Teufel war bloß los mit ihm? Da saß sie hier vor ihm und heulte sich die Augen aus dem Kopf, nachdem sie ihm erzählt hatte, dass jemand sie umbringen wollte, und statt herauszufinden, was hinter der ganzen Geschichte steckte, machte er sich Gedanken über ihre Körbchengröße. Du hast wirklich ungeheuer viel Tiefgang, J. T.
    Wie in aller Welt stellte man es an, eine Frau zu trösten? Er war es gewohnt, sich mit den Problemen von Männern auseinander zu setzen, aber er glaubte nicht, dass es in diesem Fall sehr viel helfen würde, ihr aufmunternd auf den Rücken zu klopfen und ein paar Takte Klartext zu reden. Denk nach, Ryder. Frauen haben es doch gern, wenn man sie in den Arm nimmt, oder?
    Er packte eines ihrer zierlichen Handgelenke und löste ihre Hand von ihrem Gesicht. »Kommen Sie«, flüsterte er und zog sie zu sich heran. Erfolglos versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. »Sch, sch, ganz ruhig«, sagte er. »Ich weiß, dass wir beide nicht sehr viel gemeinsam haben, aber trotzdem können wir ja mal eine Weile versuchen, Freunde zu sein. Sie brauchen jetzt einen Freund, oder etwa nicht? Ich will Sie einfach nur kurz in den Arm nehmen. Kommen Sie her.«
    Sie ließ sich in seine Arme sinken.
    Er kniete auf dem Boden und hielt sie fest, während sie weiterschluchzte. Er spürte ihren rasenden Herzschlag, und sie fühlte sich feucht und heiß an. Wie eine Ertrinkende schlang sie die Arme um seinen Hals, umklammerte mit einer Hand seinen Pferdeschwanz und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. James strich ihr beruhigend über die Haare, während er sie gleichzeitig fest an sich drückte. Er sprach leise auf sie ein und ignorierte den nassen Fleck, der sich auf seinem Hemd ausbreitete. Nebenbei registrierte er, dass sich ihre Haut genauso weich anfühlte, wie sie aussah. Obwohl ihm unbehaglich war, widerstand er dem Drang, seine Haltung zu verändern. Verflucht, war das heiß hier.
    Er versuchte nicht, ihren Weinkrampf zu beenden, war aber sehr erleichtert, als er schließlich irgendwann von selbst aufhörte. Zu dem Zeitpunkt, als Lola mit einem Tablett, auf dem Tassen und eine dampfende Teekanne standen, ins Wohnzimmer zurückkehrte, lag Aunie erschöpft an seiner Brust und wurde nur noch hin und wieder von einem kleinen Schluchzer geschüttelt. Sie zog nicht gerade vornehm die Nase hoch und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen.
    »Hier«, sagte Lola sanft, aber bestimmt und drückte ihr ein paar Taschentücher in die Hand. »Setz dich hin, putz dir die Nase, und reiß dich zusammen, Mädchen. James und ich haben nicht ganz verstanden, was du uns gerade erzählst hast. Das musst du uns ein bisschen genauer erklären.«
    Aunies Arme glitten von James Schultern, und sie ließ sich zurücksinken, bis

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