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Du wirst noch an mich denken

Du wirst noch an mich denken

Titel: Du wirst noch an mich denken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gern hingab, ohne zu erwarten, dass er jemals Wirklichkeit werden würde. Zumindest nicht für lange Zeit.
    »Lass dir von James ein paar Tipps geben«, schlug Lola vor und reichte Aunie ein randvoll mit kaltem Saft gefülltes Glas. »Nach dem, was man so hört, kann er wirklich gut küssen.«
    »Ach ja?« Aunie musterte ihn interessiert über den Rand des Glases hinweg, und James bedachte die beiden Frauen mit einem bösen Blick.
    »Vergessen Sie's«, sagte er schroff. »Ich habe Ihnen bereits erklärt, dass ich keinen Anfängerunterricht gebe. Suchen Sie sich jemand anderen zum Üben. Ich stehe nicht zur Verfügung.«
    »Mein Gott, James«, murmelte Aunie, »Sie sind so was von eingebildet.« Na gut, wahrscheinlich war er der virilste Mann, dem sie jemals begegnet war, und ja, sie gab zu, dass sie es wahrscheinlich aufregend gefunden hätte, sich von ihm küssen zu lassen. Daraus folgte aber nicht zwangsläufig, dass sie seinem aufgeblasenen Ego noch mehr schmeicheln würde, indem sie ihm das auf die Nase band. Im Übrigen war das jetzt schon das zweite Mal, dass er ihr eine Abfuhr erteilte, ohne dass sie ihn überhaupt gefragt hätte! Und beide Male hatte er es geschafft, dass sie sich vorkam wie ein kleines Schulmädchen, das darum bettelte, bei den Großen mitspielen zu dürfen.
    James richtete sich kerzengerade auf. »Was soll das heißen, eingebildet?«
    »Wer hat Sie darum gebeten?«, gab sie zurück. »Außerdem ist es unnötig, mir zu erklären, Sie stünden nicht zur Verfügung, als ob ein einziger Kuss von Ihnen dazu führen würde, dass ich Ihnen wie ein Hündchen überallhin folge.«
    James lächelte selbstbewusst, wodurch sich um seine Augen herum äußerst anziehende Lachfältchen bildeten und die drei kleinen Grübchen auf seiner Wange noch tiefer wurden. »Tja, wie Lola gerade gesagt hat, ich bin gut.«
    Es gefiel James ganz und gar nicht, dass Aunie statt einer Antwort nur verächtlich schnaubte. »Aber wie dem auch sei«, fuhr er arrogant fort, »Sie sind sowieso viel zu zerbrechlich, um einen echten Kuss von mir auszuhalten.«
    »Zu zerbrechlich!« Aunie knallte das halb volle Glas auf den Tisch. »›Sie sind ein zierliches kleines Ding, Aunie‹«, äffte sie ihn mit tiefer Stimme nach, »›Sie sind zu zerbrechlich, Aunie. Ich bin so ein begnadetet Küsser, dass die Frauen Schlange stehen.‹ ›Wenn ich Sie küssen würde, Aunie, würden Sie wahrscheinlich in tausend Stücke zerspringen.‹ Gott, Ryder, Sie sind so ...«
    Lola fand es an der Zeit einzugreifen, obwohl sie selbst das Stichwort für diesen Wortwechsel gegeben hatte. Nein, wenn sie es sich recht überlegte, war es James gewesen. Sie hatte nur erwähnt, dass er angeblich gut küssen konnte. »Was hat Wesley dazu veranlasst, dir das anzutun, Aunie?«, fragte sie.
    Aunie hatte den Kopf in den Nacken gelegt und blickte James unter halb geschlossenen Lidern lasziv an. Langsam fuhr sie sich mit der Zunge über die Oberlippe und machte einen Kussmund, der einer Marylin Monroe würdig gewesen wäre, nur um ihm zu zeigen, was er sich entgehen ließ. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Lola zu. Er starrte düster auf ihren Mund.
    Aunie stellte auf einmal fest, dass sie nicht mehr annähernd so viel Angst hatte wie noch vor kurzem. Sie wusste zwar nicht, ob es an dem vielen Wein lag, den sie getrunken hatte, oder an der Gesellschaft von Lola und James, obwohl Letzterer sie wirklich zur Weißglut trieb, jedenfalls war ihre Nervosität mehr oder weniger verflogen. Sie war geradezu fröhlich, was in Anbetracht der Situation vielleicht nicht unbedingt angebracht war. »Ich glaube, was ihn letzten Endes völlig ausrasten ließ«, gestand sie, »war der Bericht des Privatdetektivs, den er angeheuert hatte, um mich zu beschatten. Was er da erfuhr, hat ihm nicht gefallen.«
    »Er hat Sie beschatten lassen?« James kämpfte gegen das Unbehagen an, das ihn erfasst hatte, als die Sprache unerwartet auf Aunies Sexualität gekommen war. Er verspürte einen unangenehmen Druck im Magen, der immer stärker wurde. »Das ist wirklich ein starkes Stück, immerhin waren Sie mit dem Mann nicht mehr verheiratet. Worüber hat er sich denn so aufgeregt, dass er durchgedreht ist?« Er wollte es wissen. Oder lieber nicht?
    O Mann.
    »Ich hatte mich ein paarmal mit einem jungen Mann namens Geoff Lemire getroffen. Der konnte vielleicht gut küssen«, erklärte sie an die Adresse von James gerichtet, aber eigentlich lag ihr gar nichts mehr daran, ihn noch weiter

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