Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
und lenkte so unsere Aufmerksamkeit wieder auf sich. Er wischte sich Blut von der Nase und grinste Braden an. »Sieht aus, als hätte sich dein Geschmack gebessert, Bray.« Sein Blick wanderte anzüglich über mich hinweg. »Hoffentlich wiederholt sich die Geschichte von damals, denn ich bin schon seit Wochen scharf auf sie. Wie wäre es, Joss? Hast du mal Lust auf einen richtigen Mann?«
Braden bewegte sich blitzschnell. Eben stand er noch neben mir, und im nächsten Moment hatte er Gavin zu Boden geschleudert und drosch mit den Fäusten auf ihn ein. Adam stürmte an mir vorbei und begann, ihn zurückzureißen, während sich die Sicherheitsleute durch die Menge drängten, den blutenden Gavin hochzerrten und ihn festhielten.
Adam hielt Braden zurück, als die beiden sich gegenüberstanden. Braden deutete drohend auf Gavin. »Lass deine dreckigen Finger von ihr«, knurrte er.
Gavin wischte sich über das Gesicht und zuckte zusammen. »Himmel, du hast mich noch nicht einmal geschlagen, als ich deine Alte gevögelt habe, Bray. Und kaum sag ich was über deine neueste Flamme, finde ich mich auf dem Boden wieder. Ist ihre Pussy aus Gold, oder was?«
Braden stieß einen grollenden Laut aus und stürzte sich erneut auf ihn. Einer der Barkeeper half Adam, ihn zurückzuhalten. »Schafft ihn hier raus«, befahl Adam dem Sicherheitsdienst, dann wandte er sich mit zusammengekniffenen Augen an Gavin. »Sehe ich dich draußen auf der Straße, schlage ich dir die Zähne durch die Schädeldecke.«
Gavin quittierte Adams Drohung mit einer Grimasse und ließ sich von den Sicherheitsleuten widerstandslos aus dem Club führen.
Ich starrte Braden mit weit aufgerissenen Augen an. Gavins abfällige Worte hatte ich kaum bewusst wahrgenommen. Braden hatte jemanden geschlagen. Meinetwegen. Nachdem er mir gerade erzählt hatte, dass er Schlägereien gemieden hatte, seit er neunzehn war, hatte er jemanden geschlagen. Meinetwegen? Oder wegen seiner Exfrau?
Ich versuchte, das zu verarbeiten. Wieder rauschte mir das Blut in den Ohren.
Braden stieß Adams Hände weg.
»Alles in Ordnung, Kumpel?«, erkundigte sich Adam.
Statt einer Antwort schweifte Bradens Blick zu mir. Sein Arm schoss vor, er packte meine Handgelenke und zog mich mit sich, als er herumfuhr und begann, auf sein Büro zuzusteuern. Ich spähte über die Schulter hinweg zu der verstörten Ellie hinüber, leistete aber keinen Widerstand, weil ich fürchtete, sonst zu stolpern und mir den Knöchel zu verstauchen.
Ich wurde mit einem Ruck in das Büro gezerrt und prallte gegen Bradens ›schönen großen‹ Schreibtisch, als die Tür hinter uns ins Schloss fiel. Betont langsam schloss Braden sie ab.
Ich wartete. Diese feuerspeiende, einschüchternde Höhlenmensch-auf-Crack-Version von Braden, der drohend auf mich zukam, jagte mir ein bisschen Angst ein. »Erst trägst du ein Kleid, das in jedem Mann sofort den Wunsch auslöst, dich flachzulegen, und dann flirtest du mit dem Mann, der mich hintergangen hat!«, zischte er mich an.
Ich stieß gegen seine Brust. Ohne Erfolg. Jetzt wurde ich selber wütend. »Erlaube mal!«, fauchte ich zurück. »Erstens: Sag ja nichts gegen das Kleid. Mir gefällt es, also halt den Mund. Und zweitens: Woher sollte ich wissen, wer das war?«
Wenn möglich verdüsterte sich sein Gesicht noch mehr. Mir lief ein Schauer über den Rücken, ich versuchte, zurückzuweichen, aber der Schreibtisch war mir im Weg. »Und trotzdem hast du mit ihm geflirtet!«
Er hatte mich noch nie angeschrien. Ich zuckte sowohl erschrocken als auch vor Wut schäumend zusammen und stemmte die Hände fester gegen seine Brust, aber hätte genauso gut versuchen können, einen Betonblock zu verrücken. »Ich?«, schnaubte ich. »Du hast mich gebeten, mir heute Abend freizunehmen, und dann finde ich heraus, dass du all deine früheren Freundinnen und Bettgefährtinnen eingeladen hast und den ganzen Abend damit verbringst, auf Teufel komm raus mit mehr als nur einer von ihnen zu flirten! Was wird das, Braden?« Ich spürte, wie mein Zorn in Schmerz umschlug, und das bewirkte, dass meine Stimme ruhiger wurde. »Bekomme ich die vorzeitige Kündigung?«
Ich sah, wie der Zorn langsam aus seinem Gesicht wich. Seine Hände schlossen sich um meine Hüften, um sie fest gegen die seinen zu pressen. Mir stockte der Atem, als ich seine Erektion spürte, aber ich war nicht überrascht. Zwischen uns knisterte es, und es war verwirrend, so wütend und zugleich so erregt zu sein. »Babe,
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