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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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und ich ihr das nicht antun könnte. Unser Gespräch drehte sich noch eine Weile im Kreis, und dann beschloss ich, mich zu betrinken oder so, um diesem Teeniedrama zu entkommen, aber als ich zu der Party zurückging, nannte mich eine von Drus Freundinnen eine falsche Schlange. Und mir wurde klar, dass Dru von der Sache mit Kyle erfahren hatte.«
    Ich schloss die Augen und sah sie wieder mit vor Hass glühenden Augen am Baum mit dem Schwingseil stehen. »Ich fand sie weiter unten am Fluss, sturzbetrunken. Sie versuchte, an dem alten Schwingseil hochzuklettern, mit dem man über das Wasser schaukeln konnte, aber es war morsch und ausgefranst, und an diesem Abend herrschte eine starke Strömung. Ich flehte sie an, zur Party zurückzukommen und mit mir zu reden, aber sie brüllte nur, ich sei eine Verräterin und eine Schlampe.« Jetzt blickte ich zu Braden auf und stellte fest, dass er mich bekümmert ansah. »Sie stieß sich vom Ufer ab, ehe ich sie aufhalten konnte, und das Seil riss. Sie schrie um Hilfe, schrie nach mir, als die Strömung sie mitriss, und ich dachte gar nicht nach – ich sprang einfach hinter ihr ins Wasser. Aber Kyle war hinter uns gewesen, er kam mir nach, und er war ein wesentlich besserer Schwimmer als ich. Anstatt mich ihr hinterherschwimmen zu lassen, schleppte er mich zu den Felsen zurück. Dru wurde flussabwärts geschwemmt. Sie ertrank. Und ich sprach nie wieder ein Wort mit Kyle.«
    »Babe.« Braden wollte nach mir greifen, doch ich hob warnend eine Hand und schüttelte den Kopf. Meine Augen blitzten. »Ich habe sie umgebracht, Braden. Ich verdiene kein Mitgefühl.«
    Jetzt wirkte er schockiert. »Jocelyn, du hast sie nicht umgebracht. Es war ein tragischer Unfall.«
    »Es war eine Reihe von Ereignissen, die ich ausgelöst habe. Ich bin schuld.« Er machte Anstalten, etwas zu sagen, doch ich legte ihm sacht eine Hand auf die Lippen. »Ich weiß, dass ich mich nicht rational verhalte. Ich weiß es. Aber ich weiß nicht, ob ich je an einen Punkt gelange, wo ich aufhören kann, mir die Schuld zu geben. Wie dem auch sei, ich versuche, damit zu leben. Dir das zu erzählen war schwer genug, das kannst du mir glauben.«
    Braden zog mich quer über das Bett in seine Arme. Seine Hand schloss sich um meinen Nacken. »Danke, dass du mir vertraut hast.«
    Ich legte ihm eine Hand an die Wange und seufzte erschöpft. »Ich glaube, wir sollten jetzt Sex haben.«
    Er zog die Brauen zusammen. »Warum?«
    »Um uns daran zu erinnern, weshalb wir hier sind«, erwiderte ich bedeutungsvoll.
    Bradens Augen wurden schmal. »Nein«, beschied er mich schroff und drückte meinen Nacken. »Ich würde aus jedem anderen Grund Sex mit dir haben, aber nicht aus diesem.«
    Überrascht stellte ich fest, dass mir keine Antwort einfiel, und Braden wartete auch auf keine. Er presste mir einen harten Kuss auf die Lippen, rutschte dann nach unten, zog mich mit sich und dann an sich und beugte sich über mich, um das Licht auszuschalten. »Schlaf jetzt, Babe.«
    Von den Ereignissen der Nacht zutiefst aufgewühlt lag ich neben ihm und lauschte seinen Atemzügen, bis die Erschöpfung mich schließlich überwältigte.
    »Wie fühlen Sie sich jetzt, nachdem Sie Braden von Dru erzählt haben?«
    Mein Blick wanderte von dem gerahmten Diplom an Dr. Pritchards Wand zu ihrem Gesicht. »Ich habe Angst, bin aber auch erleichtert.«
    »Angst, weil Sie es jemand anderem als mir erzählt haben?«
    »Ja.«
    »Und erleichtert sind Sie, weil …«
    Ich rutschte auf dem Stuhl herum. »Mir ist durchaus bewusst, dass ich den Leuten Dinge verschweige, und ich weiß, dass das feige ist, aber so handhabe ich die Dinge nun einmal. Als ich Braden alles erzählt habe, ging die Welt nicht unter. Ein Mal fühlte ich mich mutig. Das war die Erleichterung.«

Kapitel 18
    I ch würde den Kopf in den Sand stecken, wenn ich behauptete, nach dieser Nacht hätte sich zwischen Braden und mir nichts geändert. Wir kamen uns näher, die Art von ›näher‹, die es mit sich bringt, Blicke zu wechseln und zu verstehen, was gemeint war. Und wir verbrachten viel mehr Zeit miteinander. Ich beschloss, nicht über die Zukunft nachzudenken. Ich hatte im Hier und Jetzt phantastischen Sex mit einem tollen Typen, der darüber hinaus auch noch ein Freund war. Ich wollte nicht an die Zukunft denken. Ich wusste, was mich in der Zukunft erwartete, und was mich erwartete, war ein unvermeidliches Chaos. In der Gegenwart lebte es sich viel angenehmer.
    Ehe ich mich versah, war es

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