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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Mitbewohnerin da?«, setzte Rhian das Gespräch fort, als hätte ich kein Wort über meinen elternlosen Status verloren.
    »Sie ist gerade gegangen.«
    »Hast du schon ein paar von ihren Freunden kennengelernt? Irgendeinen von den Typen? Heiße Typen? Heiß genug, um dich aus deinem vierjährigen Zölibat zu reißen?«
    Mein ungläubiges Lachen erstarb mir auf den Lippen, als das Bild des Anzugträgers vor meinem geistigen Auge auftauchte. Meine Haut prickelte bei dem Gedanken an ihn, und ich wurde ganz still. Es war nicht das erste Mal, dass ich während der letzten sieben Tage an ihn gedacht hatte.
    »Was ist?«, fragte Rhian, die mein Schweigen richtig deutete. »Ist einer von ihnen heiß?«
    »Nein«, wehrte ich ab, während ich den Anzugträger aus meinen Gedanken verbannte. »Ich habe noch keinen von Ellies Freunden kennengelernt.«
    »Ach, schade.«
    Nicht wirklich. Das Letzte, was ich brauche, ist ein Mann in meinem Leben. »Hör zu, ich muss sehen, dass ich hier fertig werde. Können wir später reden?«
    »Klar, Süße. Reden wir später.«
    Wir legten auf, und ich seufzte, als ich meine Kartons betrachtete. Alles, was ich wollte, war, mich rücklings auf das Bett fallen zu lassen und ein ausgiebiges Nickerchen zu halten.
    »Na dann, an die Arbeit.«
    Ein paar Stunden später war alles ausgepackt. Sämtliche Kartons waren sorgfältig zusammengefaltet und im Dielenschrank verstaut. Meine Klamotten hingen auf Bügeln und lagen ordentlich in ihren Schubladen. Meine Bücher waren auf dem Regal aufgereiht, mein Laptop stand aufgeklappt auf dem Schreibtisch und wartete auf meine Worte. Ein Foto von meinen Eltern zierte meinen Nachttisch, ein anderes von Rhian und mir bei einer Halloweenparty das Bücherregal, und neben dem Laptop auf dem Schreibtisch stand mein Lieblingsfoto, ein Bild von mir mit Beth in den Armen und meinen Eltern hinter mir. Wir saßen im Sommer vor ihrem Tod im Garten bei einem Barbecue. Mein Nachbar hatte die Aufnahme gemacht.
    Ich weiß, dass Fotos zu Fragen einladen, aber ich brachte es nicht über mich, diese Bilder wegzuräumen. Sie waren eine schmerzliche Erinnerung daran, dass die Liebe zu anderen Menschen nur mit einem gebrochenen Herzen endete … aber ich konnte mich nicht von ihnen trennen.
    Ich küsste meine Fingerspitzen und legte sie sacht auf das Foto meiner Eltern.
    Ich vermisse euch.
    Nach einem Moment riss mich eine meinen Nacken herabrinnende Schweißperle aus dem Nebel der Melancholie, und ich rümpfte die Nase. Es war ein heißer Tag, und ich hatte die Kartons so stürmisch in Angriff genommen wie der Terminator die Jagd nach John Connor.
    Zeit, diese prachtvolle Badewanne einzuweihen.
    Ich gab etwas Badezusatz in die Wanne, drehte das heiße Wasser auf und begann sofort mich zu entspannen, als mir süßer Lotosblütenduft in die Nase stieg. Zurück in meinem Schlafzimmer, schälte ich mich aus meinem verschwitzten Shirt und den Shorts und empfand ein wohliges Gefühl der Befreiung, als ich nackt durch die Diele meines neuen Apartments schlenderte.
    Zufrieden lächelnd blickte ich mich um. Ich konnte immer noch nicht recht fassen, dass all das Schöne, das mich umgab, zumindest für die nächsten sechs Monate mir gehörte.
    Während Musik aus meinem Smartphone dröhnte, sank ich in die Wanne und begann zu dösen. Erst als sich das Wasser merklich abkühlte, wurde ich wieder hellwach. Entspannt und so zufrieden, wie ich nur sein konnte, kletterte ich wenig elegant aus der Wanne und griff nach dem Telefon. Sowie ringsum Stille herrschte, spähte ich zum Handtuchhalter hinüber und erstarrte.
    Verdammter Mist.
    Es gab keine Handtücher. Ich funkelte den Handtuchhalter so böse an, als wäre das seine Schuld. Ich hätte schwören können, dass Ellie letzte Woche Handtücher dort hängen gehabt hatte. Jetzt würde ich den ganzen Flur volltropfen.
    Vor mich hingrummelnd öffnete ich die Badezimmertür und trat in die luftige Diele hinaus.
    »Äh … hallo«, stieß eine tiefe Stimme hervor und riss meinen Blick von der Pfütze los, die ich auf dem Hartholzboden hinterließ.
    Ein erschrockenes Quietschen blieb mir in der Kehle stecken, als ich in die Augen des Anzugträgers starrte.
    Was hatte der hier zu suchen? In meinem Haus? Stalker!
    Mein Mund stand offen, während ich zu ergründen versuchte, was hier eigentlich vor sich ging. Es dauerte einen Moment, bis ich erkannte, dass der Blick des Anzugträgers nicht auf meinem Gesicht ruhte, sondern über meinen nackten Körper

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