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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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»Hey, diese Nuss wird nicht geknackt. Weder jetzt noch irgendwann sonst.«
    Er prustete jetzt vor Lachen, als er auf mich zutrat und mich so gegen die Couch zurücktrieb. »Wirklich, Jocelyn … warum musst du alles so schmutzig klingen lassen?«
    Mein Unterkiefer klappte vor Wut herunter, als er sich abwandte und ging … mit dem letzten Wort.
    Ich hasste ihn.
    Wirklich.
    Nur musste ich das meinem Körper noch erklären.

Kapitel 3
    D er Club 39 war weniger ein Club als vielmehr eine Bar mit einer kleinen quadratischen Tanzfläche hinter der Nische im hinteren Teil. Ebenerdig auf der George Street gelegen, waren die Decken niedrig, ebenso wie die runden Sofas und die Würfel, die als Sitzgelegenheiten dienten, und der Barbereich lag ein Stück tiefer, was hieß, dass Betrunkene drei Stufen hinuntersteigen mussten, um zu uns zu gelangen. Wer die Pläne des Architekten mit dieser kleinen Feinheit versehen hatte, musste irgendetwas geraucht haben.
    An Donnerstagabenden wimmelte die dämmrige Bar meist von Studenten, aber da das Semester vorüber und der schottische Sommer angebrochen war, war es ruhig, und wir hatten die Musik leise gedreht, da sich niemand auf der Tanzfläche aufhielt.
    Ich reichte dem Typen auf der anderen Seite der Theke seine Drinks, und er gab mir eine Zehnpfundnote. »Behalt den Rest.« Er zwinkerte mir zu.
    Ich ignorierte das Zwinkern, warf das Trinkgeld aber in das dafür vorgesehene Glas. Wir teilten es am Ende der Schicht auf, obwohl Jo immer darauf hinwies, dass sie und ich die meisten Trinkgelder einstrichen, weil wir tief ausgeschnittene weiße Tanktops zusammen mit hautengen schwarzen Jeans als Uniform trugen. Auf dem Top prangte in schwarzen schnörkeligen Buchstaben Club 39 über der rechten Brust. Einfach, aber wirkungsvoll. Vor allem, wenn man in puncto Oberweite von der Natur so reichlich bedacht worden war wie ich.
    Craig hatte Pause, also bedienten Jo und ich die kleine Gästeschar an der Bar, die mit jeder Minute mehr zusammenschrumpfte. Gelangweilt blickte ich zum anderen Ende der Theke hinüber, um zu sehen, ob Jo meine Hilfe brauchte.
    Das tat sie.
    Aber nicht beim Bedienen.
    Als sie einem Gast die Hand hinstreckte, um ihm sein Wechselgeld zu geben, packte der Kerl sie am Handgelenk und zog sie über die Theke, bis sich ihre Gesichter fast berührten. Ich wartete stirnrunzelnd einen Moment ab, wie Jo reagieren würde. Ihre blasse Haut rötete sich, und sie versuchte, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Seine Freunde standen lachend hinter ihm. Nett.
    »Lass mich bitte los«, knirschte Jo mit zusammengebissenen Zähnen und setzte sich heftiger zur Wehr.
    Da kein Craig in der Nähe und Jos Handgelenk so dünn war, dass ich fürchtete, es könne brechen, blieb es wohl mir überlassen, hier einzugreifen. Ich ging die Bar entlang und drückte den Knopf unter der Theke, der die Sicherheitsleute an der Tür alarmierte.
    »Komm schon, Süße, nur einen Kuss. Ich hab heute Geburtstag.«
    Meine Hand schloss sich um die des Typen, und ich grub ihm die Nägel tief in die Haut. »Lass sie los, Arschloch, bevor ich dir die Haut von der Hand fetze und sie dir an die Eier nagele!«
    Er stieß ein schmerzliches Zischen aus, riss sich von mir los, sprang zurück und gab infolgedessen auch Jo frei. »Amerikanische Schlampe!« Stöhnend umfasste er seine Hand, die jetzt mit halbmondförmigen Kratern bedeckt war. »Ich beschwer mich bei der Geschäftsführung!«
    Warum kam in jeder negativen Situation immer meine Nationalität ins Spiel? Und wie bitte? Waren wir in irgendeinem Brat-Pack-Film der achtziger Jahre? Ich schnaubte nur unbeeindruckt.
    Brian, unser muskulöser Sicherheitschef, tauchte hinter ihm auf. Er wirkte nicht gerade freundlich. »Probleme, Joss?«
    »Ja. Könntest du bitte diesen Typen samt seinen Freunden an die Luft setzen?«
    Er fragte nicht einmal nach dem Grund. Wir hatten bislang nur sehr selten Gäste hinauswerfen müssen, daher vertraute Brian darauf, dass ich die Situation richtig einschätzte. »Okay, Leute, raus mit euch«, grollte er, und wie die Feiglinge, die sie waren, schwankten die drei blass und sturzbetrunken vor Brian her aus der Bar.
    Ich spürte, dass Jo neben mir zitterte, und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Sie rang sich ein schwaches Lächeln ab. »Heute ist eh ein beschissener Abend. Steven hat vorhin mit mir Schluss gemacht.«
    Ich zuckte zusammen, da ich wusste, wie sehr das Jo und ihren kleinen

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