Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
widersprach nicht. Seine Augen loderten verstehend auf, und er verlangte die Rechnung. Ehe ich mich versah, verließen wir das Restaurant und saßen in einem Taxi.
Kapitel 16
I ch hatte keine Ahnung, wo Braden wohnte, und war überrascht, als das Taxi an der Universität an dem Fußweg hielt, der zu The Meadows hinunterführte. Oberhalb eines Cafés und eines kleinen Supermarkts lag ein modernes Gebäude, das Luxusapartments beherbergte. Wir fuhren mit dem Aufzug bis nach oben, und Braden führte mich in sein Doppelpenthouse.
Ich hätte es wissen müssen.
Das Apartment war phantastisch, ließ aber keinen Zweifel daran, dass hier ein Mann wohnte. Überall Hartholzfußböden, eine große schokoladenbraune Wildleder-Sitzgruppe, ein schwarzer Glaskamin an der Wand und ein Breitbildfernseher in einer Ecke. Eine Trennwand teilte das Wohnzimmer von der Küche ab, die zwar hochmodern, aber in kaltem Stahl gehalten war und aussah, als wäre sie nie benutzt worden. Stufen im hinteren Teil des Apartments führten vermutlich zu den Schlafzimmern.
Es war all das Glas, das dem Apartment seinen Reiz verlieh. Fenster vom Boden bis zur Decke auf drei Seiten boten einen atemberaubenden Blick über die Stadt, Glastüren führten vom Wohnzimmer auf eine große Terrasse hinaus. Später sollte ich herausfinden, dass es im Hauptschlafzimmer oben auf der anderen Seite des Gebäudes ebenfalls riesige Fenster und eine weitere Terrasse gab, so dass man von diesem Penthouse aus einen Rundumblick über die Stadt hatte.
Nachts war dieser Ausblick spektakulär. Meine Mum war der Stadt nicht gerecht geworden, wenn sie versucht hatte, sie mir zu beschreiben. Ich verspürte ein leichtes Ziehen in der Brust, als ich mitten in Bradens Wohnzimmer stand und schmerzerfüllt in die Welt hinausschaute, und fragte mich, wie oft Braden wohl dasselbe tun mochte.
»Du hast noch kein Wort gesagt. Alles in Ordnung?«
Ich drehte mich um, wohl wissend, dass ich durch ihn vorübergehend Linderung finden würde. »Willst du im Bett alles vergessen?«
Braden lächelte, langsam und verwirrt, was bei mir ein neuerliches Ziehen in der Brust auslöste. »Vergessen?«
»Die ganze Sache mit deiner Frau. Was sie getan hat. Was er getan hat. Jede herzlose Schlampe, die etwas von dir gewollt hat.«
Sein Gesichtsausdruck veränderte sich augenblicklich, wurde hart und unergründlich, als er einen Schritt auf mich zutrat. »Willst du damit sagen, dass du nichts von mir willst?«
»Ich will das hier. Ich will unser Arrangement. Ich will …« Ich sog den Atem ein und spürte, wie mir die Kontrolle entglitt. »… mit dir im Bett alles vergessen.«
»Was vergessen, Jocelyn?«
Sah er das denn nicht? War meine Maske wirklich so gut? Ich zuckte die Achseln. »All das Nichts.«
Er schwieg einen Moment, während er mich forschend musterte.
Und dann riss er mich in seine Arme, seine Hand schloss sich um meinen Nacken, und sein Mund presste sich auf meinen. Es war ein verzweifelter Kuss, nur ob es seine oder meine Verzweiflung war, konnte ich nicht sagen. Ich wusste nur, dass ich noch nie so glühend, so hungrig geküsst worden war. Hier ging es nicht um Zärtlichkeit, sondern darum, ineinander zu versinken.
Braden brach den Kuss ab. Seine Brust hob und senkte sich heftig, während er nach Atem rang. Schon tief in einem sexuellen Nebel gefangen, starrte ich zu ihm hoch, als er mein Gesicht sanft mit den Händen umschloss, mich küsste und seine Zunge kurz mit meiner spielte. Dann löste er sich von mir, seine Hände glitten an meinen Armen hinunter und blieben auf meiner Taille liegen, als er mich langsam umdrehte. Ich stand mit dem Rücken zu ihm da, und mir stockte der Atem, als seine Finger zum Reißverschluss an der Seite des Kleides wanderten. Er strahlte eine so starke Hitze aus, dass ich sie durch den Stoff hindurch spüren konnte. Die einzigen Geräusche im Raum waren unsere erregten Atemzüge und das Knirschen des Reißverschlusses, den Braden quälend langsam herunterzog. Dabei strich er mit den Fingerspitzen über meine Haut. Dann glitten seine Hände zu den Trägern des Kleides, um es mir ebenso langsam von den Schultern zu streifen. Sowie er das getan hatte, umfasste er meine Hüften und zog den Stoff nach unten, bis er sich um meine Füße ringelte.
»Steig heraus«, flüsterte er mir heiser ins Ohr.
Mit rasendem Puls hob ich einen Fuß nach dem anderen und trat aus dem Stoffkreis heraus. Die Bewegung brachte mir zu Bewusstsein, wie peinlich feucht ich
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