Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
bei dir entschuldigen«, erinnerte ich ihn und sank auf die Knie.
Braden blickte aus verschleierten Augen auf mich hinunter. »Wofür?«, murmelte er, während sein Glied in meiner Hand immer härter wurde.
Ich grinste. »Dafür, dass ich dich ein Arschloch genannt habe.«
Er lachte, ein volles, dunkles Lachen, das in ein Stöhnen umschlug, als ich ihn mit den Lippen umschloss.
Obwohl Braden mittels einer Fernbedienung Rollläden an den Fenstern heruntergelassen hatte, die den größten Teil der Wände seines Schlafzimmers einnahmen, schien die Morgensonne in den Raum und weckte mich. Ich drehte mich um und sah auf den Wecker. Es war halb acht. Ich wusste, dass Braden nicht neben mir lag, weil mich für gewöhnlich die Hitze weckte, die er ausstrahlte, außerdem konnte ich die Dusche im Bad nebenan hören.
Erinnerungen an den Rest der Nacht flammten in mir auf. Das Restaurant. Die Erkenntnis, dass er verheiratet gewesen war. Das Verlangen nach ihm. Die Fahrt hierher. Der zügellose Sex auf dem Sideboard. Daran, dass ich ihm einen geblasen und er sich auf dieselbe Weise dafür revanchiert hatte. Die Führung durchs Penthouse in splitternacktem Zustand, die in seinem Schlafzimmer geendet hatte. Da ich mich immer noch unbehaglich gefühlt hatte, hatte ich ihn rücklings auf das Bett geschubst und seinen Körper mit Küssen bedeckt, bevor ich ihn in mir aufgenommen hatte. Der Plan sah vor, ihn zu dem Punkt zurückzureiten, an dem wir vor ein paar Stunden gewesen waren.
Braden hatte jedoch andere Pläne.
Als ich kam, rollte er uns herum und stieß immer wieder in mich hinein, ohne den Blick von mir abzuwenden. Ich wollte wie beim letzten Mal die Augen schließen. Aber ich konnte es nicht.
Jetzt schloss ich sie mit einem leisen Stöhnen.
Die ganze Sache wurde dermaßen kompliziert, und obwohl es feige war, brachte ich es nicht über mich, Braden nach den Ereignissen des Abends und der Nacht im hellen Tageslicht gegenüberzutreten. Ich glitt aus dem großen Bett im orientalischen Stil, huschte aus dem Raum und lief die Treppe hinunter, um meine Sachen zusammenzusuchen. Rasch schlüpfte ich in meine Unterwäsche und mein Kleid, zwängte meine Füße in die Schuhe, obwohl sie schmerzten, griff nach meiner Tasche und verließ das Haus. Mein Herz hämmerte, als ich schuldbewusst in die frische Luft hinaustrat. Da ich nicht in der Stimmung war, den Büßergang zu Fuß zurückzulegen, winkte ich oben an der Quartermile ein Taxi heran und entspannte mich erst, als wir in die Dublin Street einbogen.
Ich schob gerade den Schlüssel ins Schloss, als ich die Nachricht erhielt.
Was auch immer das war, mach es ja nicht noch mal. Wir reden darüber.
Ich seufzte tief, ob der Aussicht auf dieses Gespräch jetzt schon erschöpft.
Judy Garland verkündete singend, dass die Sonne schien und man glücklich sein sollte. Gegen ein bisschen Judy Garland war nichts einzuwenden, aber mir wäre es lieber, wenn Gene Kelly zurückkommen und für mich tanzen würde. Ich hatte den Schweiß und Sex der letzten Nacht unter der Dusche abgespült, Jeans und ein Kapuzenshirt angezogen und es mir auf der Couch bequem gemacht, um mir alte Filme anzusehen. Würde ich versuchen, mich an den Laptop zu setzen und zu arbeiten, würde ich mich nur in meinen verwirrten, wild durcheinanderwirbelnden Gedanken verlieren. Also betäubte ich mich mit Musicals und meinem alten Hollywoodschwarm Gene Kelly.
Ich hatte mir gerade ein Sandwich gemacht, als ich hörte, wie die Eingangstür geöffnet wurde. Mein Herzschlag setzte eine Sekunde lang aus, dann hörte ich die leichten Schritte. Ellie. Ich stieß erleichtert den Atem aus.
»Hey.« Ellie lächelte auf mich hinab, als sie in das Zimmer geschlendert kam. »Bin vom Optiker zurück.«
Ich drehte Judy den Ton ab. »Wie war’s?«
»Wie es aussieht, brauche ich zum Lesen und zum Fernsehen eine Brille.« Sie rümpfte die Nase. »Brillen stehen mir nicht.«
Ich bezweifelte das. Ellie könnte eine Mülltüte tragen und würde immer noch gut aussehen. »Wann holst du sie ab?«
»Nächste Woche.« Plötzlich grinste sie. »Und? Wie war dein Dinner?«
»Dein Bruder hat mich ausgetrickst. Wir waren nur zu zweit.«
Ellie schnaubte. »Typisch Braden. Hattet ihr trotzdem Spaß?«
»Wenn man davon absieht, dass wir eine offensichtliche Exfreundin von Braden getroffen haben, die mir in aller Harmlosigkeit versehentlich von Bradens Exfrau erzählt hat, dann ja …«, ich zuckte lässig die Achseln, »… wir hatten
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