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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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toter Rockstar in der Badewanne.

9
    Und so kam er schließlich wieder zu dem Unterstand, an dem er Pete und die Frau zurückgelassen hatte. Pete war fort. Von ihm war nichts mehr zu sehen.
    Das rostige Wellblechdach war eingestürzt, aber Henry hievte es hoch und schaute darunter wie unter eine metallene Bettdecke, um sicherzugehen, dass Pete nicht darunter lag. Er nicht, aber die Frau. Sie war dorthin gekrochen oder bewegt worden, von der Stelle weg, an der sie gelegen hatte, als Henry zur Hütte aufgebrochen war, und irgendwann war sie dann an einem schweren Fall von Tod gestorben. Ihre Kleidung und ihr Gesicht waren von dem rostfarbenen Schimmelpilz überzogen, der sich auch in ihrer Hütte breitgemacht hatte, und Henry fiel etwas Bemerkenswertes auf: Während der Pilz auf ihr gut gedieh (besonders in den Nasenlöchern und an dem einen sichtbaren Auge, wo er förmlich wucherte), ging es dem Pilz, der sich um sie herum ausgebreitet hatte und sie wie ein schartiges Sonnenrad umgab, nicht sonderlich gut. Der Pilz hinter ihr, auf der vom Feuer abgewandten Seite, war grau geworden und nicht weiter gewachsen. Dem Pilz vor ihr ging es ein wenig besser – er hatte Wärme abbekommen, und auf dem Boden, auf dem er wuchs, war der Schnee geschmolzen –, aber die Spitzen der Ranken nahmen die pulverig graue Farbe vulkanischer Asche an.
    Henry war sich ziemlich sicher, dass er einging.
    Und auch mit dem Tageslicht war es bald vorbei, daran bestand kein Zweifel. Henry ließ das rostige Wellblech auf Becky Shues Leichnam und die noch glühenden Reste des Feuers sinken. Dann betrachtete er wieder die Spur des Schneemobils und wünschte sich, wie schon in der Hütte, er hätte Natty Bumppo dabei, der ihm erklärt hätte, was er da sah. Oder vielleicht Jonesys guten alten Freund Hercule Poirot, den mit den kleinen grauen Zellen.
    Die Spur bog zu dem eingestürzten Dach des Unterstands ab und führte dann weiter nach Nordwesten in Richtung Gosselin’s. Im Schnee war eine Mulde, die fast nach dem Umriss eines Menschen aussah. Und beiderseits war der Schnee im Halbkreis aufgescharrt.
    »Was meinst du, Hercule?«, fragte Henry. »Was bedeutet das, mon ami? « Aber Hercule schwieg.
    Henry fing wieder an, monoton vor sich hin zu singen, und schaute sich eine dieser aufgescharrten Stellen etwas genauer an, wobei ihm gar nicht auffiel, dass er von den Pointer Sisters wieder zu den Rolling Stones gewechselt war.
    Es war noch hell genug, um das Muster in den drei Vertiefungen links neben dem Menschenumriss zu sehen, und da fiel ihm der Flicken am rechten Ellbogen von Petes Dufflecoat ein. Pete hatte ihm mit merkwürdigem Stolz erzählt, seine Freundin hätte den angenäht und ihm gesagt, er könne doch wohl unmöglich mit einem zerrissenen Mantel auf die Jagd gehen. Henry wusste noch, dass er es gleichwohl traurig wie lustig gefunden hatte, wie Pete aus diesem einen Freundschaftsdienst die schwermütige Fantasie einer glücklichen Zukunft heraufbeschworen hatte … einem Freundschaftsdienst, der letztlich wahrscheinlich mehr damit zu tun hatte, wie die entsprechende Dame erzogen war, als mit irgendwelchen Gefühlen, die sie für ihren ewig bierseligen Lover hegen mochte.
    Nicht dass das noch eine Rolle spielte. Viel wichtiger war, dass Henry glaubte, endlich eine triftige Schlussfolgerung ziehen zu können. Pete war unter dem eingestürzten Dach hervorgekrochen. Jonesy – oder was auch immer Jonesy jetzt lenkte, die Wolke – war vorbeigekommen, zu den Resten des Unterstands abgebogen und hatte Pete eingesammelt.
    Und warum?
    Henry hatte keinen Schimmer.
    Nicht alle Flecken im Schneeabdruck seines um sich schlagenden Freunds, der mit den Ellbogen unter dem Blechdach hervorgekrochen war, gehörten zu diesem Schimmelpilz. Einiges davon war auch getrocknetes Blut. Pete war verletzt gewesen. Hatte er sich geschnitten, als das Dach eingestürzt war? War das alles?
    Henry entdeckte eine sich windende wurmförmige Spur, die von der Schneemulde wegführte, in der Pete gelegen hatte. An ihrem Ende lag etwas, was er zunächst für einen verkohlten Stock gehalten hatte. Bei näherer Betrachtung stellte es sich als ein weiteres dieser Wieselwesen heraus, das verbrannt und tot war und grau wurde, wo es nicht versengt war. Henry schnippte es mit der Stiefelspitze beiseite. Darunter war ein kleiner gefrorener Haufen. Weitere Eier. Es musste sie noch im Sterben gelegt haben.
    Henry schob mit dem Fuß erschaudernd Schnee über die Eier und den kleinen

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