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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Cambry mürrisch. »Er hängt in einer Schneewehe fest.«
    »Ausgezeichnet!«, rief Kurtz. »Wir kommen ihm näher!«
    »Freuen Sie sich nicht zu früh. Er macht sich schon wieder frei. Er hat einen Humvee, genau wie wir. Wenn man sich mit den Dingern auskennt, kann man damit auch quer durch die Hölle fahren. Und anscheinend kennt er sich damit aus.«
    »Schade. Haben wir aufgeholt?«
    »Kaum«, sagte Pearly, rutschte wieder auf seinem Sitz hin und her, verzog das Gesicht und furzte.
    »Bäääh«, sagte Freddy leise.
    »Geben Sie mir das Mikro, Freddy. Gemeinschaftskanal. Unser Freund Owen hat doch ein Faible für den Gemeinschaftskanal.«
    Freddy reichte das Mikrofon an seinem Spiralkabel nach hinten durch, stellte an dem am Armaturenbrett befestigten Funkgerät etwas ein und sagte dann: »Versuchen Sie’s mal, Boss.«
    Kurtz ließ den Knopf seitlich am Mikro los. »Owen? Sind Sie da, Bursche?«
    Schweigen, Rauschen und das eintönige Heulen des Windes. Kurtz wollte eben den Sprechknopf wieder loslassen und es noch einmal versuchen, da meldete sich Owen Underhill – laut und deutlich, bei mäßigem Rauschen und nicht verzerrt. Kurtz’ Gesichtsausdruck änderte sich nicht – er wirkte weiterhin freundlich interessiert –, aber sein Herz schlug schneller.
    »Ich höre.«
    »Schön, Ihre Stimme zu hören, Bursche! Freut mich sehr! Ich schätze, Sie sind uns fünfzig Meilen voraus. Wir sind gerade an der Ausfahrt 39 vorbei, also dürfte das stimmen, nicht wahr?« In Wirklichkeit hatten sie eben die Ausfahrt 36 passiert, und Kurtz glaubte, ihm näher als fünfzig Meilen zu sein. Höchstens dreißig.
    Schweigen am anderen Ende.
    »Halten Sie an, Bursche«, riet Kurtz Owen in seinem freundlichsten und vernünftigsten Tonfall. »Es ist noch nicht zu spät, um nicht doch noch etwas aus diesem ganzen Schlamassel zu retten. Unser beider Laufbahn ist im Eimer, das steht wohl außer Frage – ist so erledigt wie ein Haufen toter Hühner in einem vergifteten Brunnen –, aber wenn Sie einen Plan haben, dann lassen Sie mich mitmachen. Ich bin ein alter Mann, mein Junge, und ich will doch nur etwas Anstand wahren angesichts dieses ganzen …«
    »Reden Sie kein Blech, Kurtz.« Laut und deutlich aus allen sechs Lautsprechern des Wagens, und Cambry brachte doch tatsächlich die Nerven auf zu lachen. Kurtz warf ihm einen bösen Blick zu. Unter anderen Umständen wäre Cambrys schwarze Haut bei diesem Blick grau vor Entsetzen geworden, aber das hier waren eben keine anderen Umstände, es war überhaupt Schluss mit anderen Umständen, und Kurtz verspürte eine ganz ungewohnte Furcht. Es war eines, rein verstandesmäßig zu wissen, dass man in der Scheiße steckte; etwas ganz anderes aber war es, diese Tatsache mit voller Wucht vor den Latz geknallt zu bekommen.
    »Owen … Bürschchen …«
    »Hören Sie mir zu, Kurtz. Ich weiß nicht, ob in Ihrem Kopf noch eine gesunde Hirnzelle übrig ist, aber wenn ja, dann hoffe ich, dass sie jetzt gut aufpasst. Ich bin mit einem Mann namens Henry Devlin unterwegs. Uns voraus – wahrscheinlich gut hundert Meilen uns voraus – fährt ein Freund von ihm, der Gary Jones heißt. Aber der ist nicht mehr er selber. Er ist von einer außerirdischen Intelligenz übernommen worden, die er Mr. Gray nennt.«
    Gary … Gray, dachte Kurtz. An ihren Anagrammen sollt ihr sie erkennen.
    »Was in Jefferson Tract passiert ist, spielt keine Rolle mehr«, sagte die Stimme aus den Lautsprechern. »Der Massenmord, den Sie geplant haben, ist überflüssig, Kurtz. Ob Sie sie nun umbringen oder von allein sterben lassen: Sie stellen keine Bedrohung dar.«
    »Hören Sie?«, fragte Perlmutter mit hysterischer Stimme. »Keine Bedrohung! Keine …«
    »Schnauze!«, sagte Freddy und verpasste ihm einen Rückhandschlag. Kurtz bekam das kaum mit. Er saß jetzt kerzengerade und mit funkelndem Blick auf der Rückbank. Überflüssig? Erzählte ihm Owen Underhill, dass der wichtigste Einsatz seines Lebens überflüssig gewesen war?
    »… Umweltbedingungen, verstehen Sie? Sie sind in diesem Ökosystem nicht lebensfähig. Bis auf Gray. Denn ihm ist es gelungen, einen Wirt zu finden, der grundlegend anders ist. Das ist es also. Wenn Ihnen je irgendwas etwas bedeutet hat, Kurtz – wenn Ihnen überhaupt irgendwas etwas bedeuten kann –, dann hören Sie auf, uns zu jagen, und lassen Sie zu, dass wir uns um die Sache kümmern. Wir kümmern uns um Mr. Jones und Mr. Gray. Uns können Sie vielleicht kriegen, die beiden aber

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