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Duell der Mächtigen

Duell der Mächtigen

Titel: Duell der Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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Männer einen sehr angeregten Disput. Der eine war James Atheling, der Professor, den sie zur Akademie brachten, wo er Dekan am Wissenschaftlichen College der Sternenflotte werden sollte, der andere hieß Andre Charvat und war Zweiter Wissenschaftlicher Offizier nach Mr. Spock. Der Dritte Wissenschaftliche Offizier, Sharon Follett, saß dabei und lächelte amüsiert.
    »Streiten sie über Physik? Von diesem Chandler habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Ich auch nicht, aber es geht nicht um Physik. So leidenschaftlich diskutiert man im allgemeinen nicht über Physik. Sie haben ein gemeinsames Hobby.«
    Da horchten sie. »Ah, ich verstehe«, meinte Kirk. »Es geht um irgendeine Literatur.«
    »Wenn du’s so nennen willst. Amerikanische Detektiv-Fiktion des zwanzigsten Jahrhunderts; nach dem, was sie sagten, bevor du kamst, nehme ich an, dieser Charvat verteidigt einen Autor namens Hammett, und Atheling zieht einen späteren Schriftsteller namens Chandler vor.«
    Kirk zuckte die Schultern. »Der einzige, von dem ich je etwas gehört habe, ist dieser Sherk … äh, Sherlock Holmes. Daß man sich um solche Belanglosigkeiten so in die Hitze reden kann.« Er schaufelte den Rest seines Rühreis auf ein Stück Toast. »So sind eben die Leute mit ihren Hobbys, glaube ich.«
    »In diesem Fall glaube ich, ist es mehr eine Sache zwischen Charvat und Atheling.«
    Kirk hob die Brauen. In einem Sternenschiff gibt es immer allerhand Gerüchte, und davon lebt es mehr oder weniger. Auch der Kapitän ist da nicht immun.
    »Ich habe mit Follett gesprochen«, sagte McCoy leise. »Die kennen einander alle von der Akademie her, ziemlich gut sogar. Atheling war ein junger Instruktor, als Charvat die Akademie besuchte, einer der besten in jedem Fach. Charvat wollte auch Lehrer werden, war es auch für ein paar Jahre, aber dann ging er doch lieber in den Raumdienst.«
    »Das kann ich ihm nicht verdenken«, sagte Kirk.
    McCoy nickte. »Er hat seine Sache gut gemacht, aber es läßt sich nicht leugnen, daß Atheling besser daran tat, in der Akademie zu bleiben.«
    »Na und? Da vergleichst du doch Äpfel und Orangen.«
    »Richtig, außer du bist zufällig der Apfel. Und Follett kompliziert alles nur noch.«
    »Immer die Frauen … wie denn?«
    »Hm. Das ist aber nur meine Meinung.«
    »Als Student der menschlichen Rasse?«
    »Als ein Mensch mit zwei Augen. Follett ist vor zehn oder zwölf Jahren durch die Akademie gelaufen …«
    »Graduierte vor elf Jahren«, warf Kirk ein. »Zweite in einer Klasse von 286.« Kirk kannte seine Offiziere.
    »Natürlich. Atheling war voller Professor und damals auch Abteilungsleiter; dann wurde er Thesenberater. Fast zwei Jahre lang haben sie eng zusammengearbeitet.«
    »Und du meinst, sie waren – äh …«
    »Nein, kein Liebespaar. Ich denke, es ist eher ein Fall von Heldenverehrung.«
    »Und Charvat?«
    »Nun ja, Follett ist diskret. Aber sie waren es oder schickten sich gerade an, intim zu werden.«
    »Mir erzählt niemand je etwas.«
    »Es geht dich auf diesem Schiff ja auch nicht alles etwas an, Jim.«
    »Das sagst du.«
    »Willst du eine Liste? Du würdest dich wundern, was ein medizinischer Offizier …«
    »Nein, nein«, wehrte Kirk ab, »das Leben ist auch so schon viel zu kompliziert.« Er trank seinen Kaffee aus. »Ich überlege nur … Eigentlich sollte ich mal dem Professor ›hallo‹ sagen. Aber ich möchte auch vor dem Abendbriefing noch ein bißchen schwimmen.«
    »Nein, das tust du nicht, Jim. Nicht schwimmen, nicht palavern. Du hast Zeit für ein Dreistundennickerchen.«
    »Ah, Bones, so hör doch auf, immer die Glucke zu spielen.«
    »Das meine ich ernst. Im Moment spürst du’s noch nicht, aber es wird dich bald einholen.«
    »Eine andere Lage vorausgesetzt, würde ich dir sogar recht geben. Aber das ist eine Routine …«
    Der Interkom meldete sich. »Captain Kirk.«
    »Im Messeraum, Mr. Sulu.«
    »Sir, würden Sie bitte zur Brücke kommen? Wir brauchen Ihre Meinung zu einer möglichen Kursänderung.«
    »Kann es ein bißchen warten, Mr. Sulu?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann komme ich sofort.« Er stand auf. »Ich seh’ mal zu, daß ich auf dem Weg nach oben ein bißchen schlafen kann, Bones.«
    »Du siehst besser zu, daß Spock dich ablöst, falls es eine lange Sitzung wird.«
    »Sobald ich merke, daß ich auseinanderfalle, wird’s getan«, versprach Kirk, und als er wegging, rief Sulu gerade Andre Charvat aus.
     

 
2.
     
    Charvat und Kirk trafen am Turbolift zusammen. »Guten Morgen,

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