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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sprungleistung beeinträchtigt. Hern warf sich über den Hals des Macais, während das Tier hektisch an dem bröckelnden Rand strampelte und schließlich sein Gewicht soweit verlagern konnte, daß es das Gleichgewicht wiederfand. Das Macai kroch in Sicherheit und trippelt geziert zu Serroi, wo Hern sich wieder in den Sattel schwang Jenseits des Grabens vernahmen sie ein frustriertes Brüllen Die Sleykynin hatten keine Möglichkeit, es ihnen nachzutun ihre Macain waren zu erschöpft, und ihre Rüstungen machte die Reiter sogar schwerer als Hern.
    Ein kurzer Speer flog summend an Serroi vorüber und bohrt sich in die Erde. Hern tätschelte sein bebendes Reittier an der Schulter und trieb es zu leichtem Galopp an. Sorgenvoll registrierte er den stoßweisen Atem des Tieres. Serroi blickte erschreckt über die Schulter zu den Sleykynin. Zwei von ihnen standen am Boden mit Wurfstangen in Händen. Sie sah gerade wie der zweite ausholte. Der Speer zischte schneller als jedem Pfeil durch die Luft auf Hern zu. Sie lenkte das Macai zur Seite hörte den Speer an sich vorbeischwirren und vernahm ein Keuchen von Hern. Als sie sich zu ihm umwandte, stürzte er vom Macai – der Speerschaft ragte aus seinem Rücken. Sie hatte gerade noch Zeit für einen Blick auf diese Szene, ehe in ihrem Rücken ein schrecklicher Schmerz aufflammte und auch sie zu Boden fiel.
     
    Beißender Staubgeschmack in Nase und Mund. Eine unnachgiebige, harte Masse unter ihrem Körper. Sie blinzelt, setzt sich auf und stößt auf einen Widerstand, der so klebrig wie Sirup ist. Es klingt wie ein leichter Knall, als sie ihn durchstößt und aufsteht.
    Zuerst kann sie nichts sehen, es ist sehr dunkel. Keine Monde. Sind denn die Wolken wieder aufgezogen? Dann kommt es ihr vor, als könnte sie eine Gestalt in der Dunkelheit erkennen, eine lange, schlanke Gestalt, die sie hoch überragt. Sie blinzelt und wünscht, sie könnte deutlicher sehen. Sie ist jedoch nicht verängstigt, was sie sehr überrascht, denn sie kann sich vage an einen Augenblick höchster Furcht und schrecklichsten Schmerzes erinnern. Mit ihrem Wunsch sieht sie auch schon besser, so als bedürfte es nur ihrer Willenskraft, damit sie etwas bekommt. Sie sieht eine hübsche Frau mit ernstem, hübschem Gesicht wie eine der Jungfrauenschnitzereien im großen Tempel von Oras, doch diese Vision hält nur einen Augenblick lang an, das Bild verblaßt oder ändert sich oder hat niemals existiert. Vor ihr befindet sich ein dunkler Rumpf nahe am Boden. Sie blinzelt. Reiki janja sitzt mit überkreuzten Beinen auf der kalten, steinigen Erde. Die Janja nickt. Serroi fliegt auf sie zu, weil sie sich zuerst über das Wiedersehen freut, doch dann ist sie erstaunt, weil sie überhaupt nicht vorwärtskommt. Sie blickt an sich hinab. Sie ist nackt. Sie schlägt die Hände vors Gesicht und schämt sich, vor ihrer Freundin nackt zu sein. Sie ist verwirrt. Sie erinnert sich nicht, sich ausgezogen zu haben. Sie streckt die Hände aus und betrachtet sie. Sie kann durch sie hindurch den Boden sehen. Sie träumt. Wie schon zuvor. Nun hat sie plötzlich Angst. Vor ihr sitzt Reiki janja, dessen ist sie sicher, dann wieder nicht, und blickt Reiki bekümmert an, versucht in sie hineinzublicken und vermag es doch nicht. Plötzlich wird die Erinnerung an den Schmerz deutlicher, und sie blickt auf das zurück, was sie hinter sich gelassen hat. Im kalten, unbarmherzigen Morgenlicht sieht sie ihren Körper über dem von Hern liegen, und aus beiden Rücken ragen kurze Speerschäfte. Ihr stockt der Atem, und sie schwebt wieder über sich selbst. Sie sieht Spuren im Staub um ihrer beider Körper die Fußabdrücke der Macain, die um sie herumführen. Ihr Waffengürtel ist fort. Ihre Reittiere sind fort. Herns Schwert ist fort. Die Sleykynin haben sie für tot gehalten und liegengelassen, wie sie plötzlich begreift. Sie schaut wieder Reiki an »Bin ich tot?«
    »Noch nicht. Nicht ganz.« Reikis Stimme klingt ruhig, besänftigend.
    Serroi kniet nieder. Die Janja hat recht. In beiden Körper brennt Leben, in ihrem verlassenen und in Herns, wenngleich das Feuer nur noch schwach glimmt. Sie packt den Speerschaft um ihn aus ihrem Körper zu ziehen, doch ihre Hände si kraftlos. »Greif tief hinab«, sagt die Janja.
    »Wie?« Serroi betrachtet den Schaft hilflos. »Ich versteh nicht.«
    Reiki kniet neben sie, bückt sich unter großen Mühen und vielen leisen Klagen und drückt ihre Hände auf Serrois grün Glasfüße. »Greif tief in die

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