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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Männchen mit langen, dünnen Armen, Krallen anstelle von Füßen und lederartigen Flügeln mit zartem, graubraunem Fell. über seinen Ohren und an den Außenseiten der Gliedmaßen büschelte sich längerer Pelz in graubraunen Fransen. Hinter ihm, weiter oben an der Böschung, konnte sie weitere Flugwesen erkennen, von denen ein paar fast ins Wasser tauchten und andere von Ufer zu Ufer schwirrten. Während sie ihnen voller Verwunderung und lachend zusah, fühlte sie, wie Hern von ähnlichen Empfindungen bewegt wurde. Fast schien es, als würde sie mit ihm eine kurze Gedankenverbindung aufnehmen. Sie verhielten sich beide ganz still und beobachteten die Flugmanöver des kleinen Wesens mit lockerer Aufmerksamkeit. Es schwirrte über ihren Köpfen hin und her. Nachdem der Kleine etwas Mut gefaßt hatte, schlug er etwas langsamer mit seinen Flügeln, schwebte näher hinzu und wurde noch kühner, als sie keine bedrohlichen Bewegungen unternahmen, ja, sich überhaupt nicht rührten. Seine runden, dunklen Augen strahlten vor Lebhaftigkeit, Neugier und Intelligenz. Er schürzte die kleinen Lippen und stieß ein paar hohe summende Laute aus. Serroi mußte sich zwingen, bei diesen Geräuschen still sitzenzubleiben. Sie hatte eine bestimmte Ahnung, daß es sich um eine Sprache handelte und nicht nur um tierische Laute. Diese Vermutung verstärkte sich noch, als sie fühlte, daß Hern ebenso dachte.
    Nun stieß ein anderes Flügelmännchen neben dem ersten herab, es war kleiner und heller, mit cremefarbenem Fell auf den Flügeln und rostroten Büscheln an Armen und Beinen. Er schwebte an ihnen vorüber, zog eine Kurve und flatterte zurück.
    Serroi schob sich ganz vorsichtig von Herns Schulter fort, bis sie aufrecht saß. Bei ihrer ersten Bewegung schreckten die fliegenden Männchen auf und schlugen heftig mit den Flügeln. Sie segelten weiter fort und höher hinauf. Aus einer sicheren Entfernung beobachteten sie dann, wie Serroi die Hand mit nach oben gewandter Handfläche ausstreckte. »Freund«, sagte sie und sang das Wort fast. Gleichzeitig versuchte sie eine so herzliche Freundlichkeit zu zeigen, wie es nur möglich war. »Freund«, wiederholte sie, wohl wissend, daß sie das Wort nicht verstehen würden, doch in der Hoffnung, daß sie es als Wort erkannten. »Freund.«
    Sie kreisten weit über das sprudelnde Wasser, zogen sich fast auf die andere Seite des alten Wasserlaufs zurück und flatterten einige Sekunden lang wild mit den Flügeln. Dann segelten sie wieder in der Luftströmung über dem Flußbett dahin. Sie schwebten langsam näher, als die Beruhigung, die sie verströmte, auf sie zu wirken begann. »Freund«, sagte sie noch einmal.
    Während sie immer wieder hin- und herflogen, beobachteten wachsame Augen Serroi, dann vernahm sie ein gedämpftes Piepsen von dem dunkleren Flugmännchen. Sie brach ihre Bemühungen (nach einem letzten Freudenausbruch) ab und beugte sich nach vorn, um angespannt zu lauschen. Nach paar Wiederholungen hörte sich das Piepsen wie zwei Wo an. »Kreechnii asiee«, sagte er – oder schien es zu sagen. »Kreechnii asiee«, wiederholte Serroi, sprach mit ganz hohe Stimme und versuchte das Trällern zu imitieren.
    Die Flugwesen brachen in Gelächter aus. Mit schlagend Flügeln und großen, weitausholenden Schleifen brachten ihre Freude zum Ausdruck. Dann schwebten sie wieder vor ihr. Das dunklere Männchen schlug sich an die Brust und mußte dann kräftig mit den Flügeln schlagen, weil die Geste sein Gleichgewicht gestört hatte. »Pa'psa«, quiekte er. Das zweite Männchen strich an ihm vorüber und streifte gefährlich di an Serrois Locken vorbei. »Soug'ha«, kreischte er, sobald sich in sicherer Entfernung befand.
    Serroi schlug an ihre Brust. »Serroi«, sagte sie wieder hoher, leicht trällernder Stimme.
    Die winzigen Männchen kicherten im Flug. Ihre Possen weckten in Serroi eine entsprechende Fröhlichkeit. He Hand lag warm auf ihrer Schulter, seine Finger liebkosten zart und langsam. Sein Lachen mischte sich in das ihre und ergab eine Art gedämpfter Musik für den Lufttanz, der sich ihnen abspielte.
    Der Pa'psa streckte sich und schwebte näher heran, um an ihr vorüber auf Hern zu deuten. »Queem heeruu?«
    Hern kicherte. »Hern«, stellte er sich vor.
    Serrois Magen knurrte. Pa'psa und Soug'ha schwatzten aufgeregt. Sie lachte, als Pa'psa seinen Bauch rieb und nickte, um ihm zu zeigen, daß er das Geräusch richtig gedeutet hatte, »Hungrig«, sagte sie. Schwarze Augen

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