Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
beobachteten sie eine Augenblick mit großem Interesse, dann schossen die beiden Flugmännchen davon. Sie lehnte sich lachend an Hern.
    Seine Hand schmiegte sich warm und zärtlich um ihren Nacken. Er gähnte. »Gehört das zu der unkontrollierbaren Magie, von der du erzählt hast?«
    »Ich weiß nicht. Keiner weiß so recht Bescheid, was hier oben los ist.« Sie genoß sein Streicheln. »Das tut gut.«
    »Mmmm. Tiere sind es nicht.«
    »Nein.« Sie seufzte vor Wohlbehagen, runzelte plötzlich die Stirn und fuhr hoch. Sie griff nach dem Beutel, zog die Lederschnur über den Kopf und öffnete ihn.
    »Was ist los?« Als sie den sanft glühenden Kristall musterte, kam es ihr so vor, als reagierte Hern ebenfalls auf den Anflug von Panik, den sie mit ihrem Vorgehen ausgelöst hatte. »Erinnerst du dich noch, was mit dem Norit, den du getötet hast, geschah, als ich ihn berührte?«
    »Ja. Und?« Er stieß sich von der Böschung ab, sein Blick ruhte auf ihren Händen.
    »Ich möchte kein Risiko eingehen. Das habe ich eben ganz vergessen.« Sie zog den Stiefel unter ihrem Gürtel hervor und holte das Silberdöschen heraus. Sie sah Hern dabei an und bemerkte verwundert, wie er nachdenklich den im Beutel schimmernden Kristall betrachtete. »Hier oben ist
wirklich
alles anders.« Sie schloß den Tajicho in das Döschen, steckte es in den Beutel und zog den Verschluß zu. »Eigentlich dürftest du den Tajicho gar nicht wahrnehmen.«
    »Aha.« Er lehnte sich an den Hang zurück und gähnte schläfrig. »Ich dachte schon, es wäre etwas Ernstes.« Er grinste über ihr entrüstetes Schnauben. »Was glaubst du, wohin die Flugmännchen verschwunden sind?«
    »Keine Ahnung.« Sie zog sich die Lederschnur über den Kopf, hielt den Beutel aber weiterhin fest, durch den sie deutlich die scharfen Kanten des Döschens fühlte. Sie war verängstigt – ein klein wenig verängstigt. Es war eine eigentümlich entfernte Angst, so als ob eine Eigenheit der Hochebene eine Grenze zwischen ihr und ihm, dem Gegenstand ihrer Furcht, zöge. Sie holte zischend zwischen steifen Lippen hindurch Luft, löste die Finger vom Beutel und ließ ihre Hand auf den Oberschenkel sinken. Sie fühlte sich ohne die direkte Berührung des Tajichos plötzlich nackt und beraubt. Alles tat ihr weh, so als hätte man sie geschlagen. Sie rieb sich mit dem Daumen über die Lippe
Entzugserscheinungen,
dachte sie. Sie lachte, doch ihr Lach verlor sich, als sie darüber nachzudenken begann, wie sehr das doch der Wahrheit entsprach.
    Ein herrischer Ruf riß sie aus ihren Gedanken. Pa'psa schwebte über ihr und umklammerte mit kleinen, dreifingrigen Händen den Hals eines dicken, orangebraunen Flaschenkürbiss Soug'ha folgte ihm mit einem zweiten Kürbis. Das dunkle Männchen schwebte herab, bis es sich gerade noch außer Reichweite befand. Serroi saß ganz still und fragte sich, was wohl geschehen würde.
    Plötzlich kicherte Soug'ha, rauschte an Pa'psa vorbei und streifte Serrois Kopf, so daß eine seiner Flügelspitzen ihre Na berührte. Als er über ihrem Schoß flatterte, ließ er den Kürbis fallen. Mit großem Gekicher schoß er in steilem Winkel und kräftig ausholenden Flügeln wieder in die Luft. Pa'psa koch vor Wut über Soug'has Dreistigkeit. Er warf seinen Kürbis neben den anderen und jagte hinter Soug'ha her. Mit eine kräftigen Tritt ließ er den jüngeren Mann ins Taumeln gerate daß er hektisch mit den Flügeln schlagen mußte, um sei Gleichgewicht wiederzuerlangen. Er ließ den gezüchtigt Soug'ha zurück, kehrte um zu Serroi und schwebte dicht vor ihr. Der Blick seiner schwarzen Knopfaugen strich über Gesicht. Er streckte die Hand aus und berührte ihre Wang Die winzigen Nägelchen ritzten ihre Haut, ohne ihr wehzutun, doch sie spürte wohl, wie scharf sie waren. Für einen kurzen Augenblick ließ er sich auf ihrem Knie nieder (sie war sehr froh, daß sie daran gedacht hatte, den Tajicho wegzupacken, obgleich hier oben vielleicht nichts geschehen wäre), und seine harten Krallen bohrten sich durch den dünnen Wollstoff ihrer geborgten Hose. Dann schoß er auf und davon, bis er sich in einigem Abstand über ihrem Kopf befand. Dort oben kreiste er mit ausgesprochen zufriedenem Gesichtsausdruck. Soug'ha flog niedergeschlagen und bedrückt hinter ihm, nachdem der Ältere seine Tollkühnheit so weit übertroffen hatte.
    Serroi rieb sich den Magen, als er wieder knurrte. »Shiapp-shap«, schrie Pa'psa. »Shiapp.« Er segelte herunter, schwirrte über Serrois

Weitere Kostenlose Bücher