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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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wegziehen und versuchen, bei einem anderen Tarom unterzukommen.«
    »Würden sie damit wohl Erfolg haben?«
    »Vermutlich nicht. Aber die meisten Taroms, die ich kenne; sind ähnlich wie Pap.« Tuli betrachtet finster den nickenden Kopf ihres Macais. »Höchstwahrscheinlich müßten sie ver hungern, wenn sie das Land so verlassen müßten. Die Häusler, meine ich. Sie könnten sich nirgendwo hinwenden.«
    »Und die Menschen mögen keine Veränderungen. Wenn du darüber nachdenkst, Tuli, haben sich die Verhältnisse in der Ebene seit mehreren hundert Jahren nicht verändert.«
    »Bis jetzt«, antwortete Tuli.
    »Bis jetzt, ja. Wenn du jetzt noch dort oben wärst, Tuli, was. würdest du dann am liebsten wollen?«
    »Ein gewisses Mitspracherecht darüber, was mir widerfährt, Daß man mir nicht sagt, ich soll laufen und spielen gehen wie ein braves Kind, den Mund halten und tun, was man mir befiehlt.« Zuerst sprach Tuli ohne nachzudenken, einfach nu
    als Antwort auf Ranes Frage. Als sie jedoch hörte, was sie selbst' sagte, verstummte sie und starrte Rane an. »Oh.«
    »Hast du damit nicht deine eigene Frage beantwortet?«
    »Oh, du bist raffiniert, das bist du.« Tuli nickte. »Ich verstehe jetzt, was Pap meinte. Maßstäbe setzen.« Sie sprach ernst, ziemlich stolz auf sich, blickte dann schüchtern zu Rane und errötete, als die Exmeie sie breit angrinste. »Stimmt es denn nicht?«
    »Doch, genau.« Rane wischte sich mit einem Tuch, das sie aus ihrer Jackentasche zog, über die Stirn. »Verdammt, es ist noch keine Stunde seit Sonnenaufgang vergangen, und sieh dir an, wie heiß es ist. Um die Mittagszeit werden wir zwei Stunden rasten müssen.« Sie tupfte mit dem Tuch ihr Gesicht ab und stopfte es in die nächste Öffnung ihrer Bluse. »Alles in allem, Tuli, würde ich sagen, daß die nächsten hundert Jahre eine schwere Zeit für die Ebene werden, selbst wenn wir diese Auseinandersetzung gewinnen. Es mag durchaus so lange dauern, bis sich wieder alles beruhigt hat.«
    Tuli leckte sich über die Lippen und dachte an den Wasserbeutel neben ihrem Knie, doch sie wollte nichts sagen, ehe Rane nicht davon anfing. »Weißt du, ich glaube, Pap hat sogar seinen Spaß. Klar, er findet es auch schrecklich, aber wenn er gerade nicht ans Tar, die Aglim und all das denkt, dann... nun ja...« Sie schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, er hat sich gelangweilt. Auf dem Tar. Es lief alles zu glatt.«
    »Oh.«
    Die Wolken waren verschwunden, und die geschwollene Sonne stand deutlich über dem Horizont. Sie ritten direkt auf sie zu und mußten die Augen abwenden und statt dessen auf das welke Gras oder das dürre Gesträuch über dem Boden richten. Hier standen mehr Bäume, große Brellims mit ausladenden Ästen, an denen die Blätter zu faulen begannen, schlaff und runzlig an ausgedörrten Stengeln hingen und nach Verfall rochen. Es war ein feuchter, modriger, übelkeitserregender Geruch. Die Stille um sie herum war unheimlich, als ob rings umher alles gestorben oder weggezogen wäre bis auf Gras, Büsche und Bäume, die nicht fortziehen, sondern nur langsam und häßlich sterben konnten.
    »Glaubst du, ich könnte schwanger sein?«
    Rane blinzelte, drehte sich zu Tuli um und schaute sie aus erschreckt glänzenden, grünen Augen an. »Woher soll ich da wissen? Möglich ist es wohl schon.«
    »Oh.« Tuli kaute auf ihrer Unterlippe und blickte finster in Leere. »Wie kann ich das feststellen?«
    »Warte bis zu deiner nächsten Regelblutung. Wenn sie komm ist alles in Ordnung, wenn nicht, wäre es nicht gut.« »Heilige Jungfrau, bis dahin sind es noch zwei Wochen. Mich ich so lange warten?«
    Rane verzog das Gesicht, weil sie nicht allzu glücklich übe dieses Gespräch war. »Ich bin keine Heilerin, Tuli.« Plötzlich grinste sie. »Ich hatte dein Problem niemals.«
    Sie machten sich an den Abstieg eines weiten Hanges zu Hochstraße hinunter, einem schnurgerade von Norden nach Süden verlaufenden, schwarzen Streifen, der hin und wieder zu sehen war, wenn nicht gerade dicke Baumgruppen die Sich behinderten. Doch die Straße lag noch über eine Stunde entfernt. Tuli betrachtete gedankenverloren das samtene Schwarz des Straßenbelags.
    »Nicht von ihm.«
    »Was ist, Tuli?«
    »Nicht von Fayd. Ich will sein Kind nicht.«
    Rane fuhr sich mit den Fingern durch die strohblonde Mähne. »Wahrscheinlich hast du gar keinen Anlaß, dir Sorgen zu machen.«
    »Tja, wahrscheinlich!« Tuli warf Rane einen verstohlenen Blick zu. Die Exmeie hatte etwas

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