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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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während wir dort sind und warte was du davon hältst.«
     
    Sadnaji. Sie ritten kurz nach Mitternacht durch den Ort, weil Rane sich einen Eindruck verschaffen wollte, wie es aussah, ehe sie sich mit ihrem Freund unterhielt. Es war heiß und finster. Die Luft war drückend, und es lag eine Schalheit in ihr, als hä die angeschwollene Sonne bei Tag und die Wolken bei Nacht Sadnaji gelastet, bis es buchstäblich ausgepreßt war. Leblos es war, wirkte es wie ein alter, spinnwebenüberzogener Topf einem Keller, dessen Inhalte steinhart und nahezu unkenntlich geworden waren. Leblos. Kein Licht. Nirgendwo Lichter, nicht einmal über der Gasthaustür. Kein Laut, nicht einmal die Rufe von jagenden Kankas oder das Summen von Nachtinsekten. Macain waren unruhig und atmeten heiser, als fänden auch diese stickige Luft ungenießbar. Sie zuckten schon beim Klang ihres eigenen Getrappels zusammen. Tuli schaute sich sorgenvollen, großen Augen um und konnte gar nicht glaub was sie sah und fühlte. Nicht einmal Cymbank hatte einen schrecklichen Eindruck gemacht, als sie das letzte Mal dort gewesen war, aber, so rief sie sich ins Gedächtnis, das lag nun auch schon über einen Monat zurück, und vermutlich war do inzwischen »alles« schlimmer, alles, was die Menschen einander antaten. Sie ritten ohne anzuhalten durch Sadnaji. Beide atmeten leichter, als sie den großen, alten Gasthof passiert hatten, der selbst im Dunkeln so jämmerlich aussah, als versänke er langsam in der Fäulnis der Verlassenheit.
     
    Elfenfalter tanzten strenge, kleine Muster über den traurig versickernden Wassern des Sajin. Rane warf ihnen einen kurzen Blick zu und wandte sich mit einem Seufzer wieder ab.
     
    Die Sonne stand eine Stunde am Himmel, als sie an einem Aussichtspunkt auf der höchsten Schleife der Zickzackkurve anhielten.
    Das Tal glühte schon vor Hitze. Die Felder brannten gelb, braun und schwarz, der Süden verlor sich im gnadenlosen Schimmer gelbflimmernder Hitze. Trocken – trocken wie alte Knochen. Unfruchtbar. Tot – so wirkte es auf Tuli. Die Bäume starben, standen verkohlt in den Obsthainen. Nichts regte sich, nirgendwo. Die im umherwehenden Sand und der flimmernden Luft schwer erkennbaren Gebäude waberten vor Hitze, die Steine selbst schienen zu brennen. Ein träger, matter Wind blies Tuli ins Gesicht. Er war so heiß, daß er ihr beim Atmen fast die Lungen versengte. Entsetzt wandte sie sich zu Rane um.
    »Es ist schlimm«, konstatierte Rane mit heiserer Stimme. »Aber nicht so schlimm, wie es aussieht.« Es kam Tuli vor, als drückte die Exmeie eher ihre Hoffnung als wirkliche Erleichterung aus, aber Rane drehte sich um, ehe Tuli das sagen konnte, und machte sich an den Abstieg zur Talsohle.
     
    12
DIE MISSION
    Auf der Hochebene – am fünften Tag
    Hern steht vor ihr. Er hält ihre Hände. Seine Augen sind geschlossen. Er lächelt ein ganz klein wenig. Serroi stößt tief in das Muttergestein vor und ruft seit Ewigkeiten dort ruhendes Wasser an die Oberfläche. Die Kälte ist schmerzhaft. Herns Finger klammern sich zitternd um die ihren. Sie fühlt, daß er Schmerz empfindet. Als er plötzlich die Augen aufschlägt, sieht sie sich selbst in seinen Augen, sieht den entsetzten und furchtsamen Ausdruck in ihrem hageren Gesicht. Dann ist das Bild auch schon verschwunden – es hat nur einen Herzschlag lang gedauert.
    Am selben Tag, viel später
Serroi lehnte an Herns Schulter. Er hatte die Beine lang ausgestreckt und lehnte mit dem Rücken am Hang des alten, seichten Schwemmlandes. Seinen Arm hatte er um ihre Schultern gelegt. Er war entspannt, zufrieden, summte ein einfaches, fas melodieloses Lied, das einen angenehmen Gegensatz zum Rauschen des Wassers bildete, das an ihren Füßen vorbeisprudelte. Allmählich füllten sich die Kieslöcher, die Fluten in Regenzeiten ausgeschwemmt hatten. Sie ignorierte den Hunger, der in ihr zu nagen begann, und genoß ihre Trägheit so sehr, daß sie sich nicht aufrappeln konnte, um nach ein paar zähen Wurzelknollen zu graben.
    über ihnen blitzte etwas Graues auf. Serroi lehnte ihren Kopf träge auf Herns Schulter, damit sie den kleinen, grauen Flieger deutlicher sehen konnte. Sie hielt ihn zuerst für eine Art Passar, den das frische Wasser angezogen hatte, und erinnerte sich fast im gleichen Augenblick, daß sie hier oben keine Passare und nicht einmal die am Boden umherhuschenden Wildoadats gesehen hatte. Sie blinzelte.
    Das merkwürdige kleine Geschöpf schwebte über ihr, ein winziges

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