Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde
tätschelte seinen Hals, während es gier'. das kühle Wasser trank.
Als der Trog voll war, knüpfte Teras den Körnersack los, de Rane ihnen geschenkt hatte, und schob sich dazu an Tu vorbei. Er wirkte auf sie sehr finster und verschlossen. Dann bemerkte sie, daß er sie ansah, ihr nicht in die Augen schaute sondern immer wieder scheu herüberblickte wie ein Chiniwelpe, der sich danebenbenommen hatte. Wahrscheinlich schämt er sich und wußte nicht, wie er sie nun wieder anspreche sollte. Die Kälte unter ihren Rippen ließ nach. Sie grinste ihn an und führte ihr störrisches Reittier zu dem Haufen Getreide den er für die beiden ausgeschüttet hatte. Er lächelte zaghaft zurück und trat unter die Bäume. Er setzte sich auf eine dicke Wurzel, lehnte sich an den schartigen Spikulstamm und beobachtete die Hochstraße.
Tuli setzte sich rittlings auf die Wurzel eines benachbarten Spikul, stützte die Arme auf, schloß die Hände um das rauhe Holz und beugte sich nach vorn. »Wirst du denjenigen er kennen?«
Teras lehnte den Kopf gegen den Stamm und schloß die Auge Er kratzte sich langsam am Oberschenkel, so daß seine Fingernägel Spuren in dem schweren Stoff zogen. »Ich glaube schon.«
»Wie lange wollen wir warten?«
»Vielleicht eine Stunde.« Er schlug die Augen auf und lächelt ihr träumerisch zu. »Wenn er bis dann nicht hier ist, kommt auch nicht. Und in der Zwischenzeit werden die Macain ausreichend ausgeruht sein, daß wir ein Stück weiterziehen können. Tuli hüpfte ein wenig auf ihrer Wurzel herum und sprang da herunter. Sie streckte, dehnte und drehte sich eine Weile, bis ihr auffiel, daß sie hungrig war. Sie ging zu ihrem Macai. Das Tier leckte gerade die letzten Körner auf, die zwischen harten Grashalmen gefallen waren. Es schreckte zusammen, als sie die Hand auf seine Flanke legte, hielt den Kopf jedoch gesenkt, schlang die Zunge um das Gras, riß es aus und schluckte es. Sie griff in eine Satteltasche und holte ein Päckchen kaltes Fleisch, Brot und Käse heraus.
Nachdem sie es mit ihrem Bruder geteilt hatte, setzte sie sich wieder auf ihre Wurzel, kaute kräftig und beobachtete die vorbeiziehenden Reisenden. Floarins Schritte der letzten Tage hatten offenbar nicht alle in Mijloc so getroffen wie die Menschen in Cymbank.
Als die Sonne sich langsam auf die Gipfel der Zähne der Erde zubewegte und dabei einen Teil ihrer eigenartigen, geblähten, kupfernen Fremdartigkeit einbüßte, unterhielten sich die Zwillinge nur noch spärlich. Mehr schien nun nicht notwendig, da die Risse in ihrer Beziehung (zumindest oberflächlich) geflickt schienen, als hätte es sie nie gegeben. Nachdem Tuli gegessen hatte, stand sie wieder auf, denn sie war zu unruhig, um sich wie Teras auszuruhen. Sie begann den stillen, sonnengefleckten Hain zu durchstreifen, sah zu, wie die kleinen Plapperer über die Baumstämme huschten, die Abasterims hinter fast unsichtbaren Insekten herflatterten und lauschte auf die Wildoadats, die durch Gebüsch, Luftwurzelgeflecht und altes Laubwerk stöberten. Sie fühlte sich etwas erleichtert, weil diese Dinge ihr sagten, daß sich nicht alles zur Unkenntlichkeit veränderte, und schlenderte zu Teras zurück. »Sollen wir noch hinge warten?«
Er blickte angespannt zur Hochstraße. Sein Kopf ruckte ein wenig, als Tuli ihn von hinten ansprach, doch er drehte sich nicht um. »Nein.«
Sie schaute von ihm zu der leeren Straße und trat dann an ihm vorüber, um besser zu sehen. Er hielt sie zurück, indem seine nervöse Hand fest ihren Arm umklammerte. »Warte.« Widerwillig trat sie zurück und blieb neben ihm im Schatten der herabhängenden Äste stehen. Eine einzelne Gestalt ritt langsam auf sie zu. Sie wirkte mager und klein, obgleich sie noch zu weit entfernt war, um die tatsächliche Länge von Armen und Beinen auszumachen. Der Reiter trug eine Kutte, dessen Kapuze er trotz der sengenden Hitze des Spätnachmittags über den Kopf gestülpt hatte. Sein Reittier wirkte schlaksig und ausdauernd mit mächtigen, außergewöhnlich lang Hinterbeinen – so wie es aussah ein Rennmacai aus ein Bergzucht.
Als der Reiter sich auf gleicher Höhe mit ihnen befand, brachte er das störrische Tier zum Stehen. Während es den Kopf zurückriß, auf dem Asphalt scharrte, seitwärts und zurücktänzelte, blickte der Reiter angespannt zwischen die Bäume, und sei Gesicht stand wie ein dunkler Kreis unter der Kapuze. Teras fuhr mit der Hand in seine Jackentasche, holte die Schlinge heraus, legte sie
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