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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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über sein Knie, griff nochmals in die Tasche und faßte nach einem der Steine. Er blieb angespannt sitze und wartete.
    »Der Gong?« flüsterte Tuli. »Nein.« Aber er entspannte sich nicht. »Er funktioniert nicht immer«, wisperte er zurück.
    Das Macai tänzelte nach wie vor herum und schnaubte leise, bis der Reiter es von der Hochstraße den Damm hinab lenkte. De langgliedrige Körper des Mannes bewegte sich geschmeidig im Auf und Ab des Tieres. Er ritt geradewegs auf sie zu, hielt das Macai am Rand des Baumschattens an und hob mit vertrau eckiger Grazie die Hand zu der Kapuze. Noch bevor die Bewegung zu Ende geführt und die Kapuze zurückgeschlagen war, wußte Tuli, um wen es sich handelte. »Rane«, hauchte sie. Teras stopfte die Schleuder in die Tasche zurück. »Warum fragte er.
    »Warum?« Rane zuckte mit den Schultern. »Sagen wir Neugier. Ich wollte ohnehin heute morgen aufbrechen.« Ihr Blick wanderte von seinem Gesicht zu dem Schatten hinter ihm. Sie lächelte Tuli zu. »Was machen die Wundstellen?«
    »Ganz gut.« Tuli schaute Teras an. Er nickte. Rane war ihn gefolgt, niemand anders. »Warum bist du denn nicht direkt uns gekommen? Weshalb hast du gewartet?«
    »Man könnte glauben, ihr habt auf mich gewartet.«
    »Auf irgend jemanden.« Tuli sprach, ehe sie überlegt hatte. Teras' Finger schlossen sich fest um ihren Arm, doch die Warnung kam zu spät.
    »Einer von euch ist wohl besonders empfindsam. Du?« Sie nickte in Teras' Richtung.
    Er wich zurück, bis sich sein Rückgrat gegen den Spikulstamm drückte. Tuli kaute auf ihrer Lippe.
Jetzt ist mir das schon wieder passiert, heilige Jungfrau, daß ich unüberlegt etwas ausgeplappert habe.
Sie drängte sich näher an Teras und drückte seine Hand. Sie spürte, wie er erst erstarrte, sich dann aber entkrampfte und wußte, daß er ihr verziehen hatte. Mit einem knappen widerwilligen Kopfnicken sagte er: »Ich.«
    Rane verschränkte die Arme über dem Sattelrand und lächelte auf die beiden hinab. »Eulenauge und Weitfühler. Ihr gebt ein gutes Team ab.«
    Teras grinste. »Nun ja«, meinte er. »Manchmal.« Er rutschte von der Wurzel herunter. »Du hast Tulis Frage nicht beantwortet.«
    »Ich hatte vorher noch einiges zu erledigen.« Ranes Stimme klang kühl und distanziert. Sie wartete, bis die Zwillinge aufgestiegen waren, dann ritten sie zu dritt zum Damm zurück und trieben ihre Macain zu leichtem Galopp. Die Tiere der Geschwister waren ausgeruht, gut gesättigt und voller Ausgelassenheit, wenn auch nicht so nervös wie Ranes Rennmacai.
    Tuli betrachtete die Exmeie eingehend und fragte sich, warum
sie
ihnen gefolgt und was der eigentliche Grund gewesen war. Sie fragte sich, ob sie jemals eine Antwort auf diese Frage bekämen, eine glaubhafte Antwort anstelle der lakonischen Erklärung, die sie ihnen gegeben hatte. Sie rutschte im Sattel umher und spürte plötzlich wieder ihre Schürfwunden, als hätten Ranes Frage sie erst erneut zu Leben erweckt.
    Die ehemalige Meie ritt näher heran. »Schwierigkeiten?« »Ein bißchen.«
    »Hmmm.« Sie inspizierte Tulis Reittier. »Ein gutes Flachland mit gleichmäßiger Gangart.« Sie machte eine Pause. »Wie steht es mit deinem Gleichgewichtssinn?«

»Was?«
    »Bist du jemals auf Pferchbalken balanciert?«
    »Klar, oft.«
    »Kannst du es gut?«
    »Ganz ordentlich. Warum?«
    »Egal. Versuch mal, die Füße aus den Steigbügeln zu nehmen und die Beine hängen zu lassen. Klammere dich nicht mit den Oberschenkeln fest – halte dich durch die Balance deines Oberkörpers aufrecht. Halte dich am Sattelknauf, wenn du abzurutschen drohst, das müßte ausreichen. Teras.« Ihr Ruf war leise gesprochen, aber nachdrücklich. Teras drehte sich um, sah wie sie langsamer wurden und zurückfielen, brachte sein Macai zum Stehen und wartete auf sie. Als sie ihn einholten, sagte ; Rane: »Wir müssen langsamer reiten. Deine Schwester hat wieder etwas Schwierigkeiten.«
    Teras nickte, ritt neben Tuli und hielt sich bereit, ihr notfalls eine helfende Hand zu reichen. Nachdem sie sich im Satte gewunden hatte, bis sie bequemer saß, trat sie mit den Füße aus den Steigbügeln und versuchte, mit dem Gefühl der Haltlosigkeit zurechtzukommen. Sie schnappte erschreckt nach Luft und klammerte sich an den Sattelrand, als sie sich unweigerlich nach rechts kippen fühlte. Schließlich sackte sie wie ein Getreidesack im Sattel zusammen, ließ die Beine locker baumeln und gab den Körper ganz dem Schaukeln und Wiegen des Macaischritts hin.

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