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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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taten sie ja alle honigsüß. Ihr anderen wißt das ja, aber ich weiß nicht, ob du davon gehört hast, Tesc. Von Hihnir und Inal?«
    »Was ist passiert?«
    »Inzwischen haben wir schon öffentliche Auspeitschungen; das nicht großartig! Ließen Hihnir die Eisen schmieden und selbst die Pfähle errichten. Mitten auf der Wiese. Ich kann dir sagen!« Er spie aus. »Der Deksel kam in alle Läden. Joras und ich waren gerade in der Stadt, um eine Kette zu holen. Wir wollten fürs Schlachten eine neue Winde anbringen. Er befahl uns mitzukommen, und wir ritten hinterher, ohne zu ahnen was uns da erwartete. Wir bekamen keine Ketten, sonder mußten zusehen, wie der Schmied und sein Geselle an dies elende Stange gehängt und bis aufs Blut gepeitscht wurden Jeder einzelne aus dem Ort wurde dazugetrommelt. Und mußte sich anhören, wie der Agli darüber herzog, was natürlich und was unnatürlich wäre, bis mir fast der Kragen platzte. Da führten sie die beiden zum Haus der Buße, wo sie ihnen beibringen wollten, normal nach Soärehs Stil zu leben. Seitdem sind sie nicht mehr gesehen worden, und niemand, einschließlich mir, hat den Mut aufgebracht, sich nach ihnen zu erkundigen. Ich kann mit ihrer Lebensart nichts anfangen, aber bei den heiligen Brüsten, sie leben hier seit vierzig Jahren und habe keinen jemals gestört.« Er scharrte mit den Füßen auf dem Boden und hustete wieder. »Ich weiß nicht, wie das alles noch enden soll.«
    »Ich würde gern wissen, was aus Hern geworden ist. Er mag zwar ein fauler Dicksack sein, aber so etwas ließe er nicht zu.« Ein paar Atemzüge lang herrschte drinnen Schweigen, dann ragte Tesc: »Erinnert ihr euch an Rane, die Meie?« Es ertönten ein paar kratzende Geräusche, als die Männer sich rührten, und ein oder zwei grunzten zustimmend. »Sie hat erzählt, der Biserica hätte ihn aufgenommen, nachdem Floarin die Soldaten auf ihn gehetzt hatte. Er würde jetzt dort im Pförtnerhaus wohnen.«
    Wieder Stille.
    »Hern soll ganz gut im Umgang mit dem Schwert sein, sagt man.« Vrom kicherte trocken. »Ich würde mir höchstens in den Fuß schneiden.«
    Buhn schlug mit der flachen Hand gegen die Mauer. »Was verstehen wir schon vom Kämpfen und solchem Zeug? Dafür hatten wir schließlich die Domnors. Vielleicht sollten wir einen zu Hern schicken, ihn zu fragen, was wir tun sollen.«
    »Das wäre möglich.« Tesc klang müde. »Ich selbst kann nicht warten, ehe ich etwas unternehme. Ich habe Mäuler zu stopfen und Unterkünfte zu bauen. Das muß erledigt sein, bevor der erste Schnee fällt.«
    »Sofern er fällt.« Vonnyrs düstere Stimmung steckte die anderen an. Wieder herrschte Schweigen in dem kahlgeplünderten Unterrichtsraum.
    Plötzlich setzte sich Teras auf und runzelte voller Konzentration das Gesicht. Tuli hörte auf, mit ihren beiden Steinen zu jonglieren und hielt sie fest in der schwitzigen Hand. »Was ist los?« flüsterte sie. »Der Gong?»
    »Hmm.« Er rieb sich heftig die Augen und blickte sie finster an. »Jemand schnüffelt hier herum, zumindest glaube ich das«, flüsterte er. »Falls sie gelauscht haben... sieh dich mal um, ja?« Er erhob sich rasch. Als sie neben ihm stand, sprach er weiter: »Ich werde Pap und den anderen Bescheid sagen.«
    Sie nickte und lief davon, ging im Bogen um den Brunnen und in den tiefen Schatten unter den Klettergerüsten der Ranken zwischen den geschnitzten Säulen. Sie war von solcher Unruh erfüllt, daß sie froh war, sich bewegen zu können, gleichgültig zu welchem Zweck. Sie trabte zwischen den Säulen dahin, ihre Füße tanzten in und um die Haufen trockenen Laubs, schwebten, wie es ihr schien, völlig mühe- und geräuschlos, und bei aller Verzweiflung kam nun der Frieden der Jungfrau über sie. Sie hatte Lust zu singen und zu lachen, dann trat sie zwischen den Säulen hervor und schob sich langsam an der Vorderwand zum Hauptausgang des Schreins. Fast alle ihre Sinne waren auf die Straße draußen gerichtet. Plötzlich stolperte sie über etwa Weiches und schlug aufs Pflaster, daß sie um Luft ringe mußte und sich die Hände blutig schürfte. Das Geräusch ihres Sturzes kam ihr lauter vor als ein Gongschlag. Sie wirbelte auf allen Vieren um die eigene Achse wie ein erschrecktes Ma und fand sich Nase an Nase mit einem vertrauten Gesicht wieder. »Joras!« wisperte sie. Sie fühlte an der Halsschlagader seinen Puls und atmete erleichtert auf, als sie einen starken langsamen Herzschlag spürte. Sie hockte sich auf ihre Hacken
Ist

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