Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde
möglicherweise an euch oder euren Kindern. Ihr braut nur in die Berge zu reiten, und einer sieht euch, schon holen euch ab. Es wäre gefährlich, wenn sie uns dort nicht in Ruhe ließen, bis wir zu dem von uns gewählten Zeitpunkt zuschlage können. Wir versuchen uns auf alles vorzubereiten.«
Wieder blieben die Männer schweigend sitzen. Vor der Tür saßen Teras und Tuli mit angezogenen Beinen und an die Wand gelehntem Rücken und lauschten, was drinnen berate wurde, beobachteten, wie sich die Wolken zusammenballte und wieder aufbrachen, als ob derjenige, der sie zusammen trieb, irgendwie abgelenkt würde. Tuli wackelte langsam mit den Daumen und warf Teras hin und wieder einen Seitenblick zu. So wie er den Kopf zurückgelehnt und die Augen halb geschlossen hatte, hätte man glauben können, er schliefe, doch sein Körper war so angespannt vor Nervosität, daß sie sic allmählich Sorgen machte. Sie fuhr sich mit der Hand über da kurze, braune Haar, kaute auf ihrer Lippe und überlegte, ob si ihn ansprechen sollte. Nun hatte er die Augen ganz geschlossen und begann mit den Fingerspitzen auf die Pflastersteine zu trommeln.
Drinnen platzte Vrom heraus: »Verdammt, Tesc, man kann das Leben mit denen einfach nicht aushalten. Zwei der faulste Häusler, die man je erlebt hat, du kennst sie, die Schlampe Tin und ihr schwachsinniger Bruder Doddle – seit die die Schwarzhemden tragen, haben sie sogar angefangen zu baden. Hah, Sauber, proper und arbeitsam. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber die waren mir tatsächlich vorher noch lieber Jetzt bekomme ich Gänsehaut, wenn ich sie anschaue.« Er runzelte seine knochige Nase. »Manchmal bin ich so sehr in Versuchung, sie in den Arsch zu treten, daß ich schnell weggehen muß.«
»Ich für meinen Teil bin sauer und verängstigt und weiß nicht, was ich dagegen unternehmen soll«, erklärte Kimor plötzlich. »Hört zu. Gestern nachmittag kam ich von der Vorbereitung zur Lese zurück. Zwei von meinen Häuslerjugendlichen hatten sich in den Heuschober verdrückt und sich dabei erwischen lassen.« Er grinste. »Was soll's, sie sind meine Leute, kein Problem, auch wenn das Mädchen schwanger wird. Dann heiraten sie eben ein bißchen früher, als sie das sonst getan hätte oder verschwindet für eine Weile nach Biserica. Das würde auch nichts schaden.« Er stieß ein tiefes, kehliges Knurren aus. »Aber die Anhänger auf meinem Tar wollten die beiden auspeitschen, beschimpften sie als unmoralisch und sagten, sie wären verdammt, wenn sie nicht bereuten und ihre Lebensweise änderten. Nun, ich ritt also hinzu und wollte wissen, was der ganze Wirbel sollte. Die Kinder rissen sich los und kamen zu mir gelaufen. Verdammt, Tesc, ich dachte schon, diese Idioten, die Anhänger meine ich, würden mit den Peitschen auf mich losgehen! Ich zerrte die beiden ins Haus und sagte ihnen, sie hätten wohl den Verstand verloren, so unvorsichtig zu sein. Ich schickte sie nach Hause zu ihren Eltern und sagte, wenn es sie das nächste Mal überkäme, sollten sie gefälligst dafür sorgen, daß keiner sie beobachtete.« Er schnaubte. »Es kommt noch soweit, daß man sich beobachtet fühlen muß, wenn man mit seiner Frau im Bett liegt. Salah beschwert sich ständig darüber. Sie sagt, es wäre schlimmer, als splitternackt ein Festmahl mit mehreren Gängen zu kochen. Wenn das Fett aus den Pfannen spritzt, gaffen einen auch sämtliche Schmarotzer an. Sie ist ganz schön reizbar geworden.«
Burin lachte und räusperte sich. »Tesc, ich habe so ein Gefühl, als wäre der alte Zeb einer von denen, die du mit in die Berge nehmen mußt. Er trat seinen Rundgang über die Tars wie gewöhnlich an, und einer hat darüber in Cymbank den Mund nicht halten können, bis der Deksel kam, um ihn abzuholen. Der Jungfrau sei Dank, daß der alte Fayar die Gefahr witterte und sich verzog, aber sag mir mal, wie wir alle unsere Kessel geflickt bekommen sollen, wenn die Gardisten auf diese Weise alle Kesselflicker vertreiben. Und der Schuster im Ort hält mit den Schwarzen. Der arbeitet nur noch für die Anhänger. Er schlug auf seinen Stiefel. »Sieh dir das Loch an. Ich wollte gestern ausbessern lassen. Keine Chance. Der elende Hun blickte frömmlerisch drein und sagte, seine Hände seien de Dienst an Soäreh gewidmet. Den hätte ich auch am liebsten den Hintern getreten. Pah!«
»Wenn ihr schon vom Übel redet...« Vonnyrs anpassungsfähige Stimme sank zu den leisesten Tönen herab. »Die erste beiden Wochen
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