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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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hätte Sie gern noch einmal gesprochen.«
    Der große Mann hielt inne und drehte langsam seinen Kopf auf die Seite, als lauschte er einem fernen Geräusch. Dann zeigte er in eine Richtung.
    »Ich gehe dorthin«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie weit.«
     
2
     
    Vier bewaffnete Wärter geleiteten Grayle durch den breiten, hellen unterirdischen Korridor, zwei vor ihm und zwei hinter ihm. Als sie das Abfertigungsbüro beim Tor erreichten, kam Ted auf den Gefangenen zu.
    »Hallo, Mr. Grayle«, sagte er mit erzwungenem Lächeln.
    »Hallo, Ted«, sagte Grayle.
    »Ah – sind Sie wieder in Ordnung, jetzt?« Ted errötete bei seiner Frage.
    »Klar. Dank für alles, Ted.«
    »Nicht der Rede wert, Mr. Grayle. Ich wünschte, ich könnte …« Ted schluckte, riß sich zusammen. »Alles Gute, Mr. Grayle.«
    »Danke. Leben Sie wohl, Ted.«
    Im Abfertigungsbüro wurden seine Finger- und Gebißabdrücke gelesen und verglichen. Nachdem der verantwortliche Leutnant die Identität des Strafgefangenen Nummer 7645-K-3YN-003 festgestellt hatte, nahm er ein Paar Handschellen aus einem Stahlschrank und legte sie um Grayles Handgelenke, während die vier Wärter den Gefangenen umringten. Dann führten sie ihn weiter. Die Stahltüren des inneren Tors öffneten sich, und die fünf Männer betraten eine leere Kammer. Die Torflügel schlossen sich hinter ihnen. Zwei von den Männer drückten auf Knöpfe in entgegengesetzten Ecken des kleinen Raums, und die äußeren Stahltüren glitten zurück. Grayle blickte in eine große Tiefgarage, wo zwei große, graugestrichene Gefangenentransportwagen geparkt waren. Der Fahrer wartete bereits, und als er die Wärter mit ihrem Schützling aus dem Tor kommen sah, öffnete er die Hecktür eines der beiden Wagen. Ein Wärter stieg in das fensterlose Abteil und ließ Grayle nachkommen. Ein zweiter Wärter ging an Bord und schloß die Tür. »Du sitzt hier.« Der Wärter zeigte auf eine niedrige Bank an der Rückwand des Fahrerhauses. Als Grayle gehorcht hatte, wurde eine Schließstange vor seine Brust geschoben und auf beiden Seiten verankert. Dann nahmen die zwei Wärter ihre Plätze an den Seitenwänden ein. Jeder drückte einen Knopf in der Armlehne seines Sitzes.
    »In Position«, sagte einer. Grayle hörte ein leises Geräusch und sah eine Bewegung des kleinen Glasprismas, das in die Decke eingelassen war. Es drehte sich langsam, bis es den ganzen Raum aufgenommen hatte. Einen Moment später startete der Turbinenmotor mit gedämpftem Heulen.
    Grayle fühlte den Wagen anrollen und die Rampe zur Oberfläche hinauffahren. Das Motorengeräusch veränderte sich, als sie ins Freie kamen. Der Fahrer erhöhte die Geschwindigkeit, und Grayle wußte, daß sie auf der Straße waren, die die Inseln miteinander verband. In sechs Minuten würden sie über die Boca Ciega kommen, den tiefen Tidenkanal, der von einer einspurigen Brücke überspannt wurde. Grayle spannte sich und zählte schweigend die Sekunden ab.
     
3
     
    Als die Wetterstation Miami den Satelliten verständigte, daß eine Maschine aufgestiegen war und in fünf Minuten das Zielgebiet erreichen würde, hatte der Gegenstand des Interesses einen Durchmesser von ungefähr zwölf Kilometern angenommen. Seine Rotation war jetzt deutlich sichtbar.
    »Ungefähr fünf Minuten für eine vollständige Umdrehung«, sagte Bunny, der Beobachter an Bord des Wettersatelliten. »Das bedeutet eine Windgeschwindigkeit von mehr als hundert Stundenkilometern an der Peripherie.«
    »Miami schaltet uns direkt in den Funksprechverkehr ein«, sagte Fred. Er steckte ein Handmikrophon in eine Wandklemme neben dem Bordlautsprecher. Dann warteten sie.
    Nach einer Weile krachte und knisterte es im Lautsprecher, und die Stimme des Piloten meldete sich klar und laut: »… wird rasch dunkel, aber es ist klar hier draußen, die See ruhig. Unter mir sind einige Fischkutter, halten Kurs auf Key West. Ich gehe auf dreitausend Meter …«
    »Allmählich müßte er was sehen«, murmelte Bunny. »Er ist höchstens fünf Kilometer entfernt.«
    »Hallo, Miami!« Der Tonfall des Piloten hatte sich verändert. »Ich sehe was, einen Tornado, einen Trichter, schwarz wie Pech. Sieht irgendwie komisch aus, mit ganz klaren, scharfen Konturen. Er steht ungefähr vierzig Kilometer voraus, in der Gegend der Sal Cay-Riffe.«
    »Nulldreiundneunzig«, sagte eine andere Stimme. »Gehen Sie auf fünfzehn Kilometer heran. Umkreisen Sie das Ding. Machen Sie von jetzt an Aufnahmen, mit Infrarot, wenn das

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