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Dürre Beweise

Dürre Beweise

Titel: Dürre Beweise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Rebhandl
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ausgehändigt kriegte mit Handtüchern und duftender Gleitcreme drin, lehnte ich mich weit vor zur Schwester, die Frl. Susi hieß und so verdammt heiß aussah, dass auch ich gleich spenden wollte. Aber erst musste Lemmy verabschiedet werden, wir machten winke, winke und schickten ihn in seine Kabine, und als ich ihn dort reingehen sah, langsam und ohne Selbstvertrauen, wusste ich schon, dass das heute etwas länger dauern würde.
    Ich setzte mich also und blätterte im Neonlicht ein paar von den Schöner-Wohnen-Hefte durch, die überall in solchen Wartezimmern herumliegen, aber für meine Wohnung und für meinen Geschmack war da nichts dabei. Der Zeiger der Uhr an der Wand tickte, draußen fielen Schneeflocken, und die eine grüne Pflanze, die dort herumstand und „Raumklima“ schaffen sollte, wuchs langsam vor sich hin, während ich blätterte. Warten war immer so verdammt langweilig, ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen, und bald dachte ich, wenn das noch mein Tag werden sollte, dann musste dringend etwas passieren, in einer Stunde würde es schon wieder finster sein, und dann würde ich vielleicht gar nicht mehr sehen, wie hübsch Frl. Susi war, ich sagte: „Wohl nichts los heute, was?“
    So wie sie jetzt seufzte, war ihre Botschaft unmissverständlich die, dass auch sie durchaus mehr Action vertragen könnte, sie wurde selbst langsam unruhig, je länger das dauerte, denn mehr als Nägelfeilen hatte sie nicht zu tun, sie fragte: „Dauert das länger bei Ihrem Freund?“
    Und ich sagte: „Er ist eigentlich gar nicht mein Freund.“
    Das war natürlich ein bisschen unfair jetzt, aber es gab Momente, da punktete man nicht mit seiner Freundschaft zu Lemmy. Ich sagte: „Vielleicht sind ja seine Hände zu kalt.“
    Sie sagte: „Meine sind schön warm.“
    Ich blickte auf die Uhr, sie erkannte meine Sorge und beruhigte mich: „Der Nächste kommt nicht vor 16 Uhr.“
    Wir hatten also knappe zwei Stunden Zeit, ich legte das H.O.M.E. zur Seite und stellte mich zu ihr, da hatte sie sich endlich einen Stift in den Mund gesteckt und schaute mich über den Rand ihrer Lesebrille an, als wäre sie Sister Slut aus Slutty Nurses , den Dirty Willi immer wieder gerne ins Programm nahm, wenn ein Ärztekongress in der Stadt tagte.
    Sie öffnete einen weiteren ihrer wenigen Knöpfe am Kasack, und was dabei herauskam, sah verdammt gut aus. Ich begann zu schwitzen und bat um ein Tempo, sie zog eines aus dem Halter und reichte es mir mit ihren langen dünnen Fingern, ich sagte „Danke“ und wischte mir damit über die Stirn, während sie mir endlich die Hand an die Hose legte und „Oh, là là“ sagte.
    Da hörte ich Lemmy.
    Leise presste er meinen Namen heraus, wie jemand, der gerade auf dem Klo sitzt, eine schöne Sauerei angerichtet hat und jetzt verzweifelt nach jemandem sucht, der ihm das Klopapier unter der Tür durchschiebt, das da drinnen leider fehlt.
    „Rock! Hörst du mich?“
    „Ja, was ist denn?“
    „Bitte komm!“
    Als wollte ich das nicht ohnehin gerade!
    Ich entschuldigte mich ungern, aber höflich bei Frl. Susi und ging zu ihm, er öffnete die Tür und ich trat ein. Verzweifelt stand er mit heruntergelassenen Hosen vor mir und sagte: „Es geht einfach nicht!“
    Da war es 14.36 Uhr. Er deutete mit der Hand auf das faltige Elend, das ihm zwischen seinen dürren Schenkeln hing, sein Schwänzchen war voll mit Haaren und hatte sich ganz in den Wald zurückgezogen, irgendwie kriegte er einfach nicht mehr genug Blut dorthin, es war, als könnten die Russen plötzlich keine Raketen mehr bauen, oder als hätte die Sonne einfach verlernt, zu scheinen. Ihn so zu sehen, das war schon echt traurig, also tröstete ich ihn mit den einfühlsamsten und wärmsten Worten, zu denen ich fähig war: „Lemmy, das kann doch jedem mal passieren, dass er keinen mehr hochkriegt, du bist ja nicht mehr zwanzig!“
    Aber Lemmy war ein Kämpfer, er strich nicht gleich die Segel, sondern nahm immer noch einen Anlauf, bevor er die Flinte ins Korn warf, er sagte: „Bring mir bitte mein Heftchen!“
    Er meinte „Woodstock-Sluts“, mit dem er sich normalerweise immer in Stimmung und die Waffe in Position brachte. Aus Gründen der Selbstüberschätzung hatte er es heute im Auto zurückgelassen. Er brauchte zum Wichsen einfach Ladys mit Haaren, an denen er sich aufrichten konnte, diese ganzen rasierten Hochglanzmuschis und gebleachten Ärsche, mit denen er sich hier aufgeilen sollte, ließen ihn kalt.
    Gerne wollte ich ihm den

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