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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sie zurückdenken konnten, als Schatten durch das Innere des jeweils anderen gegeistert waren, aber beide hatten hart daran gearbeitet, Abschirmungen zu errichten, sowie ihnen bewusst geworden war, dass auch andere Menschen übersinnliche Kräfte besaßen – und jetzt zahlte sich die Übung aus.
    Jack brauchte nicht genau zu wissen, wie bald Ken ausrasten würde. In diesem Moment lag Ken nicht das Geringste an den anderen Frauen oder an irgendwelchen unschuldigen Personen, die als Techniker, Forscher oder Wächter dort arbeiteten. Wenn Mari ihm nicht bald zu verstehen gab, dass ihr nichts fehlte, würde er sie im Alleingang herausholen, und jeder, der sich ihm in den Weg stellte, konnte nur noch auf Gottes Beistand hoffen. Er war nicht kalt und gefühllos, sondern von rasender Mordlust gepackt. Um seine Disziplin würde es demnächst geschehen sein.
    »Ken, glaubst du, ich wüsste nicht, wie dir dabei zumute
ist, dass sie dort unter Irren eingesperrt ist?« Jack brachte sich kriechend in eine günstigere Position, und sein Blick folgte dem Weg, den der Wächter eingeschlagen hatte.
    »Whitney hat Jagd auf Briony gemacht, weil sie schwanger war; er hat sie nicht nackt und mit abgespreizten Gliedmaßen auf einem Untersuchungstisch festgeschnallt, damit ein perverser Arzt sie fotografieren kann. Verdammt nochmal, Jack, ich konnte fühlen, wie er Mari berührt hat. Er hat sich anders benommen als alle Ärzte, die mir jemals begegnet sind. Und Whitney hat dort drinnen Männer, die gern bereit sind, eine Frau zu vergewaltigen, wenn sie kein Entgegenkommen zeigt.« Die Knoten in seinem Bauch zogen sich fester zusammen, und er erstickte fast vor Wut.
    »Du musst dich gedulden, Mann«, sagte Jack und achtete darauf, dass seine Stimme ruhig und fest klang. »Wir werden die Informationen bekommen und die Frauen so schnell wie möglich rausholen.« Als Ken ihm nicht antwortete, seufzte Jack und sah sich nach ihm um. »Du weißt, dass ich mit dir reingehe und sie raushole, falls irgendetwas schiefgeht. Sag ihr das, damit sie etwas hat, woran sie sich festhalten kann.«
    »Wenn ich ihr das sagen würde, würde sie ausflippen. Sie ist bereit, sich für die anderen Frauen zu opfern. Sie sieht sie als ihre Familie an, und ohne sie wird sie nicht freiwillig mitkommen.«
    »Dann sorgen wir eben dafür, dass es klappt«, sagte Jack. »Ich würde dich auch nicht zurücklassen. Wir können nicht etwas von ihr verlangen, was wir selbst nicht freiwillig täten. Sie könnte nicht damit leben.«
    Ken verkniff sich eine Erwiderung. Es passte ihm gar nicht, aber er wusste, dass Jack Recht hatte. Er wollte
reinstürmen, sich Mari über die Schulter werfen und sie an einem sicheren Ort einsperren, aber das konnte er ihr nicht antun – zumindest jetzt nicht. Sie würde nicht mit sich selbst leben können, wenn den anderen Frauen etwas zustieß, und das hieß, sie mussten sie alle rausholen, statt dass er überstürzt handelte und nur Mari ohne ihre Einwilligung rausholte, denn dann stünde er fast so schlecht da wie alle anderen, die ihr bisher ihr Leben weggenommen hatten. Er musste ihr Zeit lassen und ihr die Gelegenheit geben, diejenigen, die sie als ihre Familie ansah, unbeschadet dort herauszubringen.
    Mari war eine Frau, die selbst über ihr Leben bestimmen wollte – und es verdient hatte, selbst über ihr Leben zu bestimmen. Er war ein Mann, dessen gesamtes Naturell forderte, dass er jeden in seiner Umgebung voll und ganz unter Kontrolle hatte. Er wusste, dass es auf andere so wirkte, als sei Jack der dominante Zwilling, der immer die Führung übernahm, aber Ken hatte schon früh erkannt, dass Jack das Gefühl brauchte, er sei derjenige, der die Entscheidungen traf, ähnlich, wie auch Mari es brauchte, und er war in den Hintergrund zurückgewichen, hatte gut auf seinen Bruder aufgepasst, ihn immer beschützt und dafür gesorgt, dass Jack die Umgebung hatte, die er brauchte.
    Ken versuchte sich daran zu erinnern, wann er den Entschluss gefasst hatte, im gesellschaftlichen Umgang Jacks Aushängeschild zu sein. Es musste direkt nach dem Tod ihres Vaters passiert sein. Er hatte sich ein verbindliches Lächeln zugelegt und gelernt, rasch einzuschreiten und zu vermitteln. Jack war, ebenso wie Ken, ein exzellenter Schütze mit enormer Treffsicherheit. Diese Begabung besaßen sie beide von Natur aus. Sie arbeiteten gut als Team
zusammen, und jeder passte auf den anderen auf, wobei Ken Jack alles durchgehen ließ, was er lebensnotwendig

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